Shade Review
Laufzeit: ca. 95 Minuten
Genre: Thriller
Regie: Damian Nieman
Darsteller: Stuart Townsend, Sylvester Stallone, Jamie Foxx
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 12. März 2004
Inhalt:
Eine kleine Gruppe von Betrügern hat es sich zur Aufgabe gemacht, Poker-Spiele zu manipulieren um an das große Geld zu gelangen. Als ein Spiel mit Poker-Legende Dean Stevens ansteht, sieht Trickser Vernon seine Gelegenheit gekommen, zu zeigen, dass er der Beste ist – und nebenbei zwei Millionen Dollar abzugreifen.
Kritik:
"Entschuldigung, ich vibriere."
Die Sylvester Stallone Box! Drei Filme! Die geschnittene Version von »Cliff Hanger«, »Lock Up« und »Shade«! Die Entscheidung viel also auf Letzteren… und was soll ich sagen? In einer Sylvester Stallone Box erwartet man doch, Sylvester Stallone zu sehen, oder? Bei »Shade« muss man allerdings den halben Film auf dieses Ereignis warten und nicht etwa, damit man eine unzerstörbare Kampfmaschine in den Raum kommen sieht, die mit einem MG alles niedermäht, was in irgendeiner Form in Atome zerteilt werden kann, nein, Stallone betritt die Bühne mit langsam ergrauendem, gut frisiertem Haar und einem sündhaft teuren Anzug. Wunder gibt es immer wieder.
Aus der Einleitung kann man also bereits herauslesen, dass Stallone nicht die Hauptrolle in diesem Film einnimmt, obwohl sich der Streifen in einer Box mit seinem Namen darauf befindet. Naja, irgendwie muss man auch solche Filme loswerden, was?
Die Hauptrolle wird gespielt von Stuart Townsend, einem Allerweltsgesicht ohne nennenswerte Referenzen und wie es auch scheint, ohne nennenswerte Qualitäten. Ein Durchschnittsschauspieler wie er im Buche steht.
An seiner Seite im Betrügerteam, das irgendwie schwer an »Ocean’s Eleven« erinnerte, spielen Gabriel Byrne (
»Das Ende -Assault on Precinct 13«, »Ghost Ship«), der mich tatsächlich am meisten überzeugt hat und eine der mir persönlich unsympathischsten Schauspielerinnen aller Zeiten, Thandie Newton, die ich bereits in »2012«,
»W.«, »Norbit« und »Mission: Impossible II« hassen gelernt hatte. Keine Ahnung, warum die Frau immer wieder Rollen abkriegt, sie sind absolut nicht gut aus, kann nicht übermäßig gut schauspielern, ist, wie gesagt, unsympathisch im höchsten Maße und die einzige Rolle, die man ihr wohl wirklich abkauft, ist die nervtötende Zicke, die ihr ins Gesicht geschrieben steht. Naja, ich lasse mich wieder von meinen persönlichen Empfindungen leiten… und ich steh drauf :>
Zuschauermagnet Stallone wirkt in seiner eher ungewohnten Rolle absolut nicht fehl am Platz, gewisserweise stehen ihm Anzug und das ganze Drumherum sogar, aber wirklich auffallen kann er damit nicht, denn seien wir mal ehrlich: Schauspielern war nie das, was Stallone groß gemacht hat.
Storymäßig ist »Shade« auch nicht gerade ein Meisterstreich. Es fängt vielversprechend an, sogar mit Jamie Foxx in einer Nebenrolle (was ich irgendwie verlockender auf dem Cover finden würde als Sylvester Stallone), lässt aber schnell stark nach und wirkt künstlich in die Länge gezogen. Im Grunde genommen geht es die ganze Zeit nur um das Poker-Duell gegen Dean Stevens, doch um diese Geschichte auf Spielfilmlänge zu bekommen, bringt man noch schick die Mafia mit ein, an deren Geld man gekommen ist und das diese natürlich wieder zurück möchte, inklusive ein paar kurzer Schießereien und den dadurch gefüllten Minuten natürlich. Gerade aber an den Punkten, wo man wirklich Zeit hätte herausschlagen können, wurde alles abgehackt und schnell über die Bühne gebracht. Ich spreche vom finalen Pokerturnier. Ich kann nicht pokern, hab nicht mehr als einen sehr groben Überblick über die Regeln, mag es nicht und verstehe die Popularität auch nicht, dennoch fand ich es recht spannend, den Darstellern dabei über die Schulter zu schauen und ihnen beim Bluffen und Betrügen zuzusehen. Die letzte Pokerrunde allerdings, löst sich so schnell auf, dass Vernon und Dean bereits nach einer gefühlten Minute alleine am Tisch sitzen und ihre letzten Züge machen. Kein guter Schnitt für einen Pokerfilm, hm?
Ich empfand den Film jetzt nicht als Zeitverschwendung, da gibt es definitiv bessere Beispiele, aber ich werde ihn mir auch sicher nicht erneut ansehen, denn abgesehen vom recht überraschenden Ende, hatte der Streifen absolut nichts Besonderes oder Fesselndes, das es wert wäre, in meiner Erinnerung haften zu bleiben. Nächste Woche werde ich mich schon kaum mehr daran erinnern können, ihn überhaupt gesehen zu haben. Einzig die ungewohnte Figur von Stallone wird vielleicht ein dauerhaftes Bild in meinem Gedächtnis bekommen, was jetzt aber nicht unbedingt eine Referenz für den Film ist, auf die er stolz sein könnte.
Bewertung:
Darsteller: 6/10
Plot: 3/10
Effekte: -/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 5/10