Der Kautions-Cop Review
Laufzeit: ca. 110 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Andy Tennant
Darsteller: Gerard Butler, Jennifer Aniston
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 01. April 2010
Inhalt:
Kautions-Cop Milo Boyd lebt seit seiner Scheidung vor sich hin, trinkt und kriegt sein Leben nicht so recht auf die Reihe. Erst, als ihm der Auftrag vorgesetzt wird, seine Ex dingfest zu machen, die einen Gerichtstermin versäumt hat, erwachen seine Lebensgeister wieder zum Leben. Das würde ein Heidenspaß werden, ihr alles heimzuzahlen!
Kritik:
»Süßer, ich war so oft verheiratet, so große Portemonnaies gibt’s gar nicht.«
Wow. Überraschung könnte man meinen. Beim Trailer zu diesem Film habe ich bereits den Kopf geschüttelt und mich dafür geschämt, was sie aus dem „Nachwuchs“-Star Gerard Butler schon so früh in seiner Karriere machen, ihn für so einen Unsinn verbrauchen. Naja, auch die Besten irren sich, denn »Der Kautions-Cop« ist genauso unterhaltsam wie »Die nackte Wahrheit«, auch wenn Letzterer wohl eine größere Nachhaltigkeit aufweisen kann (obgleich er beim wiederholten Ansehen bereits deutlich weniger Lacher zu bieten hatte). Für das einmalige Ansehen kann ich mich aber in diesem Fall nur starkmachen, das hat der Film entgegen der meisten seiner Kritiken durchaus drauf.
Die Story ist mal wieder ziemlich Beziehungs-Komödien-Standard (also bei weitem kein Meisterwerk oder Geniestreich), obgleich sie nicht so vorhersehbar ist, wie die meisten Genre-Kollegen, durchaus aber noch genug Klischees erfüllt um die Handtasche von Jennifer Aniston zu füllen. Tatsächlich muss ich sagen, dass der Film von dem Zusammenspiel von ihr und Butler lebt, denn das ist so großartig, dass ich es fast gutheißen würde, wenn die beiden nun wirklich zusammen kommen würden, wie es laut Gerüchteküche den Anschein annimmt – und das, obwohl ich Frau Aniston nicht einmal sonderlich mag. Beide harmonieren wirklich großartig miteinander und allein durch die Mimik, die sie sich entgegenwerfen, muss man teilweise schon herzhaft lachen, während man auf die nächste Intrige einer der beiden wartet. Das schlägt Ashton Cutcher und Cameron Diaz in »Love Vegas« und das schlägt sogar die Besetzung von meiner Lieblings-Beziehungskomödie »Wie werde ich ihn los in 10 Tagen?«, wirklich großartig. Ich muss aber auch anmerken, dass das in erster Linie auf dem über alle Maßen sympathischen Menschen Gerard Butler basiert, der quasi denselben Typ spielt wie in »Die nackte Wahrheit«, was schließlich schon hervorragend funktioniert hat.
Frau Aniston spielt ihre Rolle auch absolut hervorragend, das will ich ihr gar nicht absprechen, aber mit der Sympathie eines Gerard Butler kann sie nicht annähernd konkurrieren. Dafür überzeugt sie durch ihre VERFLUCHT heiße Figur. Verdammt! An Brad Pitts Stelle würde ich mir in den Hintern beißen, wenn ich so etwas sehen und dann auf meine ausgehungerte Angelina Jolie gucken würde.
Auch nebenrollentechnisch gab es eine Menge bekannter Gesichter, zumindest in meinen Augen. Wir hätten Joel Garland als dicken Kopfgeldjäger, den ich erst vor kurzem in »I Sell The Dead« sah, Adam Rose, der eine ähnliche Rolle bekleidet wie als Max in »Veronica Mars«, Jason Sudeikis, der mir als Floyd von »30 Rock« in Erinnerung geblieben ist und natürlich Jeff Garlin aus dem kürzlich gesehenen »After The Sunset«, mit dessen Review ich im Rückstand bin…
Es gibt zig Logiklücken und Momente in denen man nur denkt, „ach, das hat jetzt aber gut ins Drehbuch gepasst, was?“ aber was anderes sollte man von einer schlichten Komödie auch nicht erwarten, die zu keinem Zeitpunkt versprochen hat mehr zu sein, ganz im Gegenteil.
Ich kann mich absolut für den Film aussprechen, ich hab sehr viel gelacht und das Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller genossen. Es ist sicher nichts, was den Kinobesuch rechtfertigen würde (ich bin eigentlich ohnehin Gegner davon, mir solch schlichte Filme im teuren Kino anzusehen), aber wenn man die Gelegenheit kriegt, ihn sich anzusehen, darf man diese gut und gerne am Schopf packen. Bereuen wird man es wohl kaum, vor allem nicht, wenn man das Ich-wisch-dir-eins-aus-du-wischt-mir-eins-aus in »Love Vegas« mochte.
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 5/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 7/10