Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv Review
Laufzeit: ca. 83 Minuten
Genre: Krimikomödie
Regie: Tom Shadyac
Darsteller: Jim Carrey, Courteney Cox
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 26. Mai 1994
Inhalt:
Das Maskottchen eines Football-Teams, ein Delphin, wurde entführt und der Polizei fehlt jede Spur. Ein Fall für den Tierdetektiv Ace Ventura, der sofort die Fährte aufnimmt…
Kritik:
Ich muss gestehen, die 83 Minuten Spielzeit haben mich jetzt doch überrascht, als so kurz habe ich ihn gar nicht empfunden.
Jedenfalls gilt auch hier wieder mal, wie in allen von Carreys Komödien, dass man seine Art mögen oder zumindest akzeptieren muss um den Film anschauen zu können. Meine Mutter z.B., mit ihren haufenweisen Vorurteilen, würde sich derartigen Klamauk nie anschauen – und wenn man allein das Cover schon sieht, mit Carrey darauf, der lächerlich bunte Klamotten zu einer auffälligen Schmalzlocke trägt, weiß man automatisch, dass es sich um Klamauk handeln muss. Immerhin sind es gerade diese Faktoren, plus sein eigenwilliger Kopf-aus-dem-Fenster-Fahrstil, die Ace Ventura zu einer markanten Filmfigur gemacht haben.
»Ace Ventura« ist einer der Filme, die ich seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen habe, die mir aber trotzdem immer mal wieder im Kopf herumspuken – womöglich hängt das aber auch mit der dazugehörigen Zeichentrickserie zusammen. Von der Qualität des Filmes jedenfalls, so weiß ich jetzt, ist das Ganze nichts, das man über einen so langen Zeitraum behalten müsste. Er ist nicht schlecht, keineswegs, aber die Story ist flach und Carrey übertreibt stellenweise einfach eine Nummer zu sehr. Das hat in »Die Maske« zu seiner Rolle gepasst, und so ausgeflippt Ace Ventura auch ist, wirken viel zu viele seiner Bewegungen und Grimassen einfach nur vollkommen übertrieben und zu sehr aufgesetzt. Es ist auch nicht so, dass seine verzogenen Gesichtszüge sonderlich lustig wären, wie es bei Kevin James in »King Of Queens« der Fall ist, sie legen einfach nur den Grundstein für sein jahrelanges Image des Irren, der er wahrscheinlich auch irgendwo ist – schließlich war er am Drehbuch maßgeblich beteiligt.
Nichts desto trotz hat der Film zweifelsohne guten Unterhaltungswert und bringt einen nicht selten laut zum Lachen, wenn wieder eine bizarr-komische Szene durchläuft (allen voran das großartige Intro mit der Paketlieferung!) oder Carrey einen gelungen Spruch von sich gibt. Auf der anderen Seite gibt es viel zu viele Flachwitze, die definitiv nicht lustig sind, aber zu viel Aufmerksamkeit geschenkt bekommen, wie der Part, in dem Ventura seinen Hintern sprechen lässt. Ein relativ ausgewogenen Verhältnis also, wobei ich auch sagen muss, dass die guten Gags deutlich nachhaltiger beeinflussen und den Film ins obere Mittelfeld treiben.
Wie schon gesagt ist die Story genauso flach, wie einige der Gags. Ein Delfin wird entführt, am Tatort bleibt ein Beweismittel zurück, das den Täterkreis direkt erheblich einschränkt, dann folgt alberne Spurensuche, etc. bis hin zum Ende – das, wie ich gestehen muss, ziemlich unerwartet kommt und ordentlich einschlägt. Wenn man es sich aber recht bedenkt, passt es zum Niveau des Films und müsste in der oder ähnlicher Form vorhersehbar gewesen sein, nun ja.
In lockerer Gesellschaft, die nichts gegen Jim Carrey hat, wirkt der Film sicher noch besser aber auch alleine macht er Spaß. Kein Knüller, kein Brüller, ein Lückenfüller. Ich Poet! ^.^
Fans der Band »Cannibal Corpse« warden sich vielleicht auch über den Gastauftritt freuen.
Bewertung:
Darsteller: 6/10 (Carrey übertreibt stellenweise zu sehr, Cox wirkt leicht fehlbesetzt und insgesamt eher auch nur Durchschnitt)
Plot: 3/10 (verblödelt und albern, zum Stil des Film passend)
Effekte: 6/10
Anspruch: 2/10 (auf den Täter kommt man ohnehin nicht, von daher…)
Gesamteindruck: 6/10