Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug Review

Laufzeit: ca. 84 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Jim Abrahams, David & Jerry Zucker
Darsteller: Lloyd Bridges, Peter Graves, Robert Hays, Leslie Nielsen
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 14. November 1980
Inhalt:
Die Beziehung zwischen Ted und Elaine liegt in Trümmern vor ihnen. Elaine verlässt ihn und versucht mit ihrem Beruf als Stewardess Abstand zu gewinnen. Ted Striker, der aber nicht aufgeben will, betritt trotz Flugangst das Flugzeug. Unglücklicherweise bricht eine Krankheit an Bord aus und versetzt die Insassen in eine gefährliche Lage…
Kritik:
Das Cover behauptet »Eine der Top Ten Komödien aller Zeiten!« - und ja verdammt, es hat Recht! Der Film ist einfach so ziemlich das Lustigste, das ich kenne. Kein Wunder, haben sich doch hier drei Großmeister des Genres zusammengetan. Mit Jim Abrahams, der bei »Die nackte Kanone«, »Hot Shots« und »The Kentucky Fried Movie« seine Finger im Spiel hatte und den Zucker-Brüdern, die u.a. für die »Scary Movie« Filme und »Rat Race« Verantwortung tragen. So kommt es auch, dass man im Grunde genommen keine Minute findet, in der man nicht lachen muss.
Im Grunde genommen handelt es sich hier viel mehr um einen langen Sketch, als um eine Filmkomödie, da das Ganze einfach nur Klamauk ist. Eine Story ist praktisch gar nicht vorhanden und der Film lebt nur von den Gags, die sich lückenlos aneinandergereiht durch den ganzen Streifen ziehen. Das wäre auch mein größter Kritikpunkt – ich meine, man brauch nicht unbedingt eine gescheite Handlung, da der Film auch so vollkommen zufriedenstellend unterhält und die Gags kaum Platz lassen für eine richtige Geschichte – aber schließlich haben die Nackten Kanonen ja gezeigt, dass man beides auch sehr gut verbinden kann. Wobei diese wohl nicht ohne »Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug« (oder auf Englisch einfach »Airplane!«) zustande gekommen wären, da der Film den Durchbruch Leslie Nielsens zur Folge hatte. Die Sätze »Ich wollte Ihnen beiden nur Glück wünschen. Wir alle zählen auf Sie.« waren offensichtlich so beliebt, dass sie in »Scary Movie 3« erneut aufgegriffen wurden – natürlich auch von Leslie Nielsen.
Nun, es hat den Anschein, als drücke ich mich um das eigentliche Review herum, aber ehrlich gesagt… ich habe nicht den blassesten Schimmer, was ich schreiben soll. Im Grunde genommen, kann man hier fast nur die Gags bewerten und die finde ich eben allesamt genial. Vor allem liebe ich bei diesem Humor, wie auch bei »Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone« (von denselben Regisseuren), dass man nicht nur auf die Leute im Vordergrund achten muss, die gerade etwas reden, sondern auch oder eher vor allem auf die Geschehnisse im Hintergrund. Zwei Leute im Flughafen-Tower, die ihre Radare und Geräte checken und ganz hinten ein Dritter, der eine Trommel öffnet und Wäsche herausholt. Das mag in gewisser Weise einfach dumm und sinnlos klingen, aber aus der Situation heraus schlägt es einfach ein wie eine Bombe. Solchen Humor gibt es seit der Nackten Kanone einfach nicht mehr, auch wenn »Scary Movie« sich wieder daran versucht hatte – die beiden Generationen trennen noch Welten.
Schauspielerisch ist das Ganze auch zufriedenstellend. Protagonist Robert Hays wirkt stellenweise etwas zu sehr gekünstelt oder einfach nur untalentiert, aber das könnte auch an der deutschen Synchronisation liegen, da will ich mich nicht festlegen. Leslie Nielsen als Arzt überzeugt klar am Besten, er spielt auch einen ähnlichen Charakter wie Frank Drebin, was ihn wohl geprägt hat. Außerdem haben die Regisseure etwas an den Nebenrollen gespart, als sie selber Gastrollen übernommen haben (so sind die Zucker-Brüder als Bodenpersonal am Flughafen zu sehen, ihre Mutter ist diejenige, die sich die ganze Zeit über vergeblich versucht zu schminken und Abrahams ist einer der Gläubigen im Flugzeug).
Ich liebe den Film jedenfalls einfach. Herrlicher, genialer Klamauk, wie man ihn heute in keinem Film mehr sehen wird und wie ihn überhaupt nur Leslie Nielsens Lebensrolle erreicht hat. Es gibt zwar keine Handlung, aber dafür umso mehr Gags am laufenden Band. Also wenn man nicht gerade eingefleischter Emo ist, muss man diesen Film einfach anschauen! Die Fortsetzung »Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff« ist übrigens nur eine schlappe Kopie dieses Films mit wenig neuen Gags.
Oh, und Otto for president!

Der beste Autopilot aller Zeiten^^
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 2/10 (gibt’s quasi nicht)
Effekte: 3/10 (Dieses fliegende Spielzeugflugzeug das geradezu abenteuerlich durch den Pappsternenhimmel wackelt… fast schon humoristisch)
Anspruch: 6/10 (ja, man muss schon verdammt aufpassen um alle Gags mitzukriegen!)
Gesamteindruck: 9/10 (eine der genialsten Komödien aller Zeiten! Ein wenig Handlung wäre aber vielleicht nicht verkehrt gewesen)