Mr. Deeds Review
Laufzeit: ca. 93 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Steven Brill
Darsteller: Adam Sandler, Winona Ryder
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 15. August 2002
Inhalt:
Nachdem der stinkreiche und etwas hochmütige Preston Blake beim Erklimmen des Mount Everest abtritt, geht sein Vermögen an den einzigen, lebenden Nachfahren: das Landei Longfellow Deeds. Der Vorstand der Blake-Gruppe verfolgt aber das Ziel Deeds seine Aktienanteile abzukaufen um frei über die Firma verfügen zu können. Bis die Papiere aufgesetzt sind, dauert es aber einige Tage, in denen Deeds das ihm völlig fremde New York erkundet.
Kritik:
Ich brauchte heute einfach leichte Kost, und als ich so an meinem DVD-Regal entlangging fiel mir beim dritten Meilenstein die Adam Sandler Box auf. Was könnte leichtere Kost sein? Also griff ich zu, riss die Folie auf und starrte auf die Auswahl: Big Daddy, Die Wutprobe oder Mr. Deeds? Da mir erstere beiden noch recht gut in Erinnerung waren, fiel mir die Wahl nicht sonderlich schwer.
Der Film ist die typische Adam Sandler Komödie. Er selbst spielt mal wieder einen liebevollen, nicht mit übermäßiger Intelligenz beschenkten Loser – dieses Mal in der Verkörperung des weltfremden Landeis, es gibt eine Menge bizarr komischer Figuren, die in ihrer Übertriebenheit meist auch nur in Filmen mit Sandler anzutreffen sind; sei es der anschleichende, spanische Butler, der schielende und paranoide Irre oder der Opernsänger, der auch im Privatleben auf seinen Berufston zugreifen muss. Wie gesagt sind sie ziemlich übertrieben, das stört aber im Grunde genommen weniger, da gerade diese Figuren eher einen Nebenpart übernehmen.
Die Story ist natürlich kein Meisterstreich, gewöhnliches Komödienmaterial: Ein Landei kommt in die große Stadt, eine Reporterin will seine gute Art ausnutzen, verliebt sich letztendlich und unweigerlich in ihn Happy End. Das ist nicht überraschend und ohnehin Grundelement eines Sandler-Films, was auch einer der Gründe dafür ist, warum man bei diesen nie mit Anspruch zu rechnen hat. Apropos Anspruch: Auf den gewohnten, niveaulosen Humor wurde hier weitesgehend verzichtet, einen gewissen schwarzen Fuß außer Acht lassend.
Schauspielerisch fand ich das Ganze ebenfalls akzeptabel, bis auf Winona Ryder – die Frau wollte mir absolut überhaupt nicht gefallen. Irgendwie wirkte sie furchtbar untalentiert und schaffte es selten mit ihrem Gesicht das auszudrücken, was von ihr verlangt wurde. Ganz im Gegensatz zu John Turturro, der seine Rolle mindestens so großartig spielte wie den Terroristen in »Leg dich nicht mit Zohan an«. Diese übertriebenen Rollen scheinen ihm sehr zu liegen… zumindest prägen sie sich im Zusammenhang mit seinem Namen erheblich mehr ein als ernstere Rollen wie z.B. in »Das geheime Fenster«. Und wie in so ziemlich jedem Sandler-Film hat auch Rob Schneider wieder einen Gastauftritt, der inzwischen bereits ein amüsanter Running-Gag ist.
Vom Humor her bin ich fast vollkommen zufriedengestellt, der Film war auch noch etwas lustiger, als ich ihn in Erinnerung hatte. Gute bis ziemlich gute Gags sind auf jeden Fall enthalten und ich persönlich musste überraschend häufig lachen. Zumindest unterdrückend keuchen, da ich sonst meine Eltern aufwecken würde zu dieser späten Stunde… Eben ein Film, den man sich ansehen kann, wenn man in der Situation ist wie ich (oder einer ähnlichen): Wir haben 1 Uhr, man ist noch nicht müde, will wohl noch einen Film gucken, aber nichts anspruchsvolles um diese Zeit, lieber etwas um den Tag chillig ausklingen zu lassen, vielleicht noch etwas zu lachen aber definitiv etwas, über das man im Nachhinein nicht mehr nachdenken muss – genau dann ist Mr. Deeds eine recht passende Wahl um damit seinen DVD-Player zu füttern.
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (alles relativ durchschnittlich, John Turturro darüber, Winona Ryder darunter)
Plot: 5/10 (wenig originelle Komödien-Story mit gewohnt kitschigem, ziemlich unrealistischem Ende (das aber auch gar nicht anders gepasst hätte))
Effekte: -/10 (Was für Effekte?)
Anspruch: 2/10 (Es geht hier um einen Sandler-Film… der fehlende Anspruch ist, was den Film auszeichnet)
Gesamteindruck: 7/10 (unterhaltsame Komödie im Bereich des oberen Durchschnitts)