xXx – Triple X Review
Laufzeit: ca. 119 Minuten
Genre: Action
Regie: Rob Cohen
Darsteller: Vin Diesel, Asia Argento, Samuel L. Jackson
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 17. Oktober 2002
Inhalt:
Die Geheimdienste der USA versagen, also wird etwas Neues ausprobiert: Nun will man Kriminelle mit Ihresgleichen jagen und Xander »Triple X« Cage ist der unfreiwillig Auserwählte. Er wird Undercover nach Prag geschickt um sich in eine geheime Organisation namens »Anarchie 99« einzuschleusen und mehr über sie herauszufinden.
Kritik:
So, ich würde meinen, ich habe mich lange genug auf meinen Lorbeeren ausgeruht – es wird wieder Zeit für ein LorD’sches Review! Und da neben meiner »Sopranos« Mafia Box auch noch »Triple X« heute angekommen ist und ich mir ohnehin einen chilligen Tag machen wollte, gehörte der direkt eingeworfen. Und ich muss gestehen… obwohl ich ihn bereits mindestens zwei Male gesehen habe, hatte ich ihn besser in Erinnerung.
Der Film strotzt nur so vor Action und er hat auch wirklich saucoole Szenen, aber es gibt doch genug auszusetzen. Allen voran hat mich wirklich ausnahmsweise mal die deutsche Synchronisation gestört, die noch erheblich schlechter war als Vin Diesels Schauspielerei (wenn man das so nennen darf). Versteht mich nicht falsch, ich liebe Vin Diesel, aber für seinen Beruf kann er doch wirklich nicht viel mehr als gut aussehen. Und die Synchronisation beschränkt sich auch nicht nur auf Diesel, sondern eigentlich auf alle Figuren, abgesehen von Samuel L. Jackson mit Originalstimme. Sie wirkten ziemlich amateurhaft und emotionslos (gut, was man bei Diesel ruhig erwarten darf). Die Osteuropäer haben ihren gewohnt betonten und etwas nervigen Akzent, aber das geht noch in Ordnung.
Was mich mit am meisten gestört hat war aber weder Schauspielerei noch Synchronisation, sondern diese offensichtliche Kopie von »James Bond« mit mehr Action. Die Story ist der von einigen Bond-Teilen sehr ähnlich, wenn auch deutlich simpler gestrickt, xXx ist dieser typische extravagante Superagent, nur in diesem Fall mehr draufgängerisch und adrenalingeil als charmant und diskret, plus die übertriebenen technischen Hilfsmittel. Hierbei spiele ich vor allem auf das Röntgen-Fernglas an, dass genauso in einem von Brosnans letzten Bonds hätte enthalten sein können… Das mit Waffen vollgestopfte Auto müsste man ähnlich sehen, aber das Ganze hielt ich schon viel mehr für eine Parodie. Bond-Girl gab es natürlich auch noch und noch sehr gravierend war die musikalische Untermalung. Während der Film einen saugeilen Soundtrack hat, der mit einem Live-Auftritt von Rammstein beginnt und über Drowning Pool (die spätestens seit
»The Punisher« einen Stein bei mir im Brett haben) bis hin zu Hatebreed geht, gibt es immer wieder diese Melodie, die weit mehr als nur etwas an das Bond-Theme erinnert.
Und der andere Punkt wären die saudummen Dialoge. Vin Diesels Sprüche sind einfach nicht cool (oder kommen vielleicht auch durch die Synchronisation nicht richtig rüber) und mehr als aufgesetzt. In einige Szenen wirken sie wie willkürlich hineingeworfen, damit keine zu langen dialogfreien Strecken entstehen. Einige Logikfehler finden sich ebenfalls in den Dialogen. So finde ich es zum Beispiel sehr interessant, dass einer der Soldaten meint, es wäre noch etwas auf dem Radar zu erkennen – ein blauer GTO. Das Radar möchte ich gerne mal sehen.
Von der Action her kann man sicher nicht meckern. Die ganze Zeit rumst und bumst es, alles mit schön viel Budget produziert (abgesehen vielleicht von dem Raketenwerfer mit Wärmesuchrakete, der nicht mehr als eine lackierte Kamera war), schöne Frauen (wobei die noch am wenigsten ansehnliche in die weibliche Hauptrolle gepackt wurde), heiße Schlitten und coole Gastauftritte von eben Rammstein, aber auch Tony Hawk und Mat Hoffman.
Der Film ist also ein versuchter Abklatsch von einem actionreichen James Bond mit stumpfen Dialogen und mäßigen Schauspielern, der rein optisch aber auf jeden Fall überzeugt und auch kurzweilig ist. Er macht nicht so viel Spaß wie z.B.
»Resident Evil: Apocalypse« und eigentlich müsste ich ihn auch dementsprechend schlechter bewerten, aber eine 6/10 gehört sich hier schon – ich müsste wohl einfach den Zombie-Streifen höher kategorisieren. Wie dem auch sei, allein die Stunts mit der rockigen Musikuntermalung sind schon das Ansehen wert – dann ist der Stuntman bei der Paragliding-Szene auch nicht umsonst gestorben.
Bewertung:
Darsteller: 6/10 (Vin Diesel ist schauspielerisch schon irgendwie der Schwarzenegger unserer Zeit)
Plot: 6/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 6/10