Jennifer's Body Review
Laufzeit: ca. 107 Minuten
Genre: Horrorkomödie
Regie: Karyn Kusama
Darsteller: Megan Fox, Amanda Seyfried, Adam Brody
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 05. November 2009
Inhalt:
Jennifer und Needy sind beste Freundinnen – zumindest, bis Jennifer von einer dubiosen Rockband verschleppt wird und daraufhin blutüberströmt und Teer kotzend in Needys Küche auftaucht. Fortan wird ihr kleiner Heimatort von mysteriösen Kannibalen-Morden heimgesucht und Needy sieht da einen Zusammenhang…
Kritik:
»Ich werd dir deine Eier abschneiden und die nagel ich dann an meine Tür! Die hängen dann da wie so ein Lümmeltürklopfer bei reichen Leuten!«
Eigentlich wollte ich ja direkt in die Premiere des Films, jaah, sogar ins Kino! Dummerweise war sich unser örtliches Kino zu fein, den Film zu zeigen, also fiel das für mich flach. Warum ich so heiß auf den Film war? Hm… vielleicht, weil ich heiß auf Megan Fox bin?

Mal im Ernst, eine trashige Horrorkomödie, die vollsten Gebrauch von Megan Fox‘ Körper macht? Noch Fragen?
Tatsächlich ist der Film von dem geprägt, was der Titel bereits anpreist: »Jennifer’s Body«. Da haben wir Jennifer, das heißeste Mädchen der ganzen Kleinstadt, auf die jeder Kerl steht und was sie natürlich schamlos ausnutzt – vor allem, als sie Fleisch braucht um nicht auszusehen wie ein Zombie. Sie verführt Typen, entblößt sich vor ihnen (sorry, Jungs, man kriegt nichts entscheidendes zu sehen), geht nackt im See baden, stolziert über die Grenzen des Selbstbewusstseins hinaus durch die Schule und knutscht sogar völlig sinnloserweise mit Needy herum und das in einer dafür sehr langen Szene mit einschlägigen Nahaufnahmen ihrer wirbelnder Zungen. Ja, der Film nutzt es eindeutig aus, dass aktuelle Hollywood-Sexsymbol besetzt zu haben. Ich muss aber auch sagen, dass Megan Fox gar nicht mal so schön anzusehen ist, wenn man sie ständig vor der Nase hat. In »Transformers« war sie unglaublich und beinahe das Einzige, das ich aus dem Film behalten habe, aber hier war sie vollkommen austauschbar. Nun, vielleicht nicht vollkommen, denn wahrscheinlich hätte sich ohne Fox so ziemlich niemand den Film angesehen, ich hätte nicht mal von ihm gehört.
So gravierend Fox‘ Einsatz in dem Streifen auch ist, muss man ihn nicht ausschließlich nur darauf reduzieren, denn er hat auch andere Qualitäten. Qualitäten niedrigen Niveaus, aber Qualitäten! Der Film baut auf einem reichen Vulgär-Vokabular auf, das vor allem aus Jennifers Mund sprudelt und ihr Dasein als schamlose Schlampe unterstreichen soll, damit ja niemand Sympathien zu der bösen Menschenfresserin entwickelt. Anders als bei »American Pie« aber, nutzt der Film nicht das Vulgäre um schmutzige Sprüche und Gags zu entwickeln, er nutzt viel mehr das total Hirnrissige und Dumme um zu zeigen, dass niemand – einschließlich der Macher – den Film ernst nimmt und man sich einen Spaß daraus machen soll, sich über ihn lustigzumachen. Eine Sex-Ikone, die umherwandelt, Typen buchstäblich vernascht und nach einem Tampon fragt, wenn sie ein klaffendes, blutendes Loch im Bauch hat – man muss einem wirklich nicht unter die Nase reiben, dass man den Film nicht ernstnehmen soll. Und wenn man das auch nicht tut, weiß er durchaus zu überzeugen und kann einen zum Lachen bringen. Zudem fand ich aber immer noch, dass er stellenweise mehr Atmosphäre mit sich brachte als der ach so angeblich atmosphärische
»Halloween«…
Neben Fox gab es allerdings noch eine ganze Reihe von äußerst angenehmen Überraschungen, von denen ich die Hälfte zum Erscheinen des Trailers noch nicht gekannt hätte. Als frischer
»Veronica Mars« Fan ist mir natürlich nicht entgangen, dass die Hauptrolle von Veronicas bester Freundin Lilly Kane besetzt wurde, gespielt von Amanda Seyfried. Warum musste sie unbedingt diese abstoßende Nerd-Brille tragen? Ebenfalls aus
»Veronica Mars« kannte man Kyle Gallner, der damals den verklemmten Beaver spielte und hier einen verklemmten Emo, der ihm aber erheblich besser stand.
Weniger neu im Filmgeschäft, aber auch bekannt geworden durch Serien, ist Adam Brody, der glücklicherweise seine Originalsynchronstimme aus »O.C., California« behalten durfte. Ich muss auch sagen, dass ihm der böse, unrasierte und tätowierte Rock-Sänger sehr gut stand, womöglich sogar besser als der markante Seth Cohen aus der Serie.
Ebenfalls aus einer Serie bekannt ist mir schließlich noch Cynthia Stevenson, die hier Chips Mutter spielt und in
»Dead Like Me« die Mutter von Hauptfigur George verkörpert. Da lässt sich ein Muster ablesen.
Effekttechnisch kann man definitiv ebenfalls nicht meckern. Es gibt schickes Kunstblut, es gibt gelungenes Make-Up, wenn es an Jennifers besessene Form geht und auch sonst sieht alles wirklich gut aus. Es ist nichts Anspruchsvolles dabei, aber das hätte dem B-Movie-Charakter des Films auch nur geschadet.
Ebenfalls zuträglich war u.a. auch der klasse Soundtrack mit seinen zahlreichen RockNummern, die u.a. von Panic At The Disco und Dashboard Confessionals stammten.
Was soll ich sagen, der Film ist total sinnloser Quatsch, mit hirnrissigen, aber eben auch amüsanten Sprüchen und Dialogen und der mit Nahaufnahmen vom Frauenküssen (mit Zunge!) und anderen anstößigen Aufnahmen unterstreicht, dass er sich schamlos an dem Sexsymbol Megan Fox bedient und keinen Hehl daraus macht. Mir hat er Spaß gemacht und ich denke auch, dass es kaum einen perfekteren Film für einen gesunden Männerabend geben könnte. Natürlich ist die Extended Version zu empfehlen, da meines Wissens gerade die Kuss-Szene dort beigefügt wurde…
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 2/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 1/10
Gesamteindruck: 6/10