Futurama: Leela und die Enzyklopoden Review
Laufzeit: ca. 90 Minuten
Genre: Zeichentrick
Regie: Peter Avanzino
Darsteller: /
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 20. März 2009
Inhalt:
Leo Wong findet Minigolf zwar nett, aber irgendwie "zu mini" - daher beschließt er ein weit gigantischere Variante des Spiels zu erschaffen, dem allerdings diverse Monde, Kometen und Planeten zum Opfer fallen. Leela schließt sich den Öko-Feministinnen an um einen besonders grünen Planeten im Sternensystem des Violetten Zwergs zu schützen und greift zu durchaus radikalen Mitteln. Währenddessen erkennt Fry, dass er Gedanken lesen kann und wird von einer merkwürdigen Geheimorganisation für die Rettung des Universums eingespannt.
Kritik:
"Wir wurden Kriminelle, Assoziale, nur um ihn zu stoppen!"
"Und Nutten! Nutten nicht vergessen!"
Ich gehöre ja nach wie vor zu den Menschen, die »Die Simpsons« »Futurama« vorziehen, auch wenn ich der ersten Staffel überraschend viel abgewinnen konnte. Aber von den drei »Futurama«-Filmen, die ich bisher gesehen habe, fand ich eigentlich alle eher langweilig - so auch diesen hier.
Es ist ja auch nicht so wie etwa bei »Die Simpsons - Der Film«, dass etwas ganz Außergewöhnliches passiert, der Streifen wirkt viel mehr einfach wie eine arg in die Länge gestreckte Episode der Serie, die mit Unmengen mieser Gags gefüllt ist. Die erste Hälfte war diesbezüglich besonders katastrophal, sodass meine Gesichtsmuskeln nicht mal annähernd zucken konnten. Die zum Ende geneigte hingegen war akzeptabel, hatte eine Handvoll cooler Sprüche und hat mich auch ein/zwei Mal zum Lachen gebracht. Das reicht nicht aus um mich die verschwendeten anderthalb Stunden Lebenszeit nicht bereuen zu machen, aber immerhin verhindert es die KomplettEinstampfung des Films.
Die Story ist eigentlich wieder ganz nett, wie auch schon in »Die Ära des Tentakel«. Ein zentraler Punkt im Plot und mehrere nett ausgedachte Handlungsstränge, die allesamt darauf hinauslaufen. Bender bekommt leider keine allzu große Rolle, aber wie gewohnt liefert er die besten Sprüche und ist eindeutig des metallene Herz der Serie, bzw. der Filme. Und trotz des Titels ist Frys Handlungsstrang im Grunde genommen der umfangreichste oder zumindest gleichauf mit dem von Leela.
Ebenfalls ein gewohnter Bestandteil von »Futurama« sind die skurrilen Szenen, die zwar gewissermaßen den »Simpsons« entsprechen, aber in deren Universum keinen Platz hätten, wie eine Raumschiff-Verfolgungsjagd, bei denen die Verfolgten durch ein schwarzes Loch geradewegs ins Ungewisse fliegen und wieder unmittelbar bei den Verfolgern landen. Ebenso wie eine ganze Reihe Parodien auf existierende Städte und Personen, wie "Mars Vegas" oder Snoop Dogg als ehrenwerter Richter(kopf) - wären den Autoren dazu noch gescheite Gags eingefallen, hätte durchaus etwas aus dem Ganzen werden können, so bietet der Film meist nicht mehr als nette Ideen.
Die Animation ist erste Sahne, nirgendwo bekam man den Eindruck von eingeschobenen 3D-Effekten, alles ist in sauberem Zeichentrick-Stil gehalten und macht immerhin dadurch einen guten Eindruck.
Im Grunde genommen wäre damit auch schon alles gesagt: Nette Ideen mit nichts dahinter als ein paar wenigen gelungenen aber schlecht verteilten Sprüchen, in erster Linie von Bender, die den Film als Gesamtes auch nicht besser machen. Die Story hat dasselbe Potenzial, doch ist auf Dauer deutlich merkbar ermüdend, was nur den Eindruck einer in die Länge gezogenen TV-Episode stärkt.
Ich würde ihn nicht mal eingefleischten »Futurama«-Fans empfehlen wollen, was wohl Aussage genug ist.
Bewertung:
Darsteller: -/10
Plot: 5/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 4/10
Gesamteindruck: 4/10