Laufzeit: ca. 107 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Greg Mottola
Darsteller: Jesse Eisenberg, Kristen Stewart
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 30. Juli 2009
Inhalt:
Als seine Eltern pleite gehen muss James selbst fürs anstehende College aufkommen und anstatt eine Reise nach Europa zu unternehmen, arbeitet er im örtlichen Freizeitpark Adventureland. Die Arbeit ist mehr schlecht als recht doch bessert sich enorm, als er seine Kollegin Em kennenlernt.
Kritik:
"In den Clownsmund werfen!"
Ähm... LorD an Hirn, verbinde mich bitte mit dem Gedächtniszentrum. Wie zum Geier bin ich auf diesen Film gekommen?! ... ... ... Ja, ärgerlich, dass ich keinen so guten Draht zu meinem Hirn habe, das Mysterium wird ein Fall für den X-Faktor bleiben.
»Adventureland« vergibt nicht nur die weibliche Hauptrolle an den »Twilight«-Star Kristen Stewart, er ähnelt der Vampirschnulze auch sonst ziemlich, wie ich finde: Aus der Handlung kann nicht sonderlich viel gemacht werden, der Film zieht sich wie monatealtes Kaugummi und hat einfach keine überzeugenden Stellen. Obgleich ich »Biss zum Morgengrauen« gerne gelesen habe, empfand ich die Verfilmung dann doch so misslungen und langweilig, dass ich den Begriff "das Tokio Hotel des Films" erfand. Nicht nur, dass Tokio Hotel ebenfalls misslungen sind (ja, ich weiß, hatte noch ein paar Restnettigkeiten übrig..), die haben auch nur Erfolg, weil sämtliche 10-14-jährigen Mädchen auf die Frontmänner stehen.
Das kann im Falle von »Adventureland« zumindest schon mal nicht passieren, denn Hauptdarsteller Jesse Eisenberg ist wahrlich keine Augenweide - schon gar nicht mit freiem Oberkörper und in Feinrip. Der typische Loser des DurchschnittsTeenieFilms eben, der am Ende trotzdem das Mädchen abschleppt.
Ich habe mir zumindest humortechnisch sehr viel mehr erhofft. Als Macher von »Superbad« steht Mottola ohnehin in keinem guten Licht bei mir, denn den hielt ich auch für maßlos überbewertet und nur begrenzt unterhaltsam, aber »Adventureland« hatte er doch immer noch eine Menge voraus.
Zu lachen gibt es im Grunde genommen nichts, man kann ausschließlich die vertöpelten Figuren auslachen - wenn man sie nicht aus tiefstem Herzen bemitleidet. Und selbst dann haben mir lediglich die beiden Figuren der Parkleitung zwei/drei Schmunzler entlocken können.
Wie gesagt, die männliche Hauptfigur ist der typische Loser, der neu irgendwo reinkommt, sich verliebt, unerwarteterweise (*totlach*) sogar bei der Angebeteten landet, es versaut und dann wieder geradebiegen zu versucht. An der weiblichen Titelrolle ging jegliche Innovation ebenfalls vorbei. In gewissem Maße hübsch (man muss auf diesen düsteren, ungeschminkten Stil stehen... ich tu's nicht, tut mir Leid, Mrs. Stewart), begehrt, auf der Suche nach aufrichtiger Liebe. Oh Hollywood, oh Hollywood, du einfallsreiches Hollywood.
Ein paar von den Nebenfiguren sind da besser getroffen. Besonders Joel, bei dem das Meisterwerk gelungen ist, einen noch größeren Loser zu erschaffen als die Hauptfigur - sowohl vom Charakter, als auch vom Erscheinungsbild her. Nein, vor allem vom Erscheinungsbild her! Dann gibt es eben noch die bereits erwähnten Parkleiter, die allerdings nur kleine Rollen bekommen haben, die fast schon zu sehr ins Lächerliche gezogen wurden und Frigo, der immer wieder zum Tiefschlag ausholt. Ein Running-Gag. Kein guter, aber ein Lichtschimmer in 200 Meter Tiefe im Ozean der unterdurchschnittlichen Filme.
Whoa, der Gott der Metaphern hat zugeschlagen.
Ganz ehrlich, so sehr ich auch über den Film nachdenke, mir fällt einfach nichts Lobenswertes ein. Ich fand sämtliche Settings genauso öde und trostlos wie auch alles andere am Film, die Cuts teilweise schrecklich und die Darsteller könnten locker auch aus B-Movies entflohen sein. Ich war keine Minute gebannt, ich habe in keinem Augenblick wirklich lachen müssen. Das Einzige, das sich kontinuierlich in mir geregt hat, war der Drang auf die Uhr zu sehen und zu hoffen, dass ich den Klimax übersehen hatte und dem Ende schon mehr als nahe war. Leider war dem meist nicht so, bis dann urplötzlich, fast schon schockierend überraschend der Abspann loslegte.