30 Days of Night Review
Laufzeit: ca. 113 Minuten
Genre: Horror
Regie: David Slade
Darsteller: Josh Hartnett, Melissa George
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 08. November 2007
Inhalt:
Ein verschlafenes, kleines Städtchen weit im Norden am Arsch der Welt steht vor einer einmonatigen Sonnenfinsternis, doch damit nicht genug, eine Bande blutrünstiger Vampire nehmen das zum Anlass um ein All-You-Can-Eat-Büffet zu eröffnen, das bis zum ersten Sonnenaufgang verzehrt sein soll.
Kritik:
»Du bringst mir weder, was ich essen, noch was ich trinken will.«
Ich kann Vampire ja nicht ausstehen, aber der Film rockt einfach ziemlich gut, wahrscheinlich weil die Vampire eher im Stile von Zombies gehalten sind (alle anderen assoziiert man ja sofort mit den »Twilight«-Pussys) und alles viel gelungener ist, als man es von Zombiefilmen gewohnt ist. Atmosphäre, ein cooles Set, gute Darsteller, Spitzeneffekte, gute Story. Diese abgeschiedenen Alaskadörfer sind ja ohnehin super Vorlagen für kreative Geschichten, man denke nur an Stephen Kings »Insomnia – Schlaflos« mit Al Pacino und Robin Williams, der war auch ein Kracher.
Wie gehabt, ein wirklich atmosphärischer Streifen, der allein schon von seiner Location und deren Aufmachung jeden Film im Sinne von »Dawn of the Dead« oder »28 Days Later« toppt. Mit den klugen und systematisch handelnden Vampiren ergibt sich eine viel bessere Geschichte als bei den üblichen Untoten-Filmen, gleichzeitig steht er ihnen in Sachen Blut und Gewalt aber kaum nach – und auf Schnee macht sich Blut ohnehin sehr gut.
Schauspielerisch ist es auch kaum vergleichbar, allein wegen Josh Hartnett, der schon davor dicke Blockbuster-Erfahrung sammeln konnte mit »Pearl Harbor« und
»Lucky # Slevin« und hier sehr überzeugend die Hauptfigur verkörpert, den einsamen Sheriff in der einsamen Einöde.
Neben ihm hat man zwar auch nicht den Eindruck, von Amateuren umgeben zu sein, doch der einzig große Name ist tatsächlich alleine er.
Melissa George, eventuell bekannt aus »Entgleist« oder »Turistas« (<3), ist nicht gerade auf meinen Sympathiezug aufgesprungen, dafür aber Mark Boone Junior, dem man in »2Fast 2Furious« noch von einer Ratte den Bauch hat zerkratzen lassen. Er verkörperte definitiv meine Lieblingsfigur im Streifen, aber ich bin ja gewohnt deren Schicksal heraufzubeschwören…
Die Story ist etwas Besonderes, da sie sich von allen anderen Vampir-Filmen unterscheidet, die ich kenne. Während man bei Zombies auch immer schon mal gerne ein kleines Dorf in irgendeiner verlassenen Ecke nimmt, so spielen »Blade« und Co. doch in der Regel im Herzen der Zivilisation. Selbst »Twilight« ist mit seinem verregneten Forks noch lange davon entfernt an diesen verschneiten Ort mitten in der Eiswüste heranzureichen.
Ein weiterer direkter Unterschied ist, dass die Vampire nicht einfach blutrünstige Menschen sind, sie haben ihre eigene, animalische Sprache und sie haben kein Äußeres, mit dem sie sich besonders gut unter Menschen verstecken könnten. Sie sind, was sie sind, eiskalte Monster und ihre Darstellung ist bisher – was meine zarten Erfahrungen angeht – unerreicht. Eindeutige Vorbildfunktion.
Im Übrigen hat der Film auch ein wirklich gutes, markantes und vor allem wunderbar inszeniertes Ende.
Ich war begeistert, als ich ihn das erste Mal sah und ich finde ihn auch nach wie vor noch ausgesprochen gut, wenn man zwar Wert auf Atmosphäre legt, auf etwas Blut und Köpfeabhacken aber nicht verzichten möchte. Die Vampire können auch keine Gedanken lesen und sie leuchten auch nicht im Sonnenlicht, Ehrenwort.
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 7/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 8/10