Creep Review
Laufzeit: ca. 85 Minuten
Genre: Horror
Regie: Christopher Smith
Darsteller: Franka Potente
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 10. März 2005
Inhalt:
Auf dem Weg zu einer Party schläft Kate in einer U-Bahnstation ein, verpasst den letzten Zug und ist dort unten eingesperrt. Auf der Suche nach einem Ausgang, entdeckt sie, dass in den Tunneln unter der Erde schreckliche Dinge passieren. Schreckliche, blutige Dinge.
Kritik:
»Ich war auf dem Weg zu einem George.«
»Creep«… einer der schon in die Jahre gekommenen Horrorfilme, der mir anno dazumal gut zugesetzt hat, wie auch »The Ring«, bis heute aber seine Wirkung verloren hat. Sechs Jahre und wahrscheinlich sechzig bis hundertsechzig Horrorfilme später kann ich ihn nur noch müde belächeln, die Klischees zählen, die Story voraussehen und die verpatzte Atmosphäre bemitleiden.
Ich kann im Grunde genommen geradeheraus sagen, dass der größte Fehler, den der Film macht, ist, zu zeigen, womit die Hauptdarsteller es zu tun haben. Dieser unheimliche, brutale Untergrund-Gollum, der schon im ersten Fünftel des Films voll beleuchtet wird nimmt dem Zuschauer einfach die Spannung darauf, was sich dort unten herumtreibt. »The Descent« hat’s zum Beispiel richtig gemacht, auch wenn ich ihn nicht sonderlich mehr mochte.
Ansonsten ist der Streifen eben, wie gesagt, vorhersehbar und nicht mehr als ein zweitklassiger B-Movie ohne Originalität. Ganz im Ernst, Leute, wieso sind U-Bahn-Tunnel, Kanalisation und ein total sinnfreies, verlassenes Untergrundlabor derart miteinander verbunden? Außerdem ist es fast schon peinlich, wie die Handlung künstlich aufrechterhalten wird mit der verschlossenen U-Bahnstation, den zusätzlichen Nebenfiguren und den Umwegen, obwohl kaum besonders viel Distanz zwischen einer Station und einer anderen liegt… dennoch, langweilig ist er zumindest nicht, da gibt es schlimmere Filme, die man treffen kann.
Effekttechnisch… nun ja. Die Szenen, die von der Brutalität und dem Blutgehalt interessant gewesen wären, wie eine Frau, die von ihrem Schoß aufwärts aufgeschlitzt wird, werden ausgeblendet und bleiben der kranken Fantasie des Zuschauers überlassen, alle anderen sind ein armseliger Ersatz dafür. Make-Up und Maske des Monsters sehen zwar überzeugend aus, erinnern aber eben viel zu sehr an Gollum und wie auch alles andere weist der Schurke in diesem Fall keinerlei Originalität auf, ist einfach das klassische, dünne, blasse, missgebildete Ungetüm aus der Tiefe, das ohne ersichtlichen Grund Leute aufschlitzt, was bis zu diesem Tag merkwürdigerweise niemandem aufgefallen ist.
Man kann ihn sich durchaus geben, er ist nicht schlecht und vor allem für Leute etwas, denen
»30 Days of Night« oder
»[Rec]« zu harte Kost ist, oder aber um nach zwei guten Horrorfilmen eine seichte Abrundung zu finden, wenn die Aufmerksamkeit ohnehin langsam nachlässt. Außerdem: Von Horrorfilmen kann man im Grunde genommen nie genug zur Hand haben.
Bewertung:
Darsteller: 6/10
Plot: 2/10
Effekte: 6/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 5/10