Them Review
Laufzeit: ca. 77 Minuten
Genre: Horror
Regie: David Moreau, Xavier Palud
Darsteller: Olivia Bonamy, Michael Cohen
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 20. April 2006
Inhalt:
Clémentine wohnt mit ihrem Mann sehr abseits in einem großen Haus mitten im Wald. Eines Nachts wird sie durch Geräusche geweckt und das Ehepaar bemerkt unbekannte Eindringlinge vor ihrem Haus, die letztlich auch eindringen.
Kritik:
Der nächste 2,99 Film war heute an der Reihe! Nachdem Preiskollege
»The Breed« es nicht wirklich gebracht hat, »House« aber gar nicht mal schlecht war, entschieden wir uns heute für den Film mit diesem verlockenden Titel.
Für mich war der Film eigentlich schon gestorben, als ich das ganze Frankreich-Gedöns gesehen hab. Ich weiß nicht mal genau, ob er jetzt überhaupt in Frankreich gespielt hat, die Darsteller waren auf jeden Fall französisch und die Originalsprache ebenfalls. Damit kann man mich allein ja schon jagen... andererseits bietet es einen noch höheren Genuss sich über den betreffenden Film lustig zu machen!
Und dafür gibt es hier wieder eine Menge Gelegenheiten. Das völlig überflüssige und jeglicher Logik entbehrende Intro mit den ersten Morden deckte allein schon genug Klischees ab ("Und wetten die hat keinen Handyempfang?"), doch es sollten noch mehr folgen. Doch viel schlimmer als Klischees waren in diesem Fall mal wieder die unlogischen Handlungen der Protagonisten. Ich meine, schön und gut, man muss Verständnis für die bedrückende Situation haben, in der sie sich befinden, aber todesmutig alleine in das untere Stockwerk zu gehen, obwohl man die Eindringlinge dort weiß, dann auch noch Fernseher und Wasserhähne auszuschalten, um die eigen Position zu verraten, bei der Flucht durch den Wald mitten in der Nacht nicht auf die Idee zu kommen sich im Gebüsch zu verstecken, sondern die ganze Zeit mit der Zufahrt zu laufen und schließlich anstatt zu flüstern panisch zu rufen "Geh! Bevor sie uns finden!" und anschließend auch noch im eigentlich sicheren Gebüsch so geräuschvoll gegen den Eisenzaun zu stoßen, das ist geradezu schon erbärmlich unmenschlich. Gut, es handelt sich um Franzosen, aber trotzdem.
Es gibt noch weit unlogischere und bescheuertere Momente, als die Identitäten von "Them" aufgedeckt werden, die einen nur die Hand vor die Stirn schlagen lassen, aber darauf möchte ich nicht weiter eingehen, falls hier nach doch noch jemand den Film sehen möchte...
Der Film versucht sich fast die ganze Zeit, bis kurz vor Ende, in einer »Blair Witch Project«-ähnlichen Atmosphäre zu halten, was ihm aber deutlich misslingt. Stellenweise erinnert er sogar tatsächlich mehr an Szenen aus »Motel«. Trotz diesem Misslingen ist die Atmosphäre im Grunde genommen dennoch recht gelungen, doch weil man den Film einfach an keiner Stelle auch nur einen Hauch von Ernst nehmen kann, verliert sich das, bevor man es überhaupt zur Kenntnis genommen hat.
Auch der Bemerkung "basierend auf einer wahren Begebenheit" sollte man nicht zu viel Bedeutung beimessen, da es quasi nur denselben Effekt haben soll wie ein Peter Jackson als Produzent fett auf dem Cover von
»District 9«. Ich kann auch hier nicht zu viel verraten, aber der entsprechende
Wikipedia-Artikel zum Film klärt den Leser auf, wie erbärmlich wenig die "wahre Begebenheit" mit dieser Geschichte zu tun hat - im Grunde nämlich gar nichts.
Wer sich in lustiger Runde einen Spaß aus solchen Filmen machen kann, wird bei diesem hier vielleicht sogar auf seine Kosten kommen, wobei es selbst dafür deutlich bessere Alternativen gibt (
»The Breed« hat im Grunde genommen mehr Spaß gemacht), aber wer den Zitaten auf der Cover-Rückseite Glauben schenkt, von wegen "meisterhaft gespielt" und "schockierend spannend" usw. wird, falls er den Braten dadurch nicht ohnehin schon gerochen hat, höchstens schockierend enttäuscht sein.
Bewertung:
Darsteller: 3/10
Plot: 2/10
Effekte: -/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 2/10