UHF – Sender mit beschränkter Hoffnung Review
Laufzeit: ca. 93 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Jay Levey
Darsteller: Weird Al Yankovich, Fran Drescher, David Proval
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 21. Juli 1989
Inhalt:
George wechselt von Job zu Job, weil er andauernd rausgeworfen wird. Er ist ein Tagträumer und hoch erfreut, als sein Onkel ihm einen heruntergekommenen, erfolglosen Fernsehsender überlässt, den er beim Pokern gewonnen hat. Mit ein paar skurrilen Figuren schafft er das Interesse der Stadt auf seinen Sender zu ziehen – leider auch die Aufmerksamkeit des erfolgreichen, böswilligen Geschäftsführers von Channel 8.
Kritik:
Weird Al Yankovich ist einfach ein genialer Zeitgenosse. Ich liebe fast jede seiner musikalischen Parodien, seien es nun »White And Nerdy«, »Amish Paradise«, »Like A Surgeon« oder viele andere. Als ich einen Ausschnitt dieses Films vor langer Zeit im Internet entdeckte, war ich ebenfalls von diesem sehr angetan, da der Meister sich nun auch mit Filmparodien zu beschäftigen schien – zumindest veralberte er »Rambo« darin gehörig. Also führte quasi kein Weg um dieses Filmchen herum – leider…
Der Film ist ziemlicher Mist. Die Story ist abgedroschen ohne Ende (oh ich kriege ein bankrottes Unternehmen, habe Erfolg damit und die Konkurrenz ist so böse, dass sie die Mafia nach mir losschickt, aber am Ende wird alles wieder gut), und somit auch weder originell noch unterhaltsam. Zu allem Überfluss ist er leider auch nicht besonders witzig… es gibt einige Stellen, an denen ich lachen musste – allen voran die kurze »Rambo« Parodie und auch Stücke der »Jäger des verlorenen Schatzes« Parodie, aber sonst… Ich hatte den verstärkten Eindruck, dass er den genialen Humor von Zucker/Abrahams/Zucker (
»Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug«) imitieren wollte, allerdings mit sehr mäßigem Erfolg, eigentlich sogar ohne jeglichen… umso besser, dass er das Ganze auch schon nach der ersten halben Stunde wieder aufgegeben hat und in den Trott einer gewöhnlichen, wenn auch schlechten Komödie verfallen ist.
Schauspielerisch war das Ganze auch sehr unschön mit anzusehen. Vor allem die Hauptrollen waren keine gescheiten Schauspieler. Yankovich hat das Auftreten in seinen Musikvideos ganz gut drauf und er kann auch verdammt gut blöd gucken, aber darüber hinaus hat er einfach keine Qualitäten als Schauspieler. Das hat er offensichtlich auch eingesehen, da es bei dem einen Film geblieben ist (zumindest in Form einer derart tragenden Titelrolle – an Gastrollen mangelt es sicher nicht, da hat er es schließlich sogar bis zu den »Simpsons« gebracht). Michael Richards als zweite tragende Rolle spielt den idiotischen Hausmeister zwar ganz passabel, er hat auch das nötige Aussehen dafür, aber nicht nur das es stellenweise zu übertrieben wirkt, ist es auch einfach nicht sehr glaubwürdig, wirkt ergo ziemlich aufgesetzt. Für Kevin McCarthy und seine Rolle gilt das im übertragenen Sinne ebenso, außerdem fand ich’s nicht schön mit anzusehen, wie sein Zahnfleisch beim Grinsen hervorblitze *schauder*. Die einzigen beiden Gestalten, die mir überhaupt was sagten und die ich gerne gesehen habe waren Fran »Die Nanny« Drescher (und damit meine ich die Sitcom-Nanny, nicht dieses olle Hippieweib von RTL, das arme Kinder auf die stille Treppe schickt) und 24/7-Mafiosi David Proval, der mir aus »Die Sopranos« noch gut im Gedächtnis ist.
Die Effekte sind im Grunde genommen kaum noch einem B-Movie würdig. Szenen, in denen Tiere aus dem Fenster oder gegen die Decke geschleudert werden, sind durch Kameraperspektiven und Schnitte so gedreht, das man förmlich sieht wie billig die Ideen hinter den Szenen sind. Selbiges gilt für Szenen, in denen Schädel eingeschlagen oder Arme abgetrennt werden. Nein, es ist kein Splatterfilm, falls der Gedanke jetzt aufkommt, denn bei dem abgetrennten Arm floss nicht mal ein Tröpfchen Blut… bei einem abgesägten Zeigefinger dafür mehrere Liter. Das meiste Effekt-Budget ging in der Tat für die Rambo-Szene drauf, in der es ein paar Schießereien und Explosionen gibt.
Jedenfalls ist der Film ziemlich großer Mist und das sag sogar ich, als Yankovich-Fan. Keine Spannung, keine guten Ideen und keine gescheiten Witze oder Schauspieler. Die einzige wirklich gelungene Szene, die mehrfach erwähnte Rambo-Parodie, lässt sich problemlos bei YouTube finden und erspart einem den restlichen Film. Nehmt euch diese Andeutung zu Herzen

Der Film hat ergo nicht nur beschränkte Hoffnung...
Bewertung:
Darsteller: 4/10
Plot: 3/10
Effekte: 6/10
Anspruch: 1/10
Gesamteindruck: 4/10