Operation Dance Sensation Review
Laufzeit: ca. 107 Minuten
Genre: Actionkomödie
Regie: Thilo Gosejohann
Darsteller: Thilo Gosejohann, Simon Gosejohann, Bela B., Anke Engelke
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 2003
Inhalt:
Ähm ja, die Handlung... hmm... Ninja?! Die Story hat ihren Ursprung im Vietnamkrieg, in dem die zwei Helden Atlas und Jackson zu Feinden wurden und spielt 20 Jahre später. Jackson ist inzwischen ein armer Kopfgeldjäger, der sich mit Ninjas rumschlagen muss und Atlas ist in die kriminellen Machenschaften von Zorc involviert, der die Ninjas schickt...
Kritik:
"Schickt mir noch so 6, 7 Ninjas. Ach, weißte was, mach 60 draus!"
Man muss ganz klar sagen, der Film ist Geschmackssache. Ich befand mich gerade auf einem DVD-Abend mit 6 Leuten und 3, mich eingeschlossen, fanden ihn klasse, während die anderen 3 ihn für den so ziemlich schlechtesten Film halten, den sie je gesehen haben. Ahnung haben die sowieso nicht.
Wobei auch ich, der sich doch die ein oder andere Ahnung anrechnet, bisher nie etwas von diesem Film gehört oder gesehen hatte. Der Name fiel plötzlich vermehrt im Kino-Forum und dann gab es die Special Edition DVD für 5 Euro und ein paar Zerquetschte in einer rosa Plüschbox.
In einer rosa Plüschbox! Keine Frage, dass ich da zuschlagen musste, ganz egal, dass der Film deutscher Herkunft war (was in meinen Augen äußerst selten etwas Gutes bedeuten kann) und dass er wohl ziemlich billig ausfallen würde. Aber
so billig, damit hätte ich nicht gerechnet! Ich als HobbyFilmer habe in diversen AmateurBeiträgen zu VideoWettbewerben schon Filme gesehen, die mindestens dieses Niveau hatten, wenn nicht sogar noch einige Stufen drüber. Aber gerade das rockt u.a. so an dem Film.
Die Story ist non-existent. Ich habe mich, im Gegensatz zu den 3 Hassern wirklich auf den Film konzentriert, trotzdem ist er einfach so abgedreht, dass sich keine klaren Handlungsstränge herauskristalisieren und wenn, dann verlieren sie sich sofort wieder, wenn die Ninjas auftreten und einer der bescheuerten Kämpfe losgeht.
Man weiß, dass Atlas und Jackson verfeindet sind, das ist zentrales Element im Film und viel mehr brauch man auch gar nicht zu wissen - wenn man nicht sehr genau aufpasst, wird man auch nicht viel mehr begreifen... und wie gesagt, selbst mit hoher Aufmerksamkeit ist es fast unmöglich den vagen PlotAndeutungen zu folgen.
Aber egal, denn der Film macht einfach Spaß! Gut, ich bin mir sicher, dass man definitiv Gesellschaft braucht um ihn zu gucken und im Idealfall sollte in der Gesellschaft auch jemand sein, der den Humor teilt und mit einem lachen kann. Wenn das gegeben ist, steht den Bauchschmerzen nichts mehr im Weg - ich hatte auf jeden Fall welche!
»Operation Dance Sensation« ist einfach so billig, wie ein Film nur sein kann. Stellenweise habe ich wirklich gedacht, dass meine Filme qualitativ nicht anders aussehen. Denn neben den einfach bodenlos miesen Schauspielern sind auch die Effekte aus der NotTrickkiste: Züngelnde Flammen und Knallfrösche, wenn geschossen wird, fliegende Raketen, die von gut sichtbaren Seilen gezogen werden, ganze zwei verschiedene SchlagSounds in FaustPrügeleien (ich habe in
»LorD's Army # 2« immerhin drei bis vier verschiedene benutzt!), Sets, die aussehen wie der eigene Garten und der eigene Partykeller, Riesenwaffen aus deutlich erkennbarem Styropor und die billigste Art von besonderen Gegnern: Ninjas. Schwarze Klamotten, schwarze Socken übern Kopf, Sehschlitz und fertig ist der Ninja! Aber gerade das ist so genial - der Ideenreichtum, mit dem hier gearbeitet wurde um ein minimales Budget voll auszunutzen und nicht auf geschrieben Szenen verzichten zu müssen. Und mal ehrlich, wenn der Film irgendeinen Kult erreicht, dann definitiv durch die Ninjas.
Die Schauspieler sind wirklich allesamt mies. Nicht mal mehr DeutscheSchauspielerMies, einfach nur mies. Wenn ich mir so »Braindead« u.a. anschaue, ja sogar
»Snakes On A Train«, selbst die B-Movie-Darsteller sind in Amerika einfach um Meilen besser. »Operation Dance Sensation« wird zwar schon als Independent-Film gehandelt, aber ich bin kein Freund endloser Unterkategorien, daher stecke ich ihn in dieselbe Schublade wie alle anderen B-Movies.
Für einige vielleicht interessant sind die Gastauftritte von Bela B. als Verhaltensforscher, Anke Engelke als Reporterin Veronica Rell (WortwitzAnspielung verstanden? Genial, oder?

) und Jasmin "Blümchen" Wagner als Krankenschwester.
Was soll ich sonst noch sagen, der Film ist einfach der größte Trash, den ich je gesehen habe, aber ich hab auf der anderen Seite auch schon ewig nicht mehr so herzhaft gelacht, wie während dieser 107 Minuten. Allerdings kann ich auch die 3 Hasser verstehen, denn wenn man sich dem Humor nicht öffnen und nicht über billige Kulissen, Effekte und Make-Up lachen kann, hat man hier sicherlich definitiv einen der schlechtesten Filme überhaupt vor sich. Ich für meinen Teil habe ihn aber ziemlich lieb gewonnen und wenn an irgendeinem DVD-Abend wieder Bedarf an ein bisschen sinnlosem Ninja-Trash besteht, die Gesellschaft stimmt, dann wird auch wieder die rosa Plüschbox aus dem Regal geholt und die rosa DVD in den Player geschoben.
Bewertung:
Darsteller: 2/10
Plot: 1/10
Effekte: 3/10 (Der Splatter sah von allem noch am besten aus!

)
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 7/10 (natürlich nur unter oben genannten Umständen)