Afro Samurai: Resurrection Review
Laufzeit: ca. 100b Minuten
Genre: Anime
Regie: Fuminori Kizaki
Darsteller: /
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 25. Januar 2009
Inhalt:
Es gibt eine Welt, in der blutrünstige und brutale Morde begangen werden und das nur aufgrund von Stirnbändern. Es gibt zwei, eines mit der Aufschrift »Nr. 1« und eines mit der Aufschrift »Nr. 2«. Wer auch immer diese Stirnbänder trägt, er ist dazu verdammt, Blut an den Händen zu haben, denn es wird immer jene geben, die es haben wollen und dafür über Leichen gehen und man selbst darf es erst ablegen, wenn es einem abgenommen wird – vom toten Körper. Die junge, attraktive Frau Sio ist im Besitz des ersten Bandes und zusammen mit einer Gruppe von Cyborgs zwingt sie den berühmten Afro Samurai sich auf die Suche nach seinem alten Stirnband zu begeben um sich ihr schließlich im Kampf zu stellen. Da Sio den Leichnam seines Vaters gestohlen hat, begibt sich Afro auf die Suche nach dem zweiten legendären Stirnband.
Kritik:
»Du rennst rum und willst andauernd nur Leute umlegen. Leg doch mal ne Alte
flach!«
Dieser Anime sah recht interessant aus, zumindest vom Zeichenstil her und da mich die Serie »Samurai Champloo« ausgesprochen überzeugt hat, entschloss ich mich dafür, diesem Samurai auch eine Chance zu geben. Vielleicht hätte ich mir zuvor die fünfteilige Serie anschauen sollen, da es unverkennbar eine Vorgeschichte zu allem gibt, die nur bruchstückhaft innerhalb des Films aufgedeckt wird.
Afro wird im ganzen Land gefürchtet wie gehasst, weil er offenbar ein mordendes Tier gewesen war zu Zeiten des Stirnbandtragens. Wie er sich davon getrennt hat ohne umzukommen und sich ins ruhige Leben zurückzog, wird nicht geklärt, genauso wenig wie die Geschichte um seinen Vater. Auch ob es Ninja Ninja nur in Afros Kopf gibt, wie es meistens den Anschein hat, wird im Unklaren gelassen.
Die Story ist schwer zu beurteilen, ich persönlich fand sie allerdings weniger gut. Das mit den Stirnbändern und den damit verbundenen Regeln ist wieder so typisch Samurai-Anime und auch die Vermischung von supermoderner Technik wie kampffähigen Cyborgs mit der altertümlichen Zeit ist so provokant bizarr, dass es sich wirklich nur um einen Anime handeln kann.
Figurtechnisch könnte man von einem Anime allerdings doch mehr erwarten. Afro an sich hat nicht viel von einem Charakter, er ist traditionell und bricht die Regeln der Stirnbänder nicht, spricht im ganzen Film aber auch nur gut eine Handvoll Sätze, während Ninja Ninja (den ich für seine schizophrene Seite halte) ununterbrochen in seinem flotten Jugendslang labert, der mir persönlich den ganzen Film versüßt hat und den ich auch für das Beste am Film halte.
Den nächsten Platz belegen dann die brutalen Kämpfe. Nun, brutal ist vielleicht übertrieben, sie sind einfach blutig. Überhaupt ist es einer dieser Animes, ganz im Stil von der großartigen Serie »Gantz«, der es auf Blut und Sex anlegt. Die weibliche Hauptfigur und Gegenspielerin ist natürlich das typische weibliche Idealbild von einer hübschen Frau, mit langen Haaren, riesigen Brüsten und langen Beinen, die auch alles, was sie hat, bestmöglich zur Schau trägt. Noch heißer geht es dann beispielsweise auf dem Volksfest in der Stadt her, wo es zwei Außenseiter wild in einer Gasse treiben, was auch nicht zu knapp in Szene gesetzt wird.
Die Kämpfe versprühen ebenfalls Körperflüssigkeiten, allerdings in erster Linie eben Blut. Körper die geteilt werden, Gliedmaßen und Gesichtshälften die glatt durchgeschnitten und in Blutfontänen verschwinden sind hier an der Tagesordnung, aber es bleibt bei dem Blut, man muss keine Angst vor Gedärmen oder ähnlichem haben. Ich steh ja ohnehin auf Schwertkämpfe, besonders auch mit Katanas und die Kämpfe in diesem Streifen waren in Ordnung, aber nicht so umwerfend, wie ich es mir erhofft hätte. Wahrscheinlich störten mich einfach diese Cyborgs in einem derartigen Anime, denn der Kampf gegen den Träger des Nr. 2-Stirnbandes war durchaus spannend.
Über das Ende lässt sich wieder streiten, ich persönlich hätte mir ein anderes gewünscht, irgendwas Geniales in Richtung »Gantz« oder zumindest etwas mutiges wie in »Departed«, aber das war zu viel verlangt.
Ebenfalls zu viel verlangt war es wohl, die Synchronstimmen der Originalsprecher (immerhin Samuel L. Jackson und Lucy Liu) für die deutsche Version zu nehmen. Es passt alles, aber schick wäre es trotzdem gewesen.
Und es wollte mir auch nicht gefallen, dass gleich wegen einem schwarzen Samurai mit Afro gleich alles auf dieses Hip Hop Niveau herabgestuft werden musste. Die ziemlich unpassende Hip Hop Musik und anfänglich musste ich auch bei dem Slang von Ninja Ninja die Augen verdrehen, doch nach einer Weile fand ich ja bereits großen Gefallen daran.
Anime-Fans werden es sicher nicht bereuen, den Film angesehen zu haben (vor allem, wenn sie auch die Vorkenntnisse der Serie haben) und dank oben ausführlicher erwähnter Figur gibt es auch eine Menge zu lachen. Der Stil ist nichts Neues, obgleich die Figur von Afro doch schon sehr neu für mich in diesem Genre ist. Nichts desto trotz ziehe ich die Serie »Samurai Champloo« vor, wenn es um diese altertümliche Zeit und den Humor geht und »Gantz«, wenn ich unbedingt Blut und Sex in einem Anime brauche.
Bewertung:
Darsteller: -/10
Plot: 6/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 7/10 (obgleich eine schlechte)