Unsichtbarer Feind Review
Laufzeit: ca. 98 Minuten
Genre: Action
Regie: Michael Keusch
Darsteller: Steven Seagal
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 20. Februrar 2007
Inhalt:
John Sands soll nach jahrelanger Militärtreue das Gedächtnis gelöscht werden, da er schlichtweg zu viel weiß. Das sieht der Airforce-Pilot jedoch nicht ein und entkommt seinem Gefängnis, nur um kurze Zeit später doch wieder bei der Airforce zu landen, weil er der Einzige ist, der ein gestohlenes Superflugzeug zurückholen kann, das sich mithilfe neuster Technologie komplett unsichtbar machen kann.
Kritik:
»Mit anderen Worten er ist ein Freund?«
»Ja, aber er ist ein Arschloch.«
Seit langer Zeit mal wieder Fernsehen geguckt und auf diesen Film hier gestoßen, mit Action-Urgestein Steven Seagal. Der Film ist wie alle seine Streifen, sogar noch ein bisschen qualitätsärmer, da sich der alte Mann langsam aber sicher arg zurücknimmt. Es gab eine unbedeutende, kurze Kampfsequenz, gefolgt von „Action“-Szenen, die seiner Kampfkünste nicht weiter bedurften, sprich, entweder Flugmanöver oder Schießereien, die jedoch gänzlich unspektakulär ausfallen.
Steven Seagal ist unbestreitbar einer der Actionstars der letzten dreißig Jahre und ich mag ihn auch wirklich, denn er ist nicht nur der König der Direct-To-DVD-Produktionen, sondern auch erheblich sympathischer als z.B. Van Damme, der einen ähnlichen Status innehat. Außerdem ist es jedes Mal aufs Neue klasse zu sehen, wie unbesiegbar Seagal doch ist. Ich glaube, ich habe noch nicht ein Mal gesehen, wie er angeschossen oder geschlagen wurde, denn trotz seines Alters und seiner zunehmend an Fülle gewinnenden Figur ist der Mann einfach ein Übermensch, der stets jedem anderen Elitesoldaten oder Superterroristen um Längen voraus ist, was ihn unverwundbar macht. Das war wohl schon immer so und ich bezweifle auch stark, dass sich das noch ändern wird.
In diesem Film glänzt er nur leider durch zu wenig Action. Wie gesagt, es gibt seinen zwei-Minuten Ausbruch aus dem Gefängnis (mit lächerlichen Sicherheitsvorkehrungen) und einen ähnlich langen Kampf gegen die Urheber eines Überfalls auf eine Tankstelle. Das sieht noch relativ schick aus, ganz im Seagal-Stil, aber danach bleibt es völlig aus, denn die Actionszenen werden fortan größtenteils von erheblich jüngeren Darstellern übernommen und im „großen“ Finale, in dem er endlich wieder zum Zug kommt, sitzt er lediglich in einer höchstens mittelmäßigen Cockpit-Attrape und es wird eine abgrundtief schlechte Kampfjet-Verfolgungsjagd gezeigt, die auch aus Aufnahmen zusammengeschnitten sein konnte, die man willkürlich vom Himmel aufgenommen hatte.
Auch der Rest der Story ist ungemein flach, selbst für einen Actionfilm. Es gibt natürlich wieder nur einen Mann, der die Welt noch retten kann und der ist rein zufällig gerade in Ungnade gefallen und muss erst überzeugt werden (was in diesem Fall nicht sehr zeitaufwendig war: „Wir brauchen Sie.“ – „Hab ich eine andere Wahl? Los geht’s.“). Außerdem hat er auch trotz des Umstandes, dass er lediglich Airforce-Pilot ist, offenbar eine Supersoldat-Nahkampfsausbildung genossen, die ihn auch in diesem Feld weit besser macht, als jeden anderen Soldaten, wie man im Gefängnis sieht. Dass er dort eine ganze Reihe Militärs und einen Militär-Doktor ermordet hat wird ihm nicht weiter vorgehalten, denn wenn er seine Mission erfolgreich abschließt, kriegt er automatisch eine weiße Weste. Natürlich. Der Film ist auch sehr Amerikaner-lastig, denn auch die Terroristen in Afghanistan, zu denen das gestohlene Flugzeug geht, sind nicht etwa gefährliche, unberechenbare Araber, nein! Es sind tatsächlich Amis, die sich tatsächlich in Afghanistan verstecken, wo auch so schon die Hölle los ist. Außerdem sind sie derart freundlich, dass sie so lange warten, bis ihre Pläne vereitelt werden können. Dafür endet der Film dann auch mit der klassischen, das ganze Bild einnehmenden, flatternden USA-Flagge. Da kann man nie genug von kriegen.
Der Film ist ein B-Movie klar und auch von einer Direct-To-DVD sollte man nicht zu viel erwarten, aber das war wirklich schwach. Wenn Steven Seagal nicht mal mehr halb so viel Action abliefern kann wie anno dazumal in »Alarmstufe Rot«, soll er sich endlich in Rente begeben oder doch zumindest ganz auf den Produktionsposten zurückweichen, wie in diesem Beispiel bereits angefangen. Der Film war nicht totlangweilig, aber um ehrlich zu sein, war er durchaus ziemlich schlecht und vor allem mit Steven Seagal gibt es massig bessere Filme. Mir fällt spontan zumindest kein anderer ein, der schlechter gewesen wäre.
Bewertung:
Darsteller: 5/10
Plot: 2/10
Effekte: 4/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 4/10