Resident Evil: Degeneration Review
Laufzeit: ca. 97 Minuten
Genre: Animation / Horror
Regie: Makoto Kamiya
Darsteller: Alyson Court, Paul Mercier
Gesehen auf: Englisch
US-Release: 27. Dezember 2008
Inhalt:
Claire Redfield landet gerade am Flughafen von Harvardville, als unter den zahlreichen Demonstranten gegen Senator Ron Davis, der ebenfalls gerade gelandet ist, ein Zombie auftaucht und Massenpanik auslöst. Der Flughafen wird abgeriegelt und Claire, Davis und ein paar andere Überlebende verschanzen sich in der VIP-Lounge, bis Leon Kennedy mit einem Team zur Evakuierung eintrifft. Doch dem Flughafen entkommen, soll das Grauen noch lange kein Ende haben…
Kritik:
Ein neuer Resident Evil Film?! Huch? Wie kommt’s, dass ich davon nichts weiß? Ich, als treuer Resident Evil Fan. Oh, es handelt sich um einen Animationsfilm? Ich bleib skeptisch, aber mal sehen…
So in etwas lief es gestern Abend ab, als ich den neuen Titel erblickte. Nicht nur der Resident Evil Titel war ausschlaggebend fürs Anschauen, sondern vor allem der Umstand, dass mein Lieblingscharakter der Reihe, Leon Kennedy, darin eine Hauptrolle zu spielen schien. Also zurückgehlehnt und losgeschaut. Zunächst dachte ich mir: Wow, endlich mal eine Spielverfilmung, die sich auch wirklich nach den Spielen richtet! Letzten Endes war es aber dann doch ein Punkt, der eher Negativität über den Film brachte, weil er sich zu sehr an einem Spiel orientieren wollte. Damit will ich nicht sagen, dass es sich wirklich um eine Spielverfilmung handelt, da der Film zwischen Teil 4 und dem kommenden fünften Teil angesiedelt ist, aber er so aufgebaut ist wie die Spiele. Vor allem anfänglich merkte man auch, dass es weit mehr Horror-Atmosphäre gab, als es bei
»Resident Evil«,
»Resident Evil: Apocalypse« und
»Resident Evil: Extinction« zusammen der Fall war. Im Gegenzug wurde dafür aber scheinbar auf Splatter verzichtet. Klar, hier und da spritzt Blut, aber so gut wie alle Kopfschüsse werden schon so dargestellt, dass man im Grunde genommen nur Schuss und dann das umfallende Opfer sieht. Meiner Meinung nach gehört das einfach dazu, auch wenn man es im Gesamtbild des Streifens nicht allzu sehr vermisst hat.
Der zweite Faktor, dem gegenüber man skeptisch sein konnte, ist die Animation. Es ist nicht gerade »Final Fantasy VII Advent Children«, aber trotzdem ist alles ziemlich top. Stellenweise wirken die Menschen und ihre Bewegungen etwas komisch, aber nach einer kurzen Gewöhnungsphase kommt alles sehr überzeugend rüber – vor allem Landschaften und Umgebungen. Die größere Palette der Möglichkeiten die man so hat, zeigt sich auch in dem überzeugenden Tyranten gegen Schluss, der erheblich RE-mäßiger aussieht als der hässliche Fleischklumpen aus
»Resident Evil: Apocalypse«.
Storymäßig ist das Ganze solala. Man kann es mit einem der Zwischenteile der Buchreihe (z.B.
»Band 4«) vergleichen: Es hält die Story zusammen, erklärt wie etwas wegfällt, bzw. etwas dazukommt, benutzt ein paar der bekannten Protagonisten, aber Hochwertigkeit sucht man vergebens. Ich bin mir nicht sicher, in wie fern das Unternehmen WilPharma in den Resident Evil Spielen bisher eine Rolle gespielt hat (ich habe vor dem Film noch nichts davon gehört), aber ich bin ja auch noch an Umbrella gewöhnt. Diese gibt’s im Film nicht mehr, da er etwa 7 Jahre nach der Zerstörung von Racoon City spielt. Jedenfalls geht es primär um dieses Unternehmen, das einen Impfstoff gegen den T-Virus hergestellt hat und eine dagegen arbeitende Terrororganisation unter General Grande, der in »Resident Evil 4« meines Wissens nach zumindest erwähnt wurde. Viel mehr Inhalt gibt’s da auch schon nicht mehr…
Alles in Allem fehlt mir ziemlich arg die Unterhaltung. Actionsequenzen gibt es außer im Mittelteil eigentlich genug, aber diese sind weder fesselnd noch in irgendeiner Form beeindruckend. Das mag daran liegen, dass es eben animiert ist und so nur wie eine Aneinanderreihung von Zwischensequenzen eines Videospiels wirkt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Film mehr gerockt hätte, wenn es eine Realverfilmung geworden wäre und wenn ein paar weniger Videospielklischees eingebracht worden wären. Gegen Ende folgt eine Katastrophe auf die andere und man fühlt sich wirklich in eines der Spiele versetzt – und das meine ich nicht im Positiven. Sicher, ich bin der Ansicht, dass sich Spielverfilmungen auch mehr an ihre Vorlagen halten sollten, aber sie sollen doch auch eigenständige Filme sein, die für sich überzeugen… und wenn man sich beim Filmschauen ins Spiel versetzt fühlt, ist da irgendetwas falsch gelaufen.
Mich wundert gerade auch die bei IMDb und Wikipedia angegebene Spieldauer von 97 Minuten – ich könnte schwören, der Film ging 133? Jedenfalls wirkte er sehr lange und machte einfach keinen Spaß. Selbst für mich, als Fan, war das absolut kein lohnenswertes Erlebnis.
Es fasziniert mich übrigens immer noch, dass alle wichtigen Figuren bei RE umwerfend aussehen und irgendwie miteinander verwandt sind oder in Verbindung stehen.
Bewertung:
Darsteller: -/10
Plot: 3/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 4/10 (es fallen immerhin ein paar wissenschaftliche Kraftausdrücke)
Gesamteindruck: 3/10