Halloween II - Das Grauen kehrt zurück Review
Laufzeit: ca. 192 Minuten
Genre: Horror
Regie: Rick Rosenthal
Darsteller: Jamie Lee Curtis, Donald Pleasence
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 12. November 1982
Inhalt:
Der zweite Halloween Teil schließt nahtlos an den ersten Teil an. Nachdem Dr. Loomis Michael Myers erschießt und er vom Balkon fällt, verschwindet er. Seiner Meinung nach, ist das Morden noch nicht beendet und vor allem seine Jagd nach Laurie noch nicht…
Kritik:
»Warum stirbst du nicht?!«
Ja, es ist ja so… da hat man seinen miesesten Geburtstag aller Zeiten und wo er sich mit jeder Minute dem Ende zuneigt wird man deprimierter. Die Depressionen reichen dann sogar soweit, dass man sich dazu entschließt »Halloween II« zu schauen, entgegen jeder Erfahrung und Vorahnung. Wenn der
Vorgänger und somit der Auftakt der Reihe schon mies war, stehen die Chancen für die Fortsetzung bereits sehr schlecht und auch Reihen wie
»A Nightmare On Elm Street« zeigten uns, dass eine schnelle Fortsetzung wie der zweite Teil unheimlich katastrophal ausfallen kann…
Nun, man ist also vorbereitet und daher ist es auch nicht so tragisch, obgleich der Film höchstens dasselbe Niveau hat wie sein
Vorgänger. Es gibt dieses Mal zwar deutlich mehr Blut, aber regietechnisch haben wir hier einen klaren Rückschritt mitzuerleben, genau wie von den Settings her. Die idyllische Nachbarschaft mit ihren großen Eigentumshäusern wurde gegen ein schlichtes Krankenhaus mit wenigen Gängen und Zimmern getauscht, dass nicht wirklich Atmosphäre aufzubauen vermag – aber das hat die Nachbarschaft im Vorgänger ja ebenfalls nicht geschafft. Myers ist jetzt weniger ein unheimlicher Schatten, der sich überall im Hintergrund herumschleicht, er ist von Beginn bis Ende ein Nebendarsteller, der keinen allzu großen Wert mehr auf sein Verstecken legt – wahrscheinlich ist er zu dem Schluss gekommen, dass er in der Zeit, die er zum Verstecken aufbringt, viel mehr Leute umbringen kann und tatsächlich das ist auch das Ergebnis des Films: Es sterben deutlich mehr Leute, teilweise sogar auf deutlich einfallsreichere Art und Weise.
Erfreuen kann man sich daran allerdings nicht allzu sehr, da es immer noch der Story mangelt. Immerhin geht es so weit, dass geklärt wird, warum Myers hinter Laurie her ist und es gibt auch ein paar Details zu Loomis Analyse von Michaels Geist. Ein altes Druidenritual findet auch Erwähnung und könnte als Ursprung von Myers‘ Unsterblichkeit gedeutet werden, aber sonderlich zufriedenstellend wäre diese Erklärung nicht.
Die Story kann also als direkte Fortführung des ersten Teils gesehen werden und dafür passt alles im ausreichenden Rahmen zusammen, abgesehen von dem Balkon am Anfang, der im ersten Teil noch ein anderer gewesen ist und auch abgesehen von ein paar Übersetzungsfehlern in der deutschen Version, die Myers 31 und damit ein paar Jahre zu alt macht…
Schauspielerisch tut sich nicht viel, die einzigen relevanten Personen neben Myers sind erneut Dr. Loomis und Laurie, gespielt vom ehemaligen »Bond«-Bösewicht Donald Pleasence und von Jamie Lee Curtis, die sich deutlich gemacht hat, wie ich finde. Auf jeden Fall ist sie schon erheblich erträglicher anzusehen…
Was mich aber nach wie vor stört, ist die unendliche Dummheit der Figuren. Es hat sich gebessert, wenn man sich den
Vorgänger ansieht, aber trotzdem… wenn ich Michael Myers gerade eben entkommen konnte und es auf den Parkplatz hinausschaffe, dann renne ich doch wie der Teufel so lange bis ich zusammenbreche oder einem bewaffneten Polizisten begegne. Selbst mit einem angebrochenen Knöchel ist man so immer noch schneller als Myers, der ja offenbar zu blöd zum Rennen oder auch nur zum schnellen Gehen ist (und trotzdem noch immer alle Opfer kriegt!). Aber was macht natürlich die Figur im Film? Sie versteckt sich unter dem Armaturenbrett eines offenen Autos mit aufgeschlitzten Reifen. Sehr klug, nicht? Von dort sieht man Myers weder kommen, noch hat man die geringste Chance ihm zu entwischen, wenn er einen findet. Ich könnt einfach nur ausrasten, wenn ich so etwas sehe! Muss denn jeder Horrorfilm zwanghaft dumm und gestellt sein?
Wie dem auch sei, der Film hat in etwa dasselbe Niveau wie sein Vorgänger, überzeugt aufgrund der bodenlosen Erwartungen allerdings einen Tacken mehr. Zwar kriegt man am Beginn eine Zusammenfassung des Schlusses des
Vorgängers zu sehen, aber dennoch ist es nur sinnvoll, sich beide Teile anzusehen, wenn man schon darauf besteht, sie überhaupt anzuschauen, da sie schließlich eine lückenlose Handlung erzählen und als ein Film gehandelt werden könnten.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 3/10
Effekte: 6/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 5/10