30 Rock Season 1 Review
Laufzeit: ca. 449 Minuten
Genre: Sitcom
Darsteller: Tina Fey, Alec Baldwin, Tracy Morgan
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 14. Mai 2009
Inhalt:
Liz Lemon ist Chefautorin ihrer eigenen Comedy-Show, doch mit dem Auftauchen ihres neuen Chefs ändern sich auch die Zustände. So muss beispielsweise der Komiker und Publikumsliebling Tracy Jordan ins Boot geholt werden um neue Zuschauergruppen anzusprechen. Eins ist jedenfalls klar: Keine andere Sendung im NBC-Studio sorgt für so viel Aufsehen.
Kritik:
Ich hatte nie zuvor von der Serie gehört, aber die Fernsehzeitung meines Vertrauens gab der ersten Season einen grünen Smiley, was schon mal mein Interesse weckte. Das hat man davon eine Fernsehzeitung des Vertrauens zu haben. Nein, ganz so tragisch war es natürlich nicht. Ich habe mir in den letzten Monaten wieder mal das Seriengucken angewöhnt und guck täglich immer mehrere Folgen. Nun habe ich »One Tree Hill« hinter mir, »Veronica Mars«, »Castle« oder auch »Two And A Half Men« und dafür, dass es sich bei »30 Rock« um eine Sitcom handelt und bei den anderen erwähnten größtenteils nicht, musste ich dabei am wenigstens lachen.
Die Serie ist keine gewöhnliche Sitcom, wir haben kein Haus, bestehend aus offensichtlichen Kulissen, in denen so gut wie alles spielt, denn »30 Rock« nimmt an vielen verschiedenen Drehorten Platz, ändert Kulissen ziemlich aufwendig und lässt alles so aussehen, als wären es gar keine. Im Grunde genommen, handelt es sich unter den Aspekten weniger um eine Sitcom, sondern vielmehr um eine Serie, allerdings mit weitestgehend unzusammenhängender Story. Auch geht es in den Episoden nicht durchgängig um ein Hauptthema, wie man es beispielsweise aus »Two And A Half Men« gewöhnt ist, sondern aufgrund der zahlreichen Figuren, kriegt man auch immer mehrere kleinere Handlungsstränge geboten.
Und genau die Figuren sind es auch, die die Serie ausmachen. Egal ob es sich um den naiven, treudoofen Pagen Kenneth handelt, um den genial aussehenden Autor Frank, Dr. Spaceman oder den Big Boss gespielt von Alec Baldwin, dem man den Big Boss auf Anhieb abkauft wie keinem anderen. Sogar die Hauptrolle ist einigermaßen sympathisch, obgleich sie nicht zu meinen Lieblingsfiguren gehört. Tina Fey ist mir allein deshalb schon unsympathisch, weil sie die Serie erfunden hat und gleichzeitig die Hauptrolle übernehmen musste, obwohl es sicher qualifizierte Darsteller gegeben hätte – was man auch immer wieder merkt. Dafür, dass sie allerdings mal für »Saturday Night Live« Autor gewesen ist, gibt es in der Serie tatsächlich äußerst wenig zu lachen. Man guckt sich eine Folge nach der anderen an, ist gewissermaßen auch zufrieden, aber lachen konnte ich in der gesamten Staffel nicht einmal eine Handvoll Male, was schon traurig ist, denn die Figuren haben definitiv eine Menge Potenzial, das aus irgendeinem Grund verschenkt wird. Vielleicht fehlt mir nach vier Staffeln »Two And A Half Men« aber auch das eingespielte Publikumslachen, das signalisiert, wann man selber zu lachen hat.
Immerhin sind die Episoden ziemlich abwechslungsreich und durch die zahlreichen Figuren wird es auch definitiv nicht langweilig, obgleich die Sitcom ihren Zweck als solche leider verfehlt. Interessant sind noch die zahlreichen Gastauftritte von NBC-Größen wie z.B. Conan O’Brien oder bekannten Schauspielern á la Salma Hayek oder Whoopi Goldberg. Diese Reihe soll in den folgenden Staffeln mit noch größeren Namen wie Steve Martin, Jennifer Aniston und Steve Buscemi erweitert werden, doch ich werde sicherlich erst meine Fühler nach anderen Serien ausstrecken, bevor ich mir eine zweite Staffel »30 Rock« ansehe. Wie gesagt, das Ganze ist nicht schlecht, verscheucht Langeweile und bringt sehr tolle Figuren mit, doch es verschenkt sein Potenzial und ist leider kaum an einer Stelle wirklich lustig. Andererseits muss man die ein oder andere gelungene Idee (Stichwort „Schleichwerbung“) und die innovative Machart dieser Sitcom auch mal loben. Wer Interesse hat, sollte reinschauen, aber weiß Gott nicht zu viel erwarten.
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (nur die Hauptdarstellerin ist mäßig)
Plot: 6/10
Effekte: -/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 6/10