Dead Like Me Season 2 Review
Laufzeit: ca. 600 Minuten
Genre: Fantasy / Comedy
Darsteller: Ellen Muth, Callum Blue, Mandy Patinkin, Laura Harris
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Georgia »George« Lass hat sich inzwischen relativ gut in ihr Leben als Seelensammlerin eingewöhnt und vor allem hat sie sich mit ihrem Tod abgefunden. Entschlossen ihr neues Leben auszunutzen und die Dinge nachzuholen, die sie vor ihrem Tod nicht zu bewältigen vermochte, geht sie dem Alltag des Todesboten nach.
Kritik:
Ich bin außerordentlich enttäuscht. Nachdem ich »Season 1« beinahe eine 10/10 gegeben hätte, fasse ich einfach nicht, was ich hier vorgesetzt bekomme. Die Serie macht nicht mehr den geringsten Spaß.
Die Figuren, die ich aufgrund ihrer abgedrehten und einmaligen Art so geliebt habe, sind völlig verschwunden. Delores, meine Lieblingsfigur der ersten Staffel, ist im Grunde genommen ein ganz neuer Mensch oder wird zumindest in die hinterste Ecke der Serie verbannt. Nicht nur, dass sie völlig überflüssig erscheint, sie ist auch einfach nicht mehr liebenswert und lustig. Keine Übertreibungen mehr, sie ist völlig gewöhnlich geworden. Und wie sagte Angela Hayes in »American Beauty« schon so treffend: Es gibt nichts Schlimmeres, als gewöhnlich zu sein. Auch Mason schien einen Charakterwandel durchgemacht zu haben, doch schon bald gab er sich dann doch wieder den Drogen hin. Überhaupt scheint er der einzige Charakter zu sein, der sich einigermaßen treu geblieben ist. Ganz der alte, geniale Mason ist er zwar auch nicht, aber immerhin erkennt man ihn wieder. Den gravierendsten Wandel hat aber sicher George durchgemacht, die sich völlig mit ihrem Tod abgefunden zu haben scheint. Sie lungert so gut wie gar nicht mehr in der Nähe ihrer Familie herum, nörgelt nicht mehr bezüglich der Tatsache, dass sie den Sensenmann darstellt (zumindest einen von vielen) und rennt Jungs hinterher. Selbst Reggie klaut keine Klobrillen mehr!
Und das ist auch ein ziemlich entscheidender Logikfehler in der Serie. Zum Einen ist George derart extrovertiert, obwohl sie nie einen Freund gehabt hat und zum Anderen finden die Männer sie auch noch attraktiv. Es wäre eine Sache, wenn sie wirklich George sehen würden (obwohl ich Ellen Muth mit ihren langen, dünnen Affenarmen auch nicht unbedingt als Schönheit bezeichnen würde), aber der Erklärung aus Season 1 nach sehen sie nicht George, sondern eine abgrundtief hässliche Vogelscheuche, die selbst zwischen den Zombies in »Resident Evil« noch hervorstechen würde. Überhaupt scheint dieser doch sehr wichtige Punkt beim Drehbuchschreiben völlig übergangen zu sein, teilweise auch bei Daisy aber besonders auffällig eben bei George.
Das Einzige, was ich der Fortsetzung abgewinnen kann, sind die storytechnischen Elemente. So wird gezeigt, wie es von statten geht, wenn ein VIP auf dem unheilverkündenden Postal-Zettel steht und sogar, wie die… ähm… (deutscher Name entfallen) gravelings entstehen. Ziemlich interessant und aufklärend, aber ohne die liebenswerten Charaktere und den genialen schwarzen Humor ist die Serie nichts. Ich kann mich nicht entsinnen ein Mal wirklich gelacht zu haben und wenn der kommende Film, der die Serie fortsetzen soll, auch nicht besser wird, sehe ich Dead Like Me definitiv mit der ersten Staffel als geschlossenes Projekt an.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 6/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 4/10