Duell der Magier Review
Laufzeit: ca. 109 Minuten
Genre: Fantasy
Regie: Jon Turtletaub
Darsteller: Nicolas Cage, Jay Baruchel, Alfred Molina
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 02. September 2010
Inhalt:
Nichtsahnend stürmt der junge Dave bei einem Klassenausflug in einen merkwürdigen Laden, wo er auf Balthazar Blake trifft. Eine Begegnung, die Daves Leben von Grund auf ändern sollte, denn seine Grundkenntnisse über Reales und Irreales werden vollkommen erschüttert. Zehn Jahre später, in denen er die Vorkommnisse als Paranoia verarbeitet hat, kehrt Blake zurück und besteht auf Daves Hilfe im Kampf gegen das Böse, denn in Daves Blut fließt eine große Macht.
Kritik:
» Balthazar versinkt gerade in Bewunderung für die Einrichtung.«
Wieder einmal einer dieser ultra angesagten Filme mit einem halben Hemd in der Hauptrolle, das den Nerd nur so gut spielen kann, weil es auch im richtigen Leben einer ist. Ich muss allerdings zugeben, dass mich Jay Baruchel (der Name ist schon genauso nerdy) in seiner Haut weit weniger gestört hat als beispielsweise die zentrale Besetzung von
»Kick-Ass« und
»Zombieland«, den steigenden Trend heiße ich dennoch absolut nicht gut. Im Grunde genommen ist seine Figur eine völlig identische Kopie seines Charakters aus
»Zu scharf, um wahr zu sein«.
Nic Cage als Harry Potter ihm sein Vater mit der schicken Attacke, die eine Mischung aus Ka-me-ha-me-ha (»Dragonball«) und Chidori (»Naruto«) ist, macht hingegen einen zweifelsfrei guten Eindruck und stellenweise hatte er mit dem Sarkasmus und dezenten Humor seiner Figur die Bilder aus
»Ghost Rider« wieder in mir heraufbeschworen, durch den ich zu einem Fan von dem Mann wurde. Der Look, mit den langen, zerzausten Haaren und dem abgewetzten Ledermantel stand ihm ausgezeichnet.
Teresa Palmer ist die typische, blonde Schönheit, die gerade keinen Freund hat und sich schließlich in den größten Loser der Stadt verliebt – das halbe Hemd, wir erinnern uns – um auch dieses Mal wieder kein Auge bei der unvermeidlichen Schnulze zuzudrücken. Und sie macht eine gute Figur, das kann man als stockheterosexueller Mann wohl kaum bestreiten, irgendetwas Markantes wie Megan Fox oder Elisha Cuthbert hat sie jedoch nicht. Sie ist mir von »The Grudge 2« nicht in Erinnerung geblieben und auch nicht von
»Bedtime Stories« - ehrlich gesagt, habe ich ihr Gesicht jetzt schon wieder vergessen. Und nein, nicht nur, weil ich auf die Gebirgslandschaft im Süden konzentriert war.
Am allermeisten gefallen hat mir aber definitiv Alfred Molina, den ich schon ewig nicht mehr gesehen habe. In »Spider-Man 2« gefiel er mir schon außerordentlich gut in der Rolle des Schurken, hier überzeugt er in Anzug, mit Melone und Zauberstab aber noch mal eine Ecke besser.
Der Film ist jedenfalls ziemlich seichte Kost. Schöne, simple Story, die sich ganz auf das Mainstream-Gedöns konzentriert, mit dem man die sichere Schiene fährt: Leicht aufgesetzter Humor, viel Action, schicke Effekte, die Romanze. Ich fühlte mich nicht umsonst augenblicklich an
»Percy Jackson« erinnert.
Anspruchsvoll ist er also absolut nicht, langweilig hingegen ebenso wenig. Das, was er versucht, gelingt in den meisten Fällen und sieht dabei sogar ziemlich gut aus, auch, wenn es irgendwie den Eindruck von Kleinkalibrigkeit vermittelt. Schwer zu erklären… es gibt einfach keinen Kampf gegen eine riesige, flammenspeiende Hydra oder Szenen, die in ihrem optischen Orgasmus an jene aus
»Inception« erinnern. Alles hat einen fantasievollen Anstrich und ist voll von Effekten, doch nichts hat so wirklich den ganz großen Stil, den man in einen derartigen Streifen ruhig einbauen darf.
Selbst der Humor hat gar nicht mal ein so niedriges Niveau, was u.a. am genialen Nic Cage liegt, der aus einem schlichten Satz schon viel mehr herausholt, als es sich Autor oder Regisseur je erträumt hätten. Aber auch Jay Baruchel, für so bescheiden ich sein Talent auch erachte, hat seine Momente.
Ein kurzweiliger Film mit guter Besetzung und schicker, aber nicht wirklich beeindruckender Optik, der sich sehr deutlich anmerken lässt, dass er aus dem Hause Disney stammt. Definitiv ein ganz netter Film gegen zwei langweilige Stunden, aber absolut nichts, das sich etablieren könnte. Wir haben mit »Harry Potter« die erheblich bildgewaltigeren und fantasievolleren Bilder von Zauberern und Magie und was diese anspruchsarmen Fantasiefilme angeht, so neigt meine Sympathie doch ein gutes Stück zu
»Percy Jackson« hinüber, der mich dasselbe gute Stück mehr unterhalten hat. Trotzdem schön zu sehen, dass Nic Cage noch in Form ist.
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (Cage und Molina spielen großartig)
Plot: 3/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 6/10