Die Maske 2 Review
Laufzeit: ca. 94 Minuten
Genre: Fantasy / Komödie
Regie: Lawrence Guterman
Darsteller: Jamie Kennedy, Alan Cumming
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 18. Februar 2005
Inhalt:
Göttervater Odin reißt der Geduldsfaden mit seinem Sohn Loki, der nichts als Unheil anrichtet. Er fordert Loki auf, die Maske zurückzubringen, die er erschaffen hatte und die unter die Menschen geraten war, wo sie seither für Chaos sorgt. Dummerweise ist er zu spät dran, und die Maske wird erneut gefunden - und dieses Mal vollzieht der Benutzer während des Tragens Geschlechtsverkehr, was verheerende Folgen für das gezeugte Baby hat...
Kritik:
"Ma... Mama... Mami...
Mutter!"
Ich wusste, dass dieser Film nichts taugen würde, aber nachdem ich heute Nacht »Die Maske« gesehen habe und einer meiner DVD-Abend-Gesellen meinte, dass »Die Maske 2« wirklich gut und noch abgedrehter sei, hab ich ihn doch noch reingeworfen. Und was ist das Ergebnis? Mein DVD-Abend-Geselle hat keine Ahnung von Filmen und mein Riecher war mal wieder untrügbar richtig.
Der Film ist einfach unwürdig im selben Atemzug genannt zu werden, ja überhaupt nur denselben Titel tragen zu dürfen, wie sein Vorgänger. Dass der kommerzielle Erfolg ohne Jim Carrey ausbleiben würde, war ohnehin klar gewesen, aber dieser Tausch von Protagonisten war geradezu lächerlich. Das hat nichts mehr mit Der Maske zu tun, nichts mehr mit dem Humor, den man mit diesem Namen verbinden sollte.
Während in »Die Maske« das Comichafte noch seine perfekten Grenzen hat und dadurch Charme versprüht, so wird hier einfach maßlos übertrieben und man fühlt sich beinahe komplett in einen Zeichentrickfilm versetzt. Superhund und Superbaby, die sich gegenseitig aus dem Weg räumen wollen und sich die abenteurlustigsten Fallen stellen, sind schon ernsthafte Konkurrenz für Road Runner und Coyote oder Sylvester und Tweety. Aber auch unzählige andere Dinge sind in dieser Hinsicht viel zu übertrieben. Während »Die Maske« sich im gleichnamigen Film noch mit ihren Kräften auf sich selbst konzentriert hat (sieht man von den umgezogenen Musikern ab), so kann sie hier nun plötzlich Autos ummodelieren, Straßen aus dem Boden reißen und wie einen Teppich schwingen oder Leuchtreklame aufstellen. Auch die Effekte, wie die beiden Hände voll Waffen, wirken einfach nur noch comichaft und nicht so wundervoll an die Realität angepasst, wie es unvergleichlich im Vorgänger gelungen ist.
Von der erbärmlichen Form der Maske, wenn Tim sie aufzieht, will ich gar nicht erst reden. Was ist das denn bitte? Das sieht aus wie schlichte grüne Schminke übers Gesicht und ein Plastikteil auf dem Kopf, das freakige Haare darstellen soll. Und absolut nichts an dieser Figur ist die Maske - keine erfrischend humorvolle Überdrehtheit, keine ausgefallenen Ideen, keine Situationskomik. Einfach Tim mit grünem Gesicht und Selbstvertrauen - und mit tiefer Stimme nicht zu vergessen, die so dermaßen unpassend und lächerlich ist, dass ich fast weinen wollte...
Außerdem ist einfach alles zu viel. Zu viel von allem. Wie Horst Schlämmer in »Isch kandidiere!« umgekehrt sagen würde: "Es ist von allem zu viel. Es muss weniger!" Wir haben Loki, wir haben die Maske, die von Tim und vom Hund benutzt wird, wir haben das Superbaby, und alle haben dieselben Kräfte und bekämpfen sich. Kein Wunder, dass das Ganze zu einem einzigen ZeichentrickAbenteuer ausartet, dass mit echten Menschen versucht wurde.
Zudem sind die Götter mit Loki und Odin einfach nur erbärmlich dargestellt, wie aus einem B-Movie. Loki an sich wäre vielleicht nocht akzeptabel in seiner an die Menschen angepassten Form, aber Odin in seinem ausdruckslosen Gewand und dem Plastikstab sieht einfach nur erbärmlich aus...
Auch die Effekte kommen nicht so gut und überzeugend rüber wie in »Die Maske«. Während man im Vorgänger fast noch der Illusion erliegen konnte, dass das Geschehene wirklich mit dem Maskenträger passierte, so merkt man hier doch die deutlichen Mängel, die entstehen, weil man einfach zu viel reinpacken wollte. Vor allem bei der Animation des Babygesichtes konnte der Versuch einfach nur in die Hose gehen, aber auch die Lichtblitze und alles andere wirkt aufgesetzt und so unecht wie es in Wirklichkeit auch ist.
Schauspielerisch spielt der Film auch in einer deutlich niedrigeren Liga als sein Vorgänger, obgleich man wieder bekannte Gesichter antrifft. Hauptdarsteller Jamie Kennedy kennt man vielleicht als Randy aus der »Scream«-Reihe, Traylor Howard spielt »Monk«'s zweite Assistentin und Alan Cumming war bisher in allen »Spy Kids«-Teilen vertreten. Wenn man bedenkt, dass man Kennedy in Scream kaum wiedererkennen würde, dass Howard lediglich in einer mittelklasse Krimiserie mitspielt und dass kaum ein ReviewLeser »Spy Kids« geschaut haben wird, sind die Gesichter vielleicht doch nicht so bekannt, wie sie mir erschienen...
Wie dem auch sei, der Film ist alles andere als eine würdige Fortsetzung. Er ist nicht langweilig und ein oder zwei Mal kann man lachen (auf einer Strecke von anderthalb Stunden wohlgemerkt...), aber er ist auch nicht übermäßig spannend oder sonst irgendwie gut gelungen. Die Effekte sind mies, das Make-Up und KostümDesign ist noch schlimmer und obwohl die Story eine ganz nette Idee hat, ist doch nichts wirklich Großes daraus geworden. Was man eben von einer Fortsetzung zu erwarten hat, die direkt ins DVD-Regal schießt, ohne auch nur an der Kinotür gekratzt zu haben: Nichts.
Bewertung:
Darsteller: 6/10
Plot: 4/10
Effekte: 6/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 4/10