Große Haie – Kleine Fische Review
Laufzeit: ca. 86 Minuten
Genre: Animation / Komödie
Regie: Bibo Bergeron, Vicky Jenson, Rob Letterman
Darsteller: Will Smith, Angelina Jolie, Jack Black, Robert de Niro
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 14. Oktober 2004
Inhalt:
Fisch Oscar hält sich für einen Nobody und ist der Ansicht, dass man ihn erst mögen kann, wenn er etwas aus sich macht. Als er durch einen glücklichen Zufall, der ihm das leben rettet, einen toten Hai vor sich hat, nutzt er die Chance und wird zum »Hai-Killer«. Doch das kann die Hai-Mafia nicht auf sich sitzen lassen…
Kritik:
Ich bin kein Fan der neuen Animationsfilme, aber aufgrund der ganzen hochwertigen Namen unter den Darstellern, kam ich nicht drumherum: Will Smith, Robert de Niro, Angelina Jolie – drei meiner Lieblingsschauspieler – zudem noch Jack Black. Umso enttäuschter war ich dann, dass abgesehen von de Niro keiner der genannten seine deutsche Synchronstimme hatte. Es ging sogar so weit, dass mir die Stimme von Daniel Fehlow für den Protagonisten ziemlich auf den Geist ging. Auch Jack Blacks Part wurde von der deutschen Synchronstimme Adam Sandlers, Edward Nortons und Daniel Craigs übernommen und klang auch dementsprechend fehl am Platz. Für Angelina Jolie gilt dasselbe.
Ansonsten… nun, ansonsten schafft es der Film auch nur zum Mittelwert, aber immerhin hat er seine Momente. Vor allem der Anfang, in dem die Stadt der Fische vorgestellt wird, hat mir gut gefallen, da einige lustige Ideen eingebracht wurden. Das war dann aber gleich auch schon der Höhepunkt des Ganzen. Die Story ist kurz, klischeehaft und irgendwo irgendwann schon mal in dieser oder jeder erdenklich anderen Form bereits vorgekommen.
Immerhin kann der Film, wie es die meisten Animationsstreifen drauf haben, ein paar ulkige Charaktere bieten. Von den Protagonisten ist zwar keiner dabei (was, wie gesagt, auch auf die Synchronstimmen zurückzuführen sein kann), aber unter den Nebenfiguren wird man gelegentlich fündig, allen voran bei den beiden Jamaica-Quallen Ernie und Bernie, deren tierische Vorbilder hier herrlich karikiert wurden. Ansonsten ist bei allen Figuren auffällig, dass sie absolut menschlich sind und genauso gut über Wasser hätten spielen können. Nur wenige Gags bedürfen der Umgebung und der Tatsache, dass es sich bei den Figuren um Meereslebewesen handelt. Die Menschlichkeit wird dadurch unterstrichen, dass sie sich fast ausschließlich im Aufrechten »Gang« fortbewegen und menschliche Errungenschaften wie Fernseher, Aufzüge, etc. besitzen. »Findet Nemo« ist auch ohne das Alles ausgekommen und wahrscheinlich ist das auch einer der Gründe, warum er erheblich besser ist – die Fischigkeit.
Von der Animation ist alles wie gewohnt hochwertig (mir fällt spontan ohnehin nur »Die Rotkäppchen-Verschwörung« ein, die da nicht auf dem höchsten Stand war) und die Musik weiß auch zu gefallen – vor allem durch den Titelsong »Car Wash« von Christina Aguilera und Missy Elliot (die auch beide einen Gastauftritt haben). Es mangelt eben nur an Story, Gagdichte und Charakteren – meiner Meinung nach den erheblich wichtigeren Faktoren.
Alles in allem also ein absolut durchschnittlicher Animationsfilm, der zwar nicht schlecht ist, aber auch auf keinen Fall überragend. Womöglich werde ich mir eines Tages die englische Version zu Gemüte führen um die Unterschiede beurteilen zu können, aber die deutsche Version wird hiermit als nicht sehenswert abgestempelt.
Bewertung:
Darsteller: 3/10 (ich mag die meisten Synchronstimmen nicht und bin enttäuscht, dass nicht die Originalsprecher genommen wurden – und dass Robert de Niros Sprecher diesen lächerlichen italienschen Akzent auflegen musste)
Plot: 3/10 (klischeehaft, vorhersehbar)
Effekte: 8/10 (sehr gute Animation)
Anspruch: 2/10 (Zielgruppe Kinder halt)
Gesamteindruck: 5/10 (hat seine Momente, richtige Lacher und ist kurzweilig, mehr aber auch nicht)