Hellraiser II - Hellbound Review
Laufzeit: ca. 97 Minuten
Genre: Horror
Regie: Tony Randel
Darsteller: Ashley Laurence, Kenneth Cranham, Dough Bradley
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 06. Juli 1989
Inhalt:
Nach den brutalen Ereignissen des ersten Teils erwacht Kirsty in einer psychiatrischen Anstalt. Der Chefarzt dort hat allerdings weniger ein Interesse daran, ihr zu helfen, sondern will vielmehr dem Geheimnis des mysteriösen Würfels auf die Schliche kommen, der das Tor zur Hölle freizulegen vermag. Kirsty allerdings hat auch ein Interesse daran, in diese schreckliche Welt zu kommen um ihren Vater zu retten, der dort gefangen ist.
Kritik:
»Ich bin jetzt nicht nur deine Stiefmutter… ich bin jetzt die Königin des Bösen!«
Weiß der Geier, warum ich mir auch diesen Streifen noch gegeben hab. Wahrscheinlich, weil es auch nach
»A Nightmare on Elm Street« noch besser wurde (zwar nicht direkt mit dem zweiten Teil, aber immerhin), aber schon allein angesichts des
ersten Teils, der mich so überhaupt nicht überzeugen konnte, erstaunlich. Er lag halt hier rum, was will man machen…
Ich kann gleich sagen, dass ich den Film so sagenhaft spannend fand, dass ich zwischendurch auf Pause gedrückt hab um mir Origami beizubringen. Beim dritten oder vierten Anlauf klappte es dann endlich, auch wenn mein Kranich nur mit einem Flügel schlagen kann. Ähnlich verhält es sich auch bei diesem Film, denn bei dem schlägt auch nur die zweite Hälfte.
Die Geschichte ist etwas massentauglicher, als die des Vorgängers, würde ich sagen und das höhere Budget macht sich auch deutlich bemerkbar, vor allem beim Setting der Hölle, die wirklich gelungen inszeniert ist und wie eine Mischung aus dem Unterschlupf von
»ES« und Freddy Kruegers Traumwelt wirkt. Genau das ist eben besagte zweite Hälfte, die einigermaßen Spaß macht, denn vor der Hölle geht es ziemlich mau voran. Hauptfigur in der Klapse, das ist auch schon Jamie Lee Curtis in der »Halloween«-Reihe passiert, ein böser Doktor, ein guter Doktor, ein paar Visionen, ein bisschen Blut… und apropos Blut: Ich habe nicht mehr allzu viel vom ersten Teil behalten, wie es bei mir und schlechten Filmen üblich ist, aber es kam doch der Eindruck auf, das die blutigen Szenen deutlich zurückgeschraubt wurden. Soll jetzt nicht viel heißen, da der Streifen immer noch erheblich brutaler ist als die meisten Genre-Kollegen, man kann immer noch zusehen, wie sich ein Mann viele lange Sekunden mit einem Rasiermesser malträtiert oder wie ein Rückkehrer aus der Hölle einige Szenen lang ohne Haut herumlaufen muss. Vor allem Letzterem gilt aber wieder mein Respekt, denn was Kostüm und Make-Up angeht, wurde hier hervorragende Arbeit geleistet, auch wenn sonstige Effekte selbst für 1988 noch relativ mau waren.
Schauspielerisch… naja, B-Movie halt. Die Darsteller, die es auch schon im Vorgänger gab, haben wohl das ein oder andere dazu gelernt und es tut auch nicht weh ihnen zuzusehen, aber es bleibt nach wie vor eine untere Klasse für sich.
Pinhead kriegt jetzt sogar ein menschliches Gesicht zusammen mit der Andeutung einer Vorgeschichte, die wahrscheinlich noch in einem der kommenden Teile aufgegriffen wird, genau wie seine drei durchaus coolen Gefolgsleute (ich liebe vor allem den Zähne-Klackerer), nur ihr Kampf gegen den neuen Widersacher fällt äußert erbärmlich aus und hinterlässt den Eindruck, dass keiner von ihnen wirklich etwas drauf hat – was sie aber eigentlich auch schon im ersten Teil bewiesen haben.
Alles in allem also ein gelungenerer Streifen als
»Hellraiser«, was einem aber nicht viel bringt, da »Hellbound« direkt anschließt und man daher ohnehin beide gesehen haben müsste. Ich bevorzuge nach wie vor die
»Nightmare on Elm Street«-Reihe und ich ziehe auch nach wie vor Freddy Pinhead vor, finde sogar Figuren wie Jason noch eindrucksvoller als das, was von dem lebenden Nadelkissen hier wieder zu sehen war. Es ist fraglich, ob ich die Reihe weiter verfolgen werde, einen Sinn sehe ich darin eigentlich nicht, aber vielleicht überkommt mich irgendwann mal wieder eine derartige Phase… bis dahin können mir die Hölle und ihre Bewohner gestohlen bleiben :]
Bewertung:
Darsteller: 6/10
Plot: 6/10
Effekte: 5/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 5/10