Terminator 2 – Der Tag der Abrechnung Review
Laufzeit: ca. 137 Minuten
Genre: Science-Fiction / Action
Regie: James Cameron
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Robert Patrick, Linda Hamilton, Edward Furlong
Gesehen auf: Deutsch / Englisch
Kinostart: 24. Oktober 1991
Inhalt:
Sarah Connor (nein, nicht die Trällertante) sitzt in der Klapse fest, ihr Sohn John wächst bei Pflegeeltern auf. Eines Tages tauchen aber zwei Terminatoren aus der Zukunft auf, von denen einer John kalt machen möchte, da dieser der Rebellenführer im kommenden Krieg gegen die Maschinen wird, während der andere ihn lieber beschützen will. Na gut, er muss viel mehr als dass er will.
Kritik:
Ich bin kein Fan von Arnie und nach »Terminator« auch definitiv keiner der Reihe, aber in diesem Film überzeugt beides! Ich hatte ja schon gehört, dass er die goldene Mitte sei, aber so viel habe ich keinesfalls erwartet.
Schwarzenegger hier zweifelsohne in seiner coolsten Rolle und auch überaus überzeugend – höchstens der Akzent der Originalstimme könnte etwas stören (wobei der schon fast etwas Robotermäßiges hat). Wenn ich an seinen Auftakt in diesem zweiten Teil denke, wie er nackt in den Bikerschuppen hereinspaziert und dann im typischen Terminator-Outfit wieder herauskommt, musikalisch wunderbar mit »Bad To The Bone« untermalt – zeitlose Szene. Und da er auch kein sonderlich guter Schauspieler ist, passt das Robotergetue auch auf ihn, wie auf keinen Zweiten.
Ebenso perfekt in seine Rolle passt der Gegenspieler und Terminator Nr. 2 – verkörpert vom eiskalten Robert Patrick. Der gute Mann hat schon des Öfteren bewiesen, dass der Bösewicht in ihm steckt, aber den T-1000 macht er zu einem der coolsten Gegenspieler überhaupt – und dafür braucht er nicht einmal die außergewöhnlichen Fähigkeiten der Figur.
Edward Furlong als junger John Connor ist auch sehr überzeugend, wie sympathisch, trotz seiner ersten Rolle im Film-Business. Einige werden ihn sicher auch aus »American History X« kennen, wo er allerdings erheblich kürzere Haare zur Schau trägt.
Und über Linda Hamilton lässt sich natürlich streiten. Ihr Knautschgesicht beweist, dass nicht jede erfolgreiche Frau in Hollywood gut aussehen muss, auch wenn das neben dem muskelbepackten Arnie sicher keinen schlechten Effekt gehabt hätte. Ihren Job liefert sie jedenfalls amtlich ab und sie hat darstellrisch schließlich auch die anspruchsvollste Rolle im ganzen Film.
Die Effekte sind jeden Oscar wert, den sie bekommen haben und können mit aktuellen Filmen noch ziemlich gut mithalten – und über welchen Film vom Anfang der 90er kann man das schon guten Gewissens behaupten? Die Verantwortlichen hatten ordentlich was zu tun, da bin ich mir sicher und ich will bloß hoffen, dass sie auch dementsprechend entlohnt wurden! Schließlich würde ich diesen Sektor in »Terminator 2« als neuen Maßstab in der Filmindustrie der Zeit betiteln.
Regietechnisch war ich auch ziemlich angetan. Vor allem der Anfang und einige Übergänge haben mich regelrecht begeistert, aber auch so gut wie alle Kamerawinkel und –perspektiven haben ausgezeichnet in die Situation gepasst und zusätzliche Wirkung ausgeübt. An dieser Stelle muss natürlich auch die Szene erwähnt werden, die allein durch »GTA: San Andreas« Kultstatus erreicht hat: Der in Zeitlupe von der Brücke stürzende Lastwagen, der den armen kleinen John Connor auf seinem Motorrad verfolgt. Spieler des Games werden sofort an CJ und Big Smoke zurückdenken, würde ich vermuten – ich für meinen Teil habe es getan. Allerdings wusste ich auch schon im Vorfeld um diese Hommage.
Nun, die Story zu bewerten fällt mir etwas schwer. Es liegt lange zurück, dass ich den ersten Teil gesehen habe und noch länger, als der dritte über meinen Bildschirm flimmerte. Immerhin schaue ich momentan die »Sarah Connor Chronicles«, die ja einige Hintergründe vertiefen und dabei besonders Bezug auf Teil 2 der Filme nehmen. Diese beiden Werke bilden eine sehr schöne Einheit, wie ich bis jetzt finde, weit mehr, als es unter den Filmen an sich der Fall ist. An Action, Kult, Abwechslung und Spannung mangelt es jedenfalls keine Minute und das macht den Film u.a. so großartig.
Alles, was ich mit dem Begriff »Terminator« verbinde, findet sich in diesem Film: Arnold Schwarzenegger in Lederklamotten und mit Sonnenbrille, die Sprüche »Hasta La Vista« und »I’ll be back«, das halb freigelegte Maschinengesicht, dem ich hier in Oberhausen schon früh im Lokal Planet Hollywood begegnet bin (lange, bevor ich einen der Filme gesehen habe) und natürlich die schwarze Zeitkugel, in der unser Terminator ins Geschehen eintritt. Splitterfasernackt.
Das Ende hat mich ganz leicht enttäuscht, da es dem des Vorgängers aufgrund des Settings doch sehr ähnlich war, andererseits ließ sich der Gegenspieler auch auf keine andere Art und Weise aus dem Weg schaffen. Wo natürlich auch wieder ein geradezu abenteuerlicher Zufall eine Rolle spielt, aber darüber will ich hinwegsehen. Der Film ist nicht perfekt, aber er macht verdammt Spaß, ist toll inszeniert und besetzt und einfach Kult, weil er das ist, was »Terminator« ausmacht. Punkt.
Wow, ich habe es endlich geschafft Terminator und nicht Transporter zu schreiben - irgendwie gab es da in den letzten Tagen Assoziationskurzschlüsse in meinem Kopf
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 6/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 4/10
Gesamteindruck: 9/10