Der Herr der Ringe: Die Gefährten [Extended Version] Review
Laufzeit: ca. 219 Minuten
Genre: Fantasy
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Ian McKellen, Viggo Mortensen, Liv Tyler, Elijah Wood, Christopher Lee, Orlando Bloom, Cate Blanchett, Sean Bean
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 19. Dezember 2001
Inhalt:
Mittelerde steht einer großen Schlacht bevor. Nach dem letzten Krieg gegen Sauron und seine dunklen Streitmächte sind Jahrtausende vergangen, doch der Ring, der ihm damals seine finstere Macht verliehen hat, existiert weiterhin. Er gerät ihn die Hände des kleinen Hobbits Frodo, dessen Schicksal damit besiegelt wird. Er muss seine Heimat zurücklassen und sich auf den Weg machen, alles Leben zu retten, indem er den Ring in den Flammen des fernen Schicksalsberges zerstört – und um dieses heikle Unterfangen realistischer zu machen, stellen ihm die großen Zivilisationen von Mittelerde ihre besten Kämpfer zur Seite: Die Gefährten.
Kritik:
Der Film ist großartig und die ganze Trilogie eines der bedeutendsten Stücke unserer Filmgeschichte, darüber muss nicht diskutiert werden. Eine herausragende Story, die ihrer Zeit mit den Büchern das Genre bis heute begründet hat, Bildgewaltigkeit wie man sie in der Form kaum bisher erleben durfte, überaus tiefsinnige und fantastisch gezeichnete Charaktere, besetzt von einem wahren Starensemble, und und und. Natürlich ist viel davon auf die Vorlage von J.R.R. Tolkien zurückzuführen, aber das sollte man keinesfalls überschätzen. Ich bewundere Peter Jackson zutiefst für seinen Mut, sich an dieses Werk herangewagt zu haben und noch viel mehr dafür, es zu dem gemacht zu haben, was es geworden ist.
Es mag daran liegen, dass ich die Herr der Ringe Bücher nicht gelesen habe – mir sagt weder Tolkiens Schreibstil noch diese ganze Menschen/Zwerge/Orks Chose zu – aber man merkt deutlich die meisterhafte Umsetzung, vor allem wenn man andere Buchverfilmungen, wie »Harry Potter« betrachtet. Es mag sein, dass einem selbst bei denen nicht auffällt, dass einiges fehlt, das kann ich aufgrund der Reihenfolge lesen und dann anschauen nicht beurteilen, aber man wird kaum bestreiten können, dass sie in einem geradezu rasanten Tempo erzählt werden. Bei Herr der Ringe ist das anders. Sicher, kaum verwunderlich würde man meinen, mit einer Kinoversion von 171 Minuten und dann noch der Extended Version mit 219 Minuten, aber es handelt sich hier schließlich immer noch um eine Buchverfilmung, die erfordert, dass eine Auswahl von Szenen getroffen wird. Und gerade das empfinde ich in diesem Fall überaus gelungen, obgleich ich, wie gesagt, die Vorlage nicht einmal kenne. Aber es handelt sich nicht, wie eben bei »Harry Potter«, um eine Aneinanderreihung von den gewaltigsten und actionreichsten Bildern, die noch gerade mit Müh und Not eine Story zusammen halten können, sondern von einer wirklich perfekten Auswahl, die nie den Eindruck von Hetzerei aufkommen lässt, sondern viel mehr erscheint, als wäre die Geschichte für den Film geschrieben worden. Und das gilt nicht nur für die Extended Version, denn auch bei der Kinoversion hatte ich denselben Eindruck. Ich kann mir gerade auch nicht im Geringsten vorstellen, wo dort diese fast 50 Minuten geblieben sind, bzw. um welche 50 Minuten es sich dabei gehandelt haben mochte. Was aber auch nicht so wichtig sein sollte, denn ich finde, wenn man sich einen Film wie Der Herr der Ringe anschaut, brauch man neben einer ordentlichen Bild- und Tonqualität (bei vielen Bildern kam mir der Gedanke, dass ich dringend einen Beamer bräuchte…) auch direkt die Version, die einem mehr verspricht. Und hierbei sollte man sich auch nicht von der gewaltigen Minutenzahl abschrecken lassen – die Stunden vergehen wie im Flug und auch in den Passagen ohne Action, die sogar den Hauptteil des Filmes einnehmen, kommt nicht das geringste Fünkchen Langeweile auf. Wie gesagt, ein Meisterwerk von Peter Jackson, für das man vor ihm auf die Knie fallen sollte.
Nicht schlecht. Als ich mich hingesetzt habe, um dieses Review zu schreiben, dachte ich, dass ich in ein paar Minuten fertig sein würde, da mir beim besten Willen keine Details einfallen wollten, die man hier hineinarbeiten könnte. Aber wie die ganzen Worte so aus mir heraussprudelten, habe ich den Kern der Sache automatisch erfasst: Man muss hier nicht aufteilen in Schauspieler, Effekte, Regie und alles einzeln loben, weil alles gesagt ist, wenn man den Film als Meisterwerk bezeichnet. Er lässt keine Wünsche offen und ebenso keinen Platz für Kritik. Ich will nicht sagen, dass mir nicht an einigen Stellen minimale Schwächen in den Computereffekten aufgefallen sind, aber alles ist so inszeniert, dass diese Stellen gerademal für eine Sekunde zu sehen sind und dann schon von der nächsten Bildgewaltigkeit verdrängt werden ohne wirklich groß zur Kenntnis genommen zu werden.
Ich lehne mich so weit aus dem Fenster zu sagen, dass es keine größere Stimmigkeit in einem Film gibt, sei es gesamt betrachtet oder einzeln, als in der Herr der Ringe Trilogie. Einem Epos.
Hm, ich frage mich, was ich jetzt zu den anderen beiden Teilen schreiben werde… na immerhin wird mir in deren erster halben Stunde nicht die Synchronisation von LotW vorschweben ^^
Bewertung:
Darsteller: 10/10
Plot: 10/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 7/10
Gesamteindruck: 10/10 (angesichts dieses Maßstabes müsste man im Grunde genommen eine 11 einführen)