King Of Queens Season 9
Laufzeit: ca. 325 Minuten
Genre: Sitcom
Regie: Pamela Fryman
Darsteller: Kevin James, Leah Remini, Jerry Stiller
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Dougs und Carries Ehe steckt in einer schweren Krise und eine Scheidung scheint bevorzustehen, während Arthur erneut heiratet.
Kritik:
Das Finale einer der beliebtesten Sitcoms überhaupt. Ich bin nicht begeistert aber auch nicht enttäuscht. Im Grunde genommen wurde das Ganze gut gelöst, wenn es auch viel zu schnell abgehandelt wurde. Meiner Meinung nach, hätte man für die 13 Folgen kaum eine eigene Staffel gebraucht, da es sich ohnehin praktisch nur um eine einzige, lange Folge handelt, die so gut wie immer mit Fortsetzung Folgt endet. Daher hat die 9. Staffel auch kaum noch etwas mit einer Sitcom zu tun, u.a. auch weil es weit mehr Dramatik als Humor gibt. Natürlich gibt es noch Gags, aber ich hatte auf jeden Fall den Eindruck, dass es hier viel mehr um die Story an sich ging, die eine fast 10-jährige Serie gebührend beenden sollte. Wie schon gesagt, ging mir alles viel zu schnell, vor allem das wirkliche Ende von Doug und Carrie, aber ich fand die Idee dahinter durchaus gelungen. Nachdem 8 Staffeln lang immer alles so geringfügige Ausmaße hatte, dass es in der nächsten Folge bereits nicht mehr erwähnt werden musste, passieren hier nachhaltige Dinge wie in richtigen Fernsehserien: Doug und Carrie geraten in ernsthaften Ehestress, leben getrennt, erwägen ernsthaft eine Scheidung, während sie noch über eine Adoption nachdenken, Arthur verlässt das Haus und will erneut heiraten, Spence verlässt die WG mit Danny, weil er sich in Carrie verliebt zu haben scheint, usw. Und gerade weil so dermaßen viel auf einmal passiert, wirkt die Staffel zu stark zusammengepresst und verfliegt wie ein gewöhnlicher Spielfilm – wenn nicht sogar schneller.
Mit dem Gastauftritt von Adam Sandler (»Wild und gefährlich«) wurde auch noch mal ein richtiger Promi eingeladen, der somit wohl Ben Stiller vom Platz des berühmtesten Gaststars verdrängt hat.
Ich habe die ganzen Staffeln in etwa 2-3 Monaten durchgeschaut und kann daher schlecht nachvollziehen, wie wahre Fans der Serie nach 9 Jahren empfunden haben, als Schluss war. Ich kann nur aus ähnlichen Erfahrungen sprechen und bin sicher, dass das Ganze wesentlich ergreifender für sie war, als es für jemanden wie mich sein könnte. Gerade für diese treuen Fans hätte ich mir auch ein umfangreicheres Finale gewünscht.
Dass letztendlich Schluss ist, halte ich allerdings nicht für die schlechteste Entscheidung (auch wenn der Monk in mir die 10 Staffeln und Jahre noch voll gemacht hätte). Einige Gags haben sich im Laufe der Serie wiederholt und spätestens nach der dritten Staffel war langsam aber sicher die Luft raus und das Niveau sank immer weiter. Es hatte zwar zwischenzeitlich immer wieder Aufschwünge, konnte aber nie an die erste Staffel heranreichen. Auch die perfekte Beziehung und Harmonie zwischen den drei Hauptfiguren Doug, Carrie und Arthur, die zu Beginn so viel des Charmes von King Of Queens ausgemacht haben, war nach einigen Staffeln so gut wie nicht mehr zu spüren. Im Übrigen störte es, die immer gleichen Nebendarsteller in stark variierenden Rollen zu sehen, was im Laufe der Serie sehr häufig vorkam und komischerweise meist mit denselben Schauspielern vollbracht wurde, als hätten sie nicht genügend Komparsen zur Verfügung.
Ich gebe dem Serienfinale also schwache sieben Punkte, weil es alles in allem überzeugend war und ein ordentliches Finale bot, allerdings in 13 Folgen viel zu schnell abgehandelt wurde und den Eindruck hinterlässt, da hätte noch einiges mehr kommen können.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: -/10
Effekte: -/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 7/10
Und wo ich in den letzten Wochen so fleißig alle KoQ-Staffeln gereviewt habe, lasse ich es mir auch nicht nehmen in alter
»Nightmare On Elm Street«-Manier ein Gesamtresümee in Form einer Rangliste zu ziehen:
1.
»King Of Queens Season 1«
Hier stimmt einfach geradezu alles! Die Harmonie zwischen den so grundverschiedenen Hauptfiguren übertrifft alles, was ich bisher gesehen hatte, die Gagdichte liegt verdammt hoch und der meiner Meinung nach geilste Gag der gesamten Serie findet sich hier in der Folge »Die neue Kollegin«.
2.
»King Of Queens Season 8«
Startet direkt mit ein paar genialen Folgen, lässt dann aber leider etwas nach. Trotzdem noch ein höheres Niveau als seine Vorgänger.
3.
»King Of Queens Season 2«
Reicht nicht an die 1. Staffel heran und hat auch nicht so geniale Episoden wie die 8., aber immerhin eine noch relativ hohe Gagdichte.
4.
»King Of Queens Season 7«
Zwar ist Leah Rimini geradezu abartig dick geworden und kein bisschen attraktiv mehr, aber die Staffel erweckte nach einigen Flauten doch wieder den Geist von KoQ!
5.
»King Of Queens Season 3«
Gags wurden durch zunehmendes Settingwechsel versucht zu ersetzen, was zwar zu einigen sehr markanten Folgen geführt hat, aber nicht unbedingt zu einem Durchbruch in Sachen Humor.
6.
»King Of Queens Season 5«
Hierüber bleibt dasselbe zu sagen wie über Staffel 3, nur, dass weniger markante Folgen dabei sind.
7.
»King Of Queens Season 4«
Nur die letzte Folge überzeugt. Ansonsten ist die ganze Staffel eher etwas für Fans, die wert auf die Vorgeschichte der Hauptfiguren legen. Viel zu lachen hat man nicht.
8.
»King Of Queens Season 6«
Plötzlich ist alles anders. Die Serie scheint eine völlig neue, ungeeignete Drehbuch-Crew bekommen zu haben, die nicht viel Ahnung von KoQ zu haben scheint. Die Charaktere wirken nicht mehr wie sie selbst und lustig ist auch eher ein Fremdwort hier.
Die letzte Staffel steht außer Konkurrenz, da sie ja weniger Sitcom ist.
Alles in allem muss ich aber schon sagen, dass ich den Trubel um die Serie nicht nachvollziehen kann. Ich führe das auf Fans zurück, die die Serie ein Jahrzehnt lang verfolgt haben und das Leben der sympathischen und liebenswerten Figuren in ihren Alltag eingebaut haben. Die erste Staffel ist zwar überdurchschnittlich gut, aber der Rest ist absolut nicht wert, so gehypet zu werden.