Der Ja-Sager Review
Laufzeit: ca. 104 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Peyton Reed
Darsteller: Jim Carrey, Zooey Deschanel, Bradley Cooper
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 19. Februar 2009
Inhalt:
Carl ist ein Langweiler. Er sagt jedem ab, zu allem nein und hat überhaupt immer etwas Besseres zu tun. Er wirft sich lieber alleine Zuhause ins Sofa und zieht sich ein paar DVDs rein, anstatt mit seinen Freunden um die Häuser zu ziehen. Die haben auch nicht mehr vor, das lange mitzumachen und drohen Carl mit Vereinsamung. Als dieser allerdings eines Tages einen alten Bekannten trifft, wird er auf ein Projekt aufmerksam: Sage zu allem und jedem Ja und das Leben wird dir mit einem Ja antworten.
Kritik:
Meine Damen und Herren, es ist halb 12 und es folgt ein Review. Allerdings eines von denen, das man gar nicht erst verfassen sollte, so viel sollte gesagt sein. Es gibt Filme, bei denen weiß man sofort, dass man etwas Aussagekräftiges darüber verfassen könnte und es gibt Filme wie »Der Ja-Sager«, deren Reviews meist auf 08/15-Formulierungen hinauslaufen, die Allgemeingültigkeit haben. Aber mir ist sowas ja ohnehin wurscht, wie man hier gerade lesen kann.
»Der Ja-Sager«… ja, die Story kam mir schon im Trailer nicht sonderlich originell und schon gar nicht neu vor und so verhält es sich auch mit dem Film an sich. Um ehrlich zu sein, hat er mich auch durchgehend an diverse andere Werke erinnert. Allen voran an die Serie »My Name Is Earl« - tue etwas Gutes und das Leben wird sich revanchieren, sprich, dieses ganze Karma-Zeug, denn darauf baut auch Jim Carreys Neuster auf. Und da Carrey ohnehin ein sehr markanter Schauspieler ist (was nicht unbedingt positiv gemeint ist), assoziierte ich gleich noch zwei seiner älteren Werke mit dem neuen: »Der Dummschwätzer« und »Bruce Allmächtig«. Letzterer hatte auch einen ähnlichen Aufbau, obgleich sonst wohl kaum Parallelen bestehen: Mann ist ein Loser, hat nur Probleme. Durch eine beträchtliche Wende wird er zu einem Jemand, bis schließlich auch die Wende ihre ganz eigenen Probleme aufwirft. Mit dem gerade gesehenen
»Kiss Kiss, Bang Bang« im Hinterkopf, der ja allen Gesetzen strotzt wie kaum etwas, springen einem hier die Klischees förmlich entgegen wie aufgescheuchte Heuschrecken. Originalität 0 also.
Vom Humor bin ich… sagen wir, einigermaßen zufriedengestellt. Ich habe mir nicht viel erhofft und wurde für die Ansprüche doch relativ gut unterhalten. Er war definitiv besser als
»Bedtime Stories«, den ich als Komödie auf ein vergleichbares Niveau setzen würde, wenn auch nicht übermäßig viel besser. Lange Zeiträume ist einfach nichts witzig, dann gibt es aber immer mal wieder einen Schmunzler und ab und an sogar einen richtigen Knaller. Ich befürworte auch sehr, dass Carrey von seiner abgedrehten, überzogenen Art Abstand genommen hat für diese Rolle – fast so, als hätte ihn »Nummer 23« endlich aus der ewigen Pubertät herauskatapultiert. Andererseits ist die Rolle hier auch nicht gerade »Die Maske« oder
»Ace Ventura«, die derartige Ausschreitungen erlaubt. Es gibt eine etwas abgedrehte Szene mit einem gewissen Tesaband, die ich allerdings zum Brüllen fand. Zusammen mit der Dobby-Maske auf dem Harry Potter Treffen im Film (die so in etwa die Wirkung von Glubschi in
»Bedtime Stories« hatte) hat er also mindestens zwei Stellen, bei denen man lauthals lachen kann.
Wo ich gerade das Harry Potter Treffen erwähne… ich glaube, ich habe noch nie einen Film gesehen, der derart deutlich Schleichwerbung für andere Filme macht. Neben den Filmen um den Zauberschüler wird beispielsweise auch »300« kräftig propagiert – neben einem eigenen Fan-Treffen zum Beispiel auch durch das sehr offensichtliche In-die-Kamera-halten der DVD.
Der Film ist an und für sich unterhaltsam, hat seine Momente, aber durch mangelnde Originalität wird er zu einem Durchschnittsfilm, der in der Masse solcher Filme untergeht. Weder von den Schauspielern, noch von der Regie und schon gar nicht vom Drehbuch her ist er in irgendeiner Weise hochwertig und gerät dadurch mit Sicherheit schnell in Vergessenheit.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 2/10 (ungefähr so originell wie die Story von
»96 Hours«)
Effekte: -/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 6/10