Laufzeit: ca. 140 Minuten
Genre: Action
Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Christian Bale, Liam Neeson, Gary Oldman, Morgan Freeman
Gesehen auf: Deutsch / Englisch
Erscheinungstermin: 15. Juni 2005
Inhalt:
Nach einem TheaterBesuch werden Bruce Waynes Eltern bei einem Überfall erschossen und der kleine Bruce verbleibt als Waise in der Obhut des FamilienButlers Alfred - versorgt mit einem beträchtlichen Erbe. Jahre später, nachdem Bruce von einer siebenjährigen Reise durch die Welt wiederkehrt und seine Angst vor Fledermäusen überwunden hat, entschließt er sich, seine Möglichkeiten gegen das Unrecht einzusetzen, das ihm seine Eltern genommen hat. Die Geburtsstunde von Batman schlägt, während mehrere mächtige Feinde bereits in Gotham ihr Unwesen treiben...
Kritik:
Ist die Arbeit hier im Hotel doch zu was gut - wenn morgens tote Hose ist, kann ich Reviews schreiben (zumindest bis der Chef kommt :>).
Soow... Batman. Inzwischen habe ich sie ja alle gesehen in meinem FledermausHeldenFieber, nur die Reviews fehlen teilweise noch, was ich aber natürlich nicht auf mir sitzen lasse. Die Dinge müssen komplett gemacht werden oder gar nicht. Letzteres läge vielleicht näher, aber weil die Langeweile mich gerade übermannt handle ich doch mal ausnahmsweise gegen meine Natur.
Mit »Batman Begins« startet ja, wie bekannt sein sollte, die neue Batman Reihe unter der Regie von Christopher Nolan, der dem Helden in schwarz und seiner Welt einen neuen Anstrich verpasst hat. Während Tim Burton noch alles düster gehalten aber dennoch nah an den Vorlagen gehalten hat und Joel Schumacher die grellen Farben und abgedrehten Kostüme (mit Brustwarzen und Nahaufnahmen des Sackschutzes von George Clooney oÔ) nur so rausgekloppt hat, konzentriert sich Nolan auf ganz andere Dinge und schafft damit den, meiner Meinung nach, individuellsten Stil der drei Regisseure.
Nolan verleiht dem ganzen Batman Universum einen viel realitätsnäheren Touch. Das BatMobil, das ich zwar stets für sehr cool hielt, aber was in seiner tiefergelegten Form und der sperrigen Größe doch eher unpraktisch sein sollte wurde durch eine Art Panzer ersetzt, die technischen Gerätschaften und Batmans ganze Ausrüstung, auf die er letzten Endes angewiesen ist, werden recht detailiert vorgestellt und überhaupt die ganze Entstehungsgeschichte der SuperheldenFigur, seiner Ausrüstung und seiner Verstecke wird gründlichst ausgeführt und überzeugend erzählt - was man bei einer Laufzeit von 140 Minuten wohl auch erwarten darf.
Doch mit »The Dark Knight« hat man gesehen, dass Nolans BatmanStil damit noch nich vollendet war, was man im Vergleich zum Vorgänger mehr oder weniger deutlich sieht. Das Ausblenden der Musik bei Verfolgungsjagden, die düstere Atmosphäre, die kribbelnde Spannung... für all das hat Nolan einen zweiten Anlauf gebraucht. Ich will nicht sagen, dass Batman Begins in irgendeiner Form misslungen oder unspannend wäre, auch wenn ich ihn vom ersten Ansehen noch so in Erinnerung habe, aber er stellt nun mal keinen Vergleich zum meisterhaften
»The Dark Knight« dar, den ich dafür auch geradezu vergöttere. Meine neue Sichtweise mag nach wie vor mit der Euphorie angesichts des Spielens von
»Arkham Asylum« zusammenhängen, aber ich habe mich schon darauf konzentriert, das Spiel Spiel und den Film Film sein zu lassen - ganz ehrlich, auch wenn es mir wieder sehr schwer fiel. Bei
»Batman Forever« gefiel mir der Riddler nicht so gut wie im Spiel, bei
»Batman« gefiel mir Joker nicht mal annähernd so gut wie im Spiel und schon gar nicht so gut wie in
»The Dark Knight« und nun muss ich sagen, dass auch Scarecrow und sein Gas keinen Vergleich zu der Figur darstellen, die das Spiel präsentiert. Allein diese eine Stelle im Game, als Batman erneut Opfer des Gases wird und sich der Flur vor ihm in schier unendliche Länge erstreckt, während er sich bei jedem Blitzschlag mehr in die Gasse verwandelt, in der die Waynes gestorben sind - das war ganz großes Kino und zeigt einfach, wie viel Potenzial hinter dieser Figur und seinen Fähigkeiten steckt und somit zeigt es leider auch, wie viel mehr man aus ihr in Batman Begins hätte machen können. So ist Scarecrow mehr ein Lückenfüller, anstatt ein Superschurke, der nur den Weg ebnet, für den wahren Bösen im Film. Über den kann ich allerdings nicht reden, weil es definitiv einen wichtigen Strang der Handlung spoilern würde. Verzeiht und dankt mir! Los!
Technisch hinkt er seinem Nachfolger dafür so gut wie gar nicht hinterher, alles ist auf einem sehr hohen Niveau und teilweise durchaus so bildgewaltig, wie man erwarten darf. Gut, abgesehen vielleicht von Katie Holmes, die Bruce Waynes große Liebe Rachel spielt, die ist nicht sonderlich bildgewaltig. An dieser Stelle hätte ich mir schon einen größeren EyeCatcher gewünscht, vor allem, weil Nolan die Tradition seiner beiden Vorgänger weiterführt und mit namhaften, guten Schauspielern auffährt, wie Christian Bale, Liam Neeson oder auch Morgan Freeman.
Im Nachhinein, bzw. beim zweiten Ansehen, hat der Film mich also doch überzeugt und in meiner Meinung bestärkt, das
»Spider-Man« definitiv nicht mehr der coolste Superheld ist. Christian Bale macht eine verdammt gute Figur als Fledermaus und hat damit schon mal zumindest Val Kilmer etwas voraus und auch wenn mich die Schurken in Batman Begins nicht sonderlich umgehauen haben, sind sie immer noch deutlich besser gelungen als Arnie aka Mr. Freeze in
»Batman & Robin« - ich sag nur: oberpeinlich ;D
Eine schicke Inszenierung und zudem eine der vielversprechendsten Anfänge einer Filmreihe seit langer Zeit mit einer nicht unbeträchtlichen Spieldauer, aber auch genügend Spannung und etwas Witz. Neben
»The Dark Knight« auf jeden Fall der beste Teil.