Erscheinungsdatum: 17. September 2007 (Trilogie-Box)
Gelesen auf: Deutsch
Inhalt:
Zwei Jahre sind vergangen, Nathanel ist nun angesehenes Mitglied der Regierung. Auf eigenen Wunsch hin hat er eine führende Stellung in der Abteilung für Innere Sicherheit bekommen, von der aus er Jagd auf die zunehmend aktiver gewordene Widerstandsbewegung machen kann. Dummerweise kommt ihm neben dem Widerstand noch etwas in die Quere, das in seinen Zuständigkeitsbereich fällt: Jemand oder viel mehr Etwas verwüstet die Londoner Innenstadt – und ist mit Magie nicht kleinzukriegen. Der Druck auf Nathanel wächst und so sieht er sich schon bald gezwungen, den Dschinn Bartimäus erneut zu rufen – ganz zur Missgunst von eben diesem.
Kritik:
Nach dem großartigen ersten Band kam ich natürlich nicht drum herum direkt den zweiten zu verschlingen. Zunächst war ich etwas skeptisch, da der geliebte Humor verloren gegangen zu sein schien und wirklich stellte er sich erst ab ungefähr der Hälfte der fast 700 Seiten wieder richtig ein, dann aber im gewohnten Maße.
Ansonsten gibt es eigentlich kaum Unterschiede. Nathanel, nun noch viel stärker von dem Zaubererumfeld beeinflusst, ist noch unsympathischer geworden, als er ohnehin schon war und weckt dadurch eine ziemlich heftige Antipathie gegenüber der allgemeinen Zauberergesellschaft. Verstärkend kommt hinzu, dass neben seiner Geschichte und der von Bartimäus nun auch noch eine dritte erzählt wird, nämlich der von Kitty, der Widerstandskämpferin. Der Zugehörigkeit in dieser Gruppierung nach zu urteilen ist sie natürlich nicht sonderlich gut auf die Zauberer zu sprechen und ihre Vorgeschichte führt auch dazu, dass sie die Spitze der fiktiven Regierung abgrundtief hasst. Und der Leser hat dafür vollstes Verständnis, würde ich meinen – so in meiner Funktion als Leser.
Die Story ist wieder einmal nicht sehr anspruchsvoll und weit davon entfernt, ein Meisterstreich zu sein, aber sie unterhält immer noch zur Genüge. Es werden neue Einblicke in die sehr eigenwillige Fantasiewelt gegeben, es gibt Charakterentwicklungen zu verfolgen und während man in »Das Amulett von Samarkand« stets den Schurken vor Augen hatte, ist er hier bis zum Schluss gut verschleiert. Es gibt teils überraschende Vorkommnisse und Wendungen und natürlich wieder großartige Gags seitens Bartimäus, auch wenn man, wie bereits erwähnt, etwas darauf warten muss.
Ich halte das Buch dem Vorgänger für mehr oder minder ebenbürtig. Zwar leidet eben der Humor, der den Vorgänger eigentlich ausgemacht hat, erzähl- und storytechnisch gibt es aber eine kleine, positive Entwicklung. Als Buch an sich wohl gehobener Durchschnitt, als Fortsetzung hingegen sehr gut geeignet. Und wie schon beim Vorgänger ist auch hier die Handlung wieder ordentlich abgeschlossen, auch wenn der Autor es sich nicht hat nehmen lassen, zum Schluss ein paar Andeutungen für den folgenden, letzten Teil fallen zu lassen. Ich denke, wem Bartimäus zusagt, der wird konstant durchlesen und nicht viel Wert auf diese Information legen, aber falls es doch Leute geben sollte, die nach dem zweiten Band eher Schluss machen würden, denen sei versichert, dass dies durchaus möglich ist.
Bewertung:
Schreibstil / Lesefluss: 7/10
Figuren: 6/10
Spannung: 7/10
Ideenreichtum: 6/10
Cover / Umschlag: 8/10 (der immergleiche Wasserspeiher ist nicht sonderlich originell)
Gesamt: 7/10 (einen Tacken schlechter als sein Vorgänger)
Updates:
Siehe NEWS Seite :]
Partner:
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[siehe unter "Projekte"]
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