[Rec] Review
Laufzeit: ca. 78 Minuten
Genre: Horror
Regie: Jaume Balagueró, Paco Plaza
Darsteller: Manuela Velasco
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 08. Mai 2008
Inhalt:
Ein kleines Filmteam begleitet ein paar Feuerwehrmänner bei einem, wie es zunächst scheint, Routineeinsatz. Schnell stellt sich allerdings heraus, dass an diesem Einsatz keine Routine vorhanden ist, als eine alte Dame wild über die Beamten herfällt, ihnen die Kehlen zerbeißt und kurz darauf zwei Tote inmitten der Hausbewohner und sonstigen Anwesenden liegen. Zu allem Überfluss wird das Haus auch noch unter Quarantäne gestellt, während das Kamerateam die schrecklichen Ereignisse unermüdlich auf Band festhält.
Kritik:
Holy crap, einfach zu viele 3-Filme-Filmabende gemacht in letzter Zeit. Und selbst, wenn ich einige davon schon kannte, so ist doch noch irgendwie mysteriöserweise kein Review dazu vorhanden… immer diese lästige Arbeit. Wie dem auch sei, dann kommt jetzt meine Horror-Review-Kette, bestehend aus »30 Days of Night«, »[Rec]«, »Creep« und »Pathology«. Ich stopp die Zeit.
»Pablo, verdammt noch mal, was siehst du! Was machen die denn da? Pablo, sag doch mal!« HDF!
Spätestens seit »Blair Witch Project« weiß man zwei Dinge:
1. Filme dieser Art, sprich mit Handkamera und improvisiert scheinender Handlung, schaffen eine Atmosphäre, die Ihresgleichen sucht. Kein anderer „herkömmlicher“ Horrorfilm hat mir derartige Gänsehaut verpasst, wie es »Blair Witch Project«, »[Rec]« und auch
»Paranormal Activity« geschafft haben. Ein großartiges, jungen Genre mit viel Potenzial.
2. Filme dieser Art haben die grausamsten und nervigsten Hauptdarsteller, die man aus irgendwelchen Kisten ausbuddeln kann. Größerer Horror als die Atmosphäre.
Im Gegensatz zu »BWP« zeigt »[Rec]« allerdings, womit man es zu tun hat. Auch nicht nur angedeutet, wie der Poltergeist aus
»Paranormal Activity«, man sieht den fleischfressenden Zombies mehrfach direkt ins Gesicht, weshalb er auch der actionreichste, kurzweiligste und meiner Meinung nach bisher beste seiner Art ist. Während man bei den anderen beiden Genannten, aber auch bei z.B. »Cloverfield« eine Ewigkeit wartet, bis die Handlung endlich ins Rollen kommt, geht es hier nach einer kurzen, nahezu überflüssigen Einleitung direkt knüppeldick los und bis zur letzten, großartigen Szene lässt der Film auch nicht mehr locker. Viele unheimliche Szenen, viele blutige Szenen, aber auch viele Schockmomente – und wenn ich das schon sage…
Wie gehabt, die Darsteller sind leider wieder unter aller Kanone und vor allem die Göre vor der Kamera nervt bis zum Erbrechen und man denkt sich nur „Jetzt wird mir auch klar, warum du eine imaginäre Sendung moderierst, die »Während Sie schlafen« heißt…“, aber den Gipfel der Nerventöter, die Göre aus »BWP« konnte sie immerhin nicht toppen, dafür hat sie hier zu wenig zu melden.
Immerhin sind die anderen Darsteller zwar nicht viel besser, verkörpern aber immerhin ganz amüsante Figuren, wie das leicht senile, alte Paar, die sich wiederholende Asiatin oder der schwule Schnösel. Auch ein Vorteil, der diesen Streifen gegenüber seinen Genre-Kollegen unterhaltsamer macht: Es gibt deutlich mehr Figuren, alles ist nicht so leer. Zwangsweise, natürlich erfordern Zombies mehr Fleisch als eine mysteriöse Hexe oder ein unsichtbarer Geist. Andererseits sind Zombies auch viel cooler als Hexen oder Geister.
Für mich ist dieser Streifen immer noch der beste Horrorfilm, was seine Auswirkungen auf den Zuschauer betrifft, und ich sehe ihn mir immer wieder gerne zusammen mit weiblichem Besuch an. Leider gehen das gute Ende und einige Schockmomente unweigerlich flöten, wenn man ihn bereits das zweite oder dritte Mal sieht, dennoch haben einige Szenen immer noch absoluten Gänsehautfaktor. Arg kurz ist er allerdings schon.
Bewertung:
Darsteller: 3/10
Plot: 6/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 8/10