Batman & Robin Review
Laufzeit: ca. 125 Minuten
Genre: Fantasy-Action
Regie: Joel Schumacher
Darsteller: George Clooney, Arnold Schwarzenegger, Uma Thurman, Chris O'Donnell
Gesehen auf: Englisch
Erscheinungstermin: 26. Juni 1997
Inhalt:
Der Superschurke Mr. Freeze treibt in Gotham sein Unwesen, doch zu zweit schaffen Batman und Robin es, ihm vorerst Einhalt zu gebieten. Doch als bei einem Unfall in einem südamerikanischen Labor Poison Ivy und Bane entstehen, die ebenfalls nach Gotham ziehen, wird es selbst für das Helden-Duo eng.
Zu allem Überfluss liegt auch noch Bruce Waynes Butler Alfred im Sterben...
Kritik:
"What killed the dinosaurs? The Ice Age!"
So, damit wäre ich fertig mit den Batman-Real-Filmen (zumindest die, die die Menschheit noch kennt), »Batman & Robin« war nicht nur der letzte Teil der alten Reihe, sondern auch der letzte, den ich noch nicht gesehen hatte.
Wie immer ist die Besetzung wirklich außergewöhnlich beeindruckend. George Clooney (!) als Batman, Arnold Schwarzenegger und Uma Thurman als Schurken - wenn das keine Namen sind, die ins Auge springen, weiß ich auch nicht. Aber um ganz ehrlich zu sein... der Film war schon ziemlich schlecht.
Ich steh ja sowieso nicht besonders darauf, dass Batman sich von Robin helfen lässt, da er als alleiniger Held einfach viel besser wirkt. In »Batman Forever« war es noch akzeptabel, aber hier wurde Batman so dargestellt, als wäre er ohne seinen kleinen Handlanger komplett wehrlos. Schon eine ziemliche Enttäuschung von einem meiner neuen Lieblingshelden.
Aber nicht nur Batman & Robin waren Enttäuschungen, alle anderen auch. Schwarzenegger... nun, was soll man dazu sagen. Der spielt am besten einen emotionslosen SuperSoldaten, der nur ein Gesicht hat, das er nicht mal verzieht, wenn er angeschossen wird. So einen Superschurken zu spielen, auch wenn er als Mr. Freeze einen eisigen Charakter hat, übersteigt schon weit seine Fähigkeiten. Und obwohl ich mir geschworen habe, nie wieder einen Film mit ihm im Original zu schauen, musste ich dieses Mal doch wieder den grauenhaften Akzent miterleben, der einfach alles ins Lächerliche zieht, das Schwarzenegger darstellt. Und wie gesagt, schauspielerisch war er wieder mal eine Katastrophe, wurde auf dem Gebiet auch nur von seinem deutschen Ebenbild untertroffen (Ralf Möller), der eine winzige Nebenrolle als Gefängniswärter einnahm.
Uma Thurman hat da schon erheblich besser gespielt, ihre Figur war aber wieder ähnlich unspektakulär geschrieben wie zuvor schon der Riddler in »Batman Forever«. Es bleibt mir einfach nichts anderes übrig, als sie wieder mit ihrem Ebenbild in
Arkham Asylum zu vergleichen, das einfach einen viel besondereren Charakter hatte. Im Spiel ist Poison Ivy fast völlig losgelöst vom irdischen Leben, hat im Grunde nur das Bestreben ihre Pflanzen zu beschützen, leidet mit ihnen, das kommt hier aber alles überhaupt nicht so rüber. Im Grunde benutzt sie durchgehend nur ihre Kraft, indem sie Pheromone versprüht, die Männern den Kopf verdrehen, und sie ist auch weniger um Pflanzen besorgt, als darum, Chaos und Zerstörung anzurichten. Wenn ich mir da so die Ivy im Spiel ansehe, die wahrscheinlich viel näher an der Comicvorlage dran ist, kann ich Thurmans Figur nur als weiteren Fehlschlag anerkennen.
Über Bane will ich gar nicht erst reden, diese Wrestler-Immitation ohne Hirn war einfach nur lächerlich.
Auch sonst war der Film eigentlich nur lächerlich. Vor allem die aufgesetzten pseudocoolen Sprüche von Mr. Freeze entlockten mir immer wieder ein "Oh Gott, wie peinlich"-Lachen, das sich mit meinem Kopfschütteln vertrug, das ich angesichts der restlichen Aufmachung bekam. Obwohl »Batman Forever« schon nachgesagt wurde, er wäre sehr bunt, war das noch nichts zu diesem Werk, das vor grellen Farben nur so explodiert. Anstatt eine vernünftige Realverfilmung zu drehen, wurde vieles hier noch sehr comichaft gehalten, inklusive einiger Geräusche beim Wegfliegen von Gegnern, die zu den Looney Tunes passen würden, aber sicher nicht in so einen Film.
Auch die Kostüme waren meistens einfach grausam. Mr. Freeze ist so klumpig, dass er sich kaum bewegen kann, Thurman trägt ähnliche hautenge, hässliche Anzüge wie der Riddler im Vorteil und Batman und Robin... ich habe gelesen, dass Regisseur Schumacher schwul sei, aber
das ging deutlich zu weit! Brustwarzen auf den Panzern von den beiden? Nahaufnahmen von ihren Hintern und Sackschützern? Hallo?! Das geht doch wohl gar nicht und war so über alle Maßen lächerlich, dass ich nicht mal drüber lachen konnte.
Und so vollgestopft der Film auch war, es wurde im Grunde genommen immer langweiliger. Die Kämpfe waren lahm - und selten - und wahrscheinlich war es auch einfach
zu vollgestopft. Nicht genug, dass Batman sich seinen Auftritt schon mit Robin teilen muss, nein, im Laufe des Films taucht auch noch Batgirl auf was alles ganz einfach nur noch lächerlich macht. In Verbindung mit einigen unmöglichen Einstellungen bekommt man den Eindruck, als wenn Schumacher sich nur noch über Batman und sein ganzes Universum lustig machen wollte.
Das ist ihm gelungen.
Bewertung:
Darsteller: 5/10 (Schwarzenegger zieht den Schnitt schon ganz schön runter und nicht mal Clooney Charme sickert genügend durch um das zu retten)
Plot: 3/10
Effekte: 4/10 (für 1997? Oh bitte)
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 4/10 (höchstens.. oÔ)