Playing God Review
"Smart, Sexy und Clever"? Gott, seid bloß froh, dass man auf dem Bild nicht lesen kann, wer ihr seid...
Laufzeit: ca. 94 Minuten
Genre: Thriller
Regie: Andy Wilson
Darsteller: David Duchovny, Timothy Hutton, Angelina Jolie
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 17. Oktober 1997
Inhalt:
Dr. Sands verliert seine Zulassung als Chirurg und durch einen Zufall landet er beim GangsterBoss Raymond Blossom, der ihm die Möglichkeit bietet, seinen Beruf wieder auszuüben - wenn auch, auf deutlich illegalere Art und Weise. Doch das FBI hängt bereits an Blossoms Fersen und ist auch sehr interessiert an seinem neuen Umgang...
Kritik:
"A führt zu B, B führt zu C."
Warum habe ich den Film noch mal angeschaut? Achja, wegen David Duchovny, den ich seit
»Californication« einfach liebe und Angelina Jolie, weil... naja, schaut euch die Frau doch nur mal an! Dennoch war es gut, dass ich diversen Kritiken entnehmen konnte, nicht zu viel zu erwarten. Hätte ich sowieso nicht getan aus dem einfachen Grund, dass ich bisher nichts von dem Film und seiner Existenz wusste, was für gewöhnlich schon mal kein gutes Zeichen ist.
Und was kein gutes Zeichen ist entpuppte sich auch als kein sonderlich guter Film. Ich habe mich jetzt nicht schrecklich gelangweilt, aber es hatte höchstens das Unterhaltungsniveau von z.B.
»Zombieland«.
Die Story ist oberflächlich betrachtet nicht wirklich Mainstream. Hey, ein Doktor verliert seine Zulassung, gerät auf die schiefe Bahn, landet kurz darauf schon beim FBI. Okay, zugegeben, so ein AnalyseTalent brauch man doch wieder nicht um in diesem Schema Altbekanntes wiederzufinden, auch wenn dann wahrscheinlich die Figur des Doktors variiert. Tragender Faktor des Films ist eine Frau (ja, dieses Mal ist die nicht nur für die Romanze zwischendurch da), wobei man aber auch einfach sagen muss, dass die drei geilsten Rollen von Männern gespielt werden, die ihren Job ausgesprochen überzeugend machen.
Duchovny ist da noch der am wenigsten Interessanteste. Seit
»Californication« mag ich ihn einfach und er wirkt auch hier sehr sympathisch und spielt gut, hat mit seiner Figur sogar die ein oder andere Eigenschaft darzustellen, die ihn in oben genannter Serie auszeichnen.
Wirklich begeistern konnte ich mich aber nur für die beiden Schurken, gespielt von Timothy Hutton und Michael Massee. Letzteren kenne ich aus der ersten Staffel »24«, wo er den VollblutBösen spielen durfte, während er hier als FBI Agent nur indirekt schurkische Qualitäten aufweist. Hutton war aber definitiv der darstellerische Höhepunkt des Films, er hat einen tollen Schurken abgegeben! Sein Gesicht kam mir auch nicht unbekannt vor, aber nach IMDb könnte ich ihn lediglich in
»Avenger« gesehen haben, wo ich mich aber abgesehen vom Hauptdarsteller an nichts mehr erinnere...
Angelina Jolie, als meine LieblingsDarstellerin (neben Elisha Cuthbert <3 vielleicht), überzeugt hingegen gar nicht. Ihre Lippen sind so sinnlich und anziehend wie eh und je, aber ihr restliches Erscheinungsbild... hm, sie sieht einfach irgendwie viel zu jung und unschuldig aus, da rockt so eine ordentliche Lara Croft schon deutlich mehr. Viel zu sagen hatte sie in ihrer Rolle auch nicht, denn im Grunde genommen wurde sie nur von einem männlichen Darsteller nach dem anderen verschleppt und diente als Accessoire.
Naja, so cool die Figuren und Darsteller auch waren, es mangelte letzten Endes einfach am Drehbuch. Vor allem von Huttons Figur hätten unheimlich coole Sprüche kommen müssen, aber die waren sowohl bei ihm, als auch bei allen anderen kritische Mangelware - in der deutschen Version noch wesentlich mehr als im Original. Und da auch die Story nicht gerade von Genies geschrieben wurde, die lange daran planten, sondern viel mehr einfach drauf losgeschrieben zu haben scheinen um einen Handlungsstrang sich aus dem nächsten ergeben zu lassen. Der ganze mehr oder weniger kitschige Grund warum der Doc letztlich zum Held avanciert taugt einfach nicht als Herzstück eines Films, zumindest nicht als das dieses Films, von dem man doch deutlich mehr hätte erwarten können.
Ein Tele5-Thriller für Abende, an denen das RTL- und ProSieben-Programm entweder "Wer wird Millionär" oder "Popstars" bietet.
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 3/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 6/10