American Dreamz - Alles nur Show Review
Laufzeit: ca. 107 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Paul Weitz
Darsteller: Hugh Grant, Willem Dafoe, Dennis Quaid
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 15. Juni 2006
Inhalt:
Amerikas beliebteste Fernsehshow "American Dreamz" geht in die nächste Staffel. Moderator Martin Tweed, der keine Einschaltquoten einbüßen will, versucht noch ausgeflipptere und liebenswertere Kandidaten an Land zu ziehen. Darunter die Karaoke-Sängerin Sally, die für Erfolg ausnahmslos alles tun würde, den hoffnungslosen Terroristen Omer und eine ganze Reihe weiterer merkwürdiger Gestalten.
Zeitgleich wurde Präsident Staton wiedergewählt, benimmt sich aber denkbar komisch und verwirrt, was enorme Auswirkung auf seine Umfrageergebnisse nimmt. Sein Berater nimmt die Sache in die Hand und versucht die Beliebtheit seines Präsidenten wieder zu steigern, indem er ihn in die Jury von Amerikas beliebtester Fernsehshow bringt...
Kritik:
"Maybe it is time I read newspapers. I've learned a lot this morning. It turns out North Korea and Iran are not like Doctor Octopus and Magneto at all..."
Man muss sich ja in allen Bereichen seines Fachgebietes auf dem Laufenden halten, deshalb konnte ich mich einfach nicht länger vor einem Hugh Grant Film drücken. Und es war sogar keine Beziehungskomödie! Vielleicht war das auch der Grund, warum der Streifen eher enttäuschend war...
Der Film hält sich für weit witziger, als er in Wirklichkeit ist. Tatsächlich sind mir einige Gags erst als solche kenntlich geworden, als ich sie in den
Quotes von imdb wiederfand. Unterirdisch flach sozusagen, dass man nicht mal mehr die Beine dafür einziehen musste. Aber man will den Film natürlich nicht schlechter machen als er ist, denn gelacht habe ich schon. Ich würde zwar sagen, dass ich glatt bei einem Film wie
»I Want Candy« mehr zum Schmunzeln hatte (Carmen Electra hat übrigens auch einen winzigen Gastauftritt in »American Dreamz«), der insgesamt wahrscheinlich weniger gekostet hat, als die Verpflichtung von Hugh Grant, aber so ist das nun mal leider sehr häufig.
Wo wir also schon wissen, dass die Drehbuchautoren den Humor einer Wallnuss haben, wenden wir uns der Handlung zu - die auch nicht viel mehr überzeugt. Selbst für eine Komödie fand ich vieles schon zu abgedreht, aber an sich ist die ganze Story auch wenig spektakulär und unter normalen Umständen wäre sie wohl auch reichlich öde geworden. Aber immerhin haben die Autoren eines gut hinbekommen, und das wären die reichlich bizarren Charaktere. Der Musical-Terrorist, sein sonderbarer Cousin, der recht dümmliche Präsident (Präsident Harris lässt grüßen), der fiese und dauerunzufriedene Moderator, die hinterlistige Kandidatin usw. usw. Man sieht - in diesem Punkt mangelt es dem Film immerhin nicht.
Schauspielerisch kann man sich allerdings nicht beschweren. Wie es der Umstand so will, schaffen es gerade solche Komödien stets eine ganze Reihe bekannter Stars abzubekommen. Dennis Quaid, den ich zuletzt im enttäuschenden
»8 Blickwinkel« gesehen habe, macht den dümmlichen Präsidenten äußerst überzeugend, aber viel grandioser fand ich Willem Dafoe in der Rolle seines ehrgeizigen Beraters, der während der Tiefphase des Präsidenten die Fäden zu ziehen beginnt. Vielleicht die beste darstellerische Leistung im Film, wobei ich auch Hugh Grant ziemlich überzeugend fand. Möchte man gar nicht meinen, da er eigentlich für dieses Perfekte-Schwiegersohn-Image bekannt ist und immer den Netten spielt, und jetzt auf ein Mal erfolgssüchtig spielt und Dieter Bohlen-Sprüche vom Stapel lässt.
Überhaupt versucht der Film diverse Casting-Shows auf den Arm zu nehmen, was allerdings ebenfalls nur mit mäßigem Erfolg gelingt durch kurz eingeworfene Sätze wie "Im Fernsehen sieht das aber größer aus." oder "Er ist ein Freak. Die kommen immer weiter, aber die gewinnen nie.".
Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht mehr, worüber ich in dem Film überhaupt gelacht habe. Es kam nicht unbedingt selten vor, aber ich kann mir nicht mehr vor Augen führen, was Ursache dafür war. Überhaupt verschwimmt die Erinnerung an ihn bereits, was schon mal volle 0 Punkte für Nachhaltigkeit gibt. Immerhin konnte ich mir selbst einen Spaß daraus machen, Nebenrollen-Besetzungen wiederzuerkennen, wie auch gleich zwei Darsteller aus »American Pie«: Jennifer Coolidge aka Stifler's Mom und Chris Klein aka 'Oz'. Mandy Moore, deren Gesicht ich zwar kannte, die ich aber nicht einordnen konnte, ist mir nun wieder als das "Ist ja witzig!"-Mädchen aus »Scrubs« ins Gedächtnis gesprungen. So ziemlich die am wenigsten überzeugendste Darstellerin übrigens.
Es gab noch weitere bekannte Gesichter, aber ich möchte mich selbst nicht mit einer nutzlosen Aufzählung ermüden, da ihre Rollen ohnehin zu klein wären um über ihre schauspielerische Leistung zu urteilen.
Ich bin sicher, dass ich schon mehr von Hugh Grants Filmkarriere gesehen habe, ob komplette Filme darunter waren, vermag ich zwar nicht mehr zu sagen, aber ich bin mir doch totsicher, dass seine Beziehungskomödien um Längen mehr Charme und Humor zu bieten haben. Wenn man sich eine Komödie mit ihm anschauen möchte, kann sogar ich sagen, dass man besser zu so einer greifen sollte als seine Zeit mit »American Dreamz« zu vertun. Und wem es dabei um die Parodie auf CastingShows geht... nun ja.. ich empfand sogar den betreffenden Part in »Scary Movie 3« als amüsanter. Wirklich.
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 3/10
Effekte: -/10
Anspruch: 4/10
Gesamteindruck: 6/10