Haben Sie das von den Morgans gehört? Review
Laufzeit: ca. 103 Minuten
Genre: Komödie (wobei die eigentlich lustig sein sollten)
Regie: Marc Lawrence
Darsteller: Hugh Grant, Sarah Jessica Parker, Sam Elliot
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 07. Januar 2010
Inhalt:
Paul und Meryl leben seit einem Untreue-Zwischenfall getrennt und ausgerechnet an dem Abend, als sie sich wiedersehen, werden beide Zeugen eines Mordes. Nun ist der Killer natürlich daran interessiert, die Mitwisser auszuschalten, die nach dem ersten Mordversuch ins Zeugenschutzprogramm wandern. Bis eine alternative Lösung gefunden wird müssen beide zusammen in ein abgelegenes Örtchen reisen, das keinen größeren Kontrast zum vertrauten New York bilden könnte und scheinbar genau der Tapetenwechsel ist, den die beiden gebraucht haben…
Kritik:
"Gut, dass ich so früh gebucht und wir den Tisch neben der Mayonnaise bekommen haben!"
Hugh Grants Zeit ist wohl vorbei, was? Ich meine, er hat mal an der Seite von Julia Roberts gespielt, sein Name stand und steht noch immer für Filme, die eher Frauen- als Männerterritorium sind, obgleich auch die Männer zugeben müssen, sofern sie denn aus irgendwelchen ominösen und unentschuldbaren Gründen doch einen seiner Filme gesehen haben, dass Grant wirklich für ein paar gelungene Komödien mit verantwortlich war.
Und jetzt kommt sowas. Mit sowas in der zweiten Hauptrolle. Der Mann muss inzwischen wirklich erbärmlich wenig Angebote bekommen, wenn er sich auf so einen Deal einlässt. Denn selbst wenn der Film grottenschlecht und seine Partnerin vor der Kamera sowohl wenig ansehnlich, als auch mehr als wenig talentiert ist, so hätte Grant sich doch wenigstens von seiner Rolle abschrecken lassen müssen. Paul Morgan ist nichts weiter als eine Witzfigur, auf die man nicht verzichten konnte, weil sie zwangsläufig für die Story gebraucht wird. Da ihre bloße Existenz zwar ausreichen aber nicht genügen würde, darf sie auch ab und zu den einen oder anderen dummen Spruch vom Stapel lassen. Und wirklich, Hugh Grant wirkt wirklich wie ein Darsteller, der in den Hintergrund abgeschoben wurde und die ganze Zeit immer nur auf seine Stichworte wartet um einen (!) lustig gemeinten Satz von sich zu geben. Mehr hat der Gute nicht zu tun.
Und das ist umso tragischer, weil Sarah Jessica Parker dadurch mehr Zeit zum Reden und „Schauspielern“ hat. Ganz ehrlich… sie mag unter »Sex and the City«-Fans eine Göttin sein, aber die Frau ist die erbärmlichste Schauspielerin mit bekanntem Namen, die mir seit Ewigkeiten untergekommen ist – und zudem sieht sie, wie ich finde, noch nicht mal gut aus um die restlichen Flauten auszugleichen. Ich fand schon beim Zappen (glaubt’s mir oder lasst es halt :O ) in die Serie, die sie groß gemacht hat, dass sie alt aussah und inzwischen ist es keineswegs besser geworden. Zu Zeiten von Filmen wie
»Tödliche Nähe« mit Bruce Willis, da sah sie noch akzeptabel aus, aber heute? Wie kann man so eine Vogelscheuche an die Seite von Hugh Grant setzen? Beziehungsweise, wie kann man so ein talentfreies Subjekt überhaupt vor eine Kamera lassen und dann noch hoffen, dass sich ausreichend Leute das Ergebnis ansehen? Eine IMDb-Bewertung von 2.9/10 in der ersten Woche spricht eindeutig für sich…
Der Film lebt von einer totlangweiligen und schon Zweihundertmilliarden Mal dagewesenen Beziehungsgeschichte, verbunden mit der noch öfter dagewesenen Story um Großstädter, die in irgendeinem verschlafenen Kaff landen, in dem alles so schrecklich anders ist, wie es kaum sein kann. Und als sei das nicht genug, werden einem auch noch rund um die Uhr strunzdämliche und vor allem sinnlose Dialoge um die Ohren geknallt, die dem Zuschauer Verzweiflungstränen in die Augen treiben.
Hätte ich nicht zwei bis drei Mal aufgrund einer glücklichen Fügung (oder puren Zufalles) wirklich, wahrhaftig lachen müssen, hätte der Streifen eine noch viel saftigere Bewertung abbekommen, als IMDb es bieten kann. Vielleicht war das Lachen auch Galgenhumor, weil ich kurz davor war, mich zu erhängen, aber gelungener Humor – obgleich nur in vielleicht insgesamt einer halben Minute von insgesamt 103 – muss gebührend honoriert werden. Meine Belohnung dafür ist, dass der Film nicht auf derselben Stufe landet wie
»Snakes On A Train«.
Und wo wir schon beim Thema sind, Grant, dein Zug scheint wirklich bereits abgefahren…
Bewertung:
Darsteller: 3/10 (Da kann auch Sam Elliot aus
»Avenger« und
»Ghost Rider« nicht helfen, wenn Hugh Grant nur zur Dekoration da ist und Parker die Titelrolle überlassen wird…)
Plot: 1/10
Effekte: -/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 2/10