Tropic Thunder Review
Laufzeit: ca. 106 Minuten
Genre: Actionkomödie
Regie: Ben Stiller
Darsteller: Ben Stiller, Robert Downey Jr., Jack Black
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 18. September 2008
Inhalt:
Nachdem die teuerste Szene in den Dreharbeiten zum Film »Tropic Thunder« fehlschlägt, wird beschlossen, die Schauspieler in der Realität auszusetzen und den Film so zu Ende zu drehen. Dumm nur, dass im Dschungel von Vietnam die Gefahren weiterhin herrschen und die Schauspieler keine Ahnung davon haben, dass alles real ist.
Kritik:
Zufälle gibt’s – gleich die Anfangsszene ist eine Hommage an
»Platoon«.
Dumm nur, dass die beiden Filme sonst überhaupt nichts miteinander zu tun haben – außer vielleicht noch das Aufgebot an bekannten Schauspielern. Neben den zentralen Figuren Stiller, Downey Jr. und Black finden sich hier z.B. noch Nick Nolte, Matthew McConaughey und Tom Cruise in Nebenrollen. Retten konnte das den Film allerdings nicht.
Schade drum, denn die Idee ist so dämlich, dass sie irgendwo schon wieder an genial grenzt, nur die Story und Dialoge sind verdammt schlecht – aber was will man auch von einem Film erwarten, in dem Ben Stiller nicht nur mitspielt, sondern auch noch Regie führt und das Drehbuch geschrieben hat.
Immerhin hat es ein dickes Budget und so sehen zumindest die Effekte einwandfrei aus, seien es die zahlreichen Explosionen oder die paar Splattereffekte direkt in der Anfangsszene, die bereits alles in den Schatten stellen, was man im ganzen Film
»Snakes On A Train« sehen konnte… Ich würde aber fast sagen, damit wäre alles Gute im Film bereits zusammengefasst.
Die Dialoge haben meine Erwartungen selbst für einen Ben Stiller Film weit unterstritten, da sie einfach allesamt niveaulos und vulgär sind. Gut, ich meine, das muss nichts heißen, ich kann schließlich auch über South Park lachen – hier sind sie aber eben einfach nur niveaulos und vulgär, nicht lustig oder etwas ähnliches. Es gibt auch außerhalb des Rahmens der Dialoge keine wirklich guten Gags. Ich habe in den über 100 Minuten vielleicht drei bis vier Mal gelacht - das aber immerhin gut über die ganze Länge aufgeteilt. Nicht einmal Robert Downey Jr. in der bizarren Rolle, die die Filmplakate versprachen, konnte mich zum Lachen bringen – ebenso Jack Black nicht.
Auch muss ich sagen, dass keiner von den Darstellern wirklich auffällig gut gespielt hat. Ben Stiller ist sowieso alles, außer Schauspieler, aber ich hätte auf jeden Fall Jack Black den Drogenabhängigen besser zugetraut und ich denke, dass auch Downey Jr. mehr aus seiner Rolle hätte machen können – ein von seinen Rollen besessener Schauspieler, der sich extra die Haut umpigmentieren lässt bietet zumindest in meinen Augen viel Spielraum für markante Schauspielereien. Überhaupt wirkt alles, als hätte es niemandem wirklich Spaß gemacht, geschweige denn, dass sich jemand besonders Mühe gegeben hätte. Dem zufolge gelingt es auch nicht wirklich, wie gewollt, Schauspieler zu parodieren.
Der Film wird nicht direkt langweilig, da ja immerhin genug Action enthalten ist und man darauf hofft, dass es irgendwo vielleicht doch noch bergauf geht, aber er ist definitiv nicht der Film, den man erwartet, wenn man davon hört, dass er »The Dark Knight« von Platz 1 der amerikanischen Kinocharts verdrängt hat. Ich finde ihn mehr schlecht als recht, wobei er mehr aus sich hätte machen können.
Übrigens ist mir aufgefallen, dass Nintendo für die Wii zunehmend Schleichwerbung in neuen Spielfilmen betreibt – erst in
»Love Vegas« spielte Ashton Cutcher Wii Sports, hier tut es Matthew McConaughey (werden hier irgendwie Videospiele mit Frauentypen verbunden? Mich würden kommende Verkaufsstatistiken interessieren).
Bewertung:
Darsteller: 6/10 (trotz der guten Besetzung überzeugt niemand so wirklich)
Plot: 3/10 (gute Idee, Story sinkt dann aber aufs Stiller-Niveau)
Effekte: 8/10 (immerhin das kann der Film von sich sagen)
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 5/10