Laufzeit: ca. 95 Minuten
Genre: Sci-Fi-Action
Regie: Mark Neveldine, Brian Taylor
Darsteller: Gerard Butler, Amber Valletta, Michael C. Hall
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 7. Januar 2010
Inhalt:
In nicht allzu ferner Zukunft ist die PlayStation bereits out, genau wie Call Of Duty, Max Payne oder sonst irgendetwas. Angesagt ist "SLAYERS", ein Spiel, das den Gamer einen zum Tode verurteilten Schwerverbrecher durch mörderische Level steuern lässt und das mit einer Genauigkeit in der Steuerung, von der selbst Wii Motion Plus nur träumen kann.
Nach 30 überstandenen Runden soll dem betreffenden die Begnadigung winken, und Kable und sein Gamer sind nur noch drei Runden vor diesem historischen Moment entfernt - doch eigentlich hat niemand vor, bei "SLAYERS" eine Begnadigung zu verschenken...
Kritik:
"Dreh mich um!"
Lang erwartet und das mit steigender Freude und dann doch so enttäuscht worden, das ist wirklich schade. Wer sich alleine nur die Inhaltsangabe durchliest wird schon erkennen, dass das Drehbuch ein Klon von dem des erst vor wenigen Jahren erschienen Actionreißers
»Death Race« ist oder auch Parallelen zu »Die Todeskandidaten« aufweist. Ein Spiel mit Schwerverbrechern, bei welchem dem letzten Überlebenden die Freiheit winkt, ein Teilnehmer, der allen anderen überlegen ist, ein böser Gegenspieler, der verhindern soll, dass der Überlegene gewinnt und ein manipulativer Spielleiter. Hello~ Neu & Frisch von gestern!
Doch selbst wenn die Story geklaut und flach ist wie kaum etwas anderes, hätte der Film doch schließlich trotzdem überzeugen können. Der Trailer konnte es doch schließlich auch und bei
»Death Race« hat es ebenfalls ausgezeichnet funktioniert. Plus die große Ankündingung "Von den Machern von »Crank« " - wow, hey, pervers!
Und dann sowas... das war weder »Death Race« noch »Crank« , sondern lediglich stumpfsinnig und öde.
Stellenweise merkt man an der Machart durchaus, dass die Macher von Crank am Werk waren, aber es hat alles einfach nicht diesen übertriebenen, abgedrehten Touch, der einfach in Kombination dazu auftreten muss um zu funktionieren. Die farbenfrohe Darstellung der Gehirnmanipulation oder das Spiel für Verhaltensgestörte, "SOCIETY", gehen in ihrer Darstellung stark in Richtung »Crank« (vor allem auch mit einem Sekundenauftritt von Venus als DJ), sind aber eben einfach nicht so krank, dass man große Augen vor Bewunderung oder ein großes Maul vor lachen kriegen könnte.
Auch die Story, die in »Crank« zwar nicht sonderlich anspruchsvoll, aber doch einfallsreich und gewissermaßen innovativ war, wird hier nicht annähernd erreicht, weil eben mit einem KlischeeGerüst aufgefahren wird, das von wirklich jedem problemlos durchschaut werden kann.
Tatsächlich hat mich einzig Gerard Butler als Hauptdarsteller überzeugt, der in meinen Augen inzwischen wirklich zu Hollywoods neuen Superstars gehört. Ich fand ihn nicht nur so äußerst sympathisch, wie schon in »P.S. Ich liebe dich« und
»Die nackte Wahrheit« sondern auch in seiner Rolle als Actionheld äußerst passend getroffen, wie schon in »300« . Der Kerl ist einfach klasse und ich freue mich schon tierisch auf seine kommenden Filme, auch wenn zu hoffen bleibt, das weniger auf dem Niveau von "GAMER" erscheinen werden...
Gefolgt wird Butler schauspielerisch, wenn auch weit abgeschlagen, von
»Dexter«-Darsteller Michael C. Hall, der den Erfinder von "SOCIETY" und "SLAYERS" verkörpert. Man kauft ihm den Schurken zwar ab, aber andererseits wirkt er auch einfach nicht wie die TopBesetzung, vor allem nicht, wenn man ihn gegen Gerard Butler hinstellt.
Effekttechnisch kann der Film sich immerhin sehen lassen. Es ist nicht die creme de la creme, aber es tut dem Auge auch nicht weh. Wäre auch ein Ding gewesen, wo der Streifen in Sachen Action nicht gerade aus allen Nähten platzt. So viel Geballer und Rumgebumme der Trailer oder auch die Story versprechen, da sollte man sich keine allzu großen Hoffnungen machen. Der Anfang ist ganz schick, aber ansonsten hält sich die Action sehr in Grenzen muss ich sagen. Der Anfang ist quasi auch der einzige Part, in dem das Gamer-Konzept des Films überhaupt aufgegriffen wird, die späteren Level weichen bereits stark davon ab und werden auch deutlich abgehackter runtergerattert. Wie gesagt, wirklich schade um die verschenkte Action und Darstellung, daraus hätte man viel mehr machen können, denn meine Vorfreude zeigte ja bereits das Potenzial, das die Macher hier allerdings lediglich verschenkt haben.
Wem die StoryIdee gefällt, der sollte definitiv auf
»Death Race« zurückgreifen.
