Prince Of Persia: Der Sand der Zeit Review
Laufzeit: ca. 116 Minuten
Genre: Fantasyaction
Regie: Mike Newell
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Gemma Arterton, Ben Kingsley, Alfred Molina
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 20. Mai 2010
Inhalt:
Unter dem Verdacht stehend, Waffen zu schmuggeln, greifen die Perser die heilige Stadt Alamut an, was ihnen Dank den außergewöhnlichen Fähigkeiten von Prinz Dastan auch hervorragend gelingt. Dort gelangt er auch in den Besitz eines magischen Dolchs, der die Fähigkeit besitzt die Zeit zurückzudrehen. Doch während er lange nichts davon ahnt, sind andere schon auf der Suche danach…
Kritik:
Spielverfilmung, übertriebene Effekthascherei, eine 08/15-Lovestory und ein zu jungenhafter Hauptdarsteller… das waren meine Gedanken im Angesicht des Trailers.
Nun, ich kenne die Spiele lediglich von ihren Covern und kann diesbezüglich keinen Vergleich anstellen, aber immerhin weiß ich, dass darin viel gesprungen und geklettert wird, was auch ziemlich gut in den Film übernommen wurde.
Die übertriebene Effekthascherei hat sich auch erfreulicherweise sehr in Grenzen gehalten, was man beim Trailer gar nicht erwarten würde. Übertrieben war im Grunde nichts, denn dafür, dass es sich um einen Fantasystreifen aus dem Hause Disney handelt, hat man sich eher zurückgehalten, was der Ästhetik des Films sehr zugute kommt.
08/15-Lovestory… naja, das kann ich nicht entkräften. Im Grunde genommen ist sowieso die gesamte Story ziemlich 08/15, alles ist sehr vorhersehbar und Überraschungsmomente gibt es absolut keine – und das sage selbst ich, der sein Hirn beim Filmegucken in der Regel ausschaltet. Und wenn es nun mal quasi nur eine Frau im ganzen Film gibt, ist es doch selbstredend, dass die Hauptfigur sie abbekommt.
Ein zu jungenhafter Hauptdarsteller. Nun ja, wie gesagt, von den Spielen kannte ich in erster Linie die Cover und deshalb verbinde ich mit dem Prinz von Persien auch einen eher wilden Typen mit harten Gesichtszügen, aber Disney wollte lieber einen Sunnyboy, der zwar ziemlich sympathisch ist und auch zweifellos die körperlichen Voraussetzungen mitbringt, doch aber irgendwie zu „süß“ für diese Zeit und für den Kontrast zur Spielrolle wirkt. Aber es ist definitiv interessant mit anzusehen, was seit »Donnie Darko« und »The Day After Tomorrow« aus dem Kerl geworden ist.
Von der Story braucht man also nicht allzu viel zu erwarten, die ist eher flach, deckt sämtliche Genre-Klischees ab und weiß keine Überraschungen zu bieten. Ich liebe ja eigentlich Geschichten um Zeitreisen, zahlreiche Beispiele beweisen, dass man hervorragende Dinge daraus machen kann (
»Zurück in die Zukunft«, »Butterfly Effect«,
»12 Monkeys«,
»Discworld«) und deswegen bin ich auch etwas enttäuscht, dass man das nicht auch hier mehr angewandt hat. Im Grunde ist das Zeitreisen nur eine Randerscheinung und ein Mittel zum Zweck für das finale Happy End, das bei Disney selbstredend nicht fehlen darf…
Ansonsten haben wir den Bösen, der aus den altbekannten Gründen handelt und aufgrund seiner Besetzung und Aufmachung schon von vorneherein als Böser enttarnt wird und wir haben sogar den klassischen Sidekick für die ein oder andere humoristische Einlage, hier gespielt von Alfred Molina (»Spider-Man 2«). Vor allem in Abenteuergeschichten scheint diese Art von Figuren unerlässlich zu sein, wenn ich an die Ebenbilder aus »Indiana Jones« denke.
Dennoch weiß der Streifen zu unterhalten und Langeweile kommt bei der durchgängigen Action und den schicken Effekten keinesfalls auf, aber etwas mehr Geist hinter dem Drehbuch hätte ich mir schon gewünscht und selbst wenn er sich nur in den Dialogen gezeigt hätte.
Kann man sich ansehen, ist kurzweilig und schick gemacht, allerdings nichts Besonderes und auch nichts, was man zwingend im Regal stehen haben müsste. In die Top10 der diesjährigen Filmcharts wird er es bei mir definitiv nicht schaffen.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 4/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 7/10