Die Herrschaft des Feuers Review
Laufzeit: ca. 97 Minuten
Genre: Fantasy-Action
Regie: Rob Bowman
Darsteller: Matthew McConaughey, Christian Bale
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 9. Januar 2003
Inhalt:
Nachdem bei Bohrungen in der Londoner U-Bahn ein Drache geweckt wird, bricht die Apokalypse über die Erde herein. Die Drachenplage vernichtet beinahe die gesamte Menschheit, nur kleine Gruppen überleben in ihren abgelegenen Verstecken. So auch die Flüchtlingsgruppe um Quinn, der bei den Bohrungen anwesend war. Sein einziger Wunsch war, seine große, neue Familie zu beschützen und auszuharren – bis der Amerikaner Van Zan in einem Panzer vorfährt und beweist, dass man die Drachen töten kann…
Kritik:
Ich steh einfach auf den Film. Ich fand ihn schon klasse, als ich ihn das erste Mal sah und die Meinung hat sich auch nicht geändert nachdem ich ihn ein zweites und nun ein drittes Mal gesehen habe. Allein wegen McConaughey in der Rolle des glatzköpfigen Amerikaners und den großartigen Effekten.
Also von der Besetzung her ist der Film eigentlich schon alleine sehenswert. Gut, wirklich bekannt sind eigentlich nur Bale und McConaughey, aber hey – das reicht wohl auch schon?! Und das Bond-Girl aus »Golden Eye« oder König Leonidas aus »300« sind immerhin auch Leckerbissen unter den Nebenrollen. Von der Leistung her überzeugen zumindest alle; mir ist zumindest niemand aufgefallen, der sonderlich schlecht gespielt hätte. Allen voran möchte ich wirklich noch mal McConaughey hervorheben, der hier seine von mir deutlich favorisierte Rolle spielt. Er ist mal nicht der charmante Frauenheld mit gewelltem, blondem Haar wie z.B. in »Ein Schatz zum Verlieben«, sondern ein knallharter Actionstar, dem die Glatze verdammt gut steht! Und auch die Rolle passt wirklich gut zu seinem Typ, wie ich finde, auch wenn er ab und zu etwas sonderbar läuft, während er auf dicke Hose macht. Ansonsten muss ich aber sagen, dass er Christian Bale locker die Schau stiehlt und seine letzte Szene… Mann, wenn der Film erfolgreicher wäre, hätte die Kult werden können, auch wenn die Effekte an der Stelle etwas versagt haben.
Ansonsten stellt mich auch die Story fast vollauf zufrieden. Es wird nicht großartig versucht Hintergrundinformationen einzubauen und trotz einiger weniger wissenschaftlicher Erklärungen rund um die Drachen wirkt alles sehr simpel und kann als leichte Kost serviert werden. Die Vorgeschichte geht in Ordnung, auch wenn es mich etwas verwundert hat, dass der Drache bei seiner Entdeckung sofort aufwachte. Wenn er so lange da unten überlebt hat, müsste er doch in irgendeinem Status gefangen gewesen sein, der keine Nahrung benötigte? Ein simples über-ein-paar-Jahrtausende-Schlafen klingt für mich da wenig plausibel… ebenso mein größter Minuspunkt am Film: Wir haben einen Drachen. Den männlichen auch noch, zu allem Überfluss. Wie man später erfährt, kann dieser aber nur befruchten, während die weiblichen Drachen Eier austragen. Wie also ist es zu der Plage gekommen? Hat der Drache einen Elefanten geschwängert und die dominanten Chromosomen gehabt? Oder wurde zeitgleich in Paris beim Ausbau der Metro eine ähnliche Höhle mit einem weiblichen Drachen gefunden? Wie auch immer das zustande gekommen ist, es geht in den fehlenden Hintergrundinformationen unter, die sonst den Zeitraum zwischen den Vorgeschichte und 2020, der weit fortgeschrittenen Apokalypse, erklärt hätten. Ebenso ist das Ende etwas wacklig, kann mit etwas gut gemeinter Logik aber zurechtgelegt werden, damit es nicht so auszugehen scheint, wie bei »Slithers«. Wer sich für diese Darlegung interessiert, dem schreibe ich das Ganze unter die Bewertung um nicht zu spoilern. Es ist keine Meisterinterpretation, auf die sonst keiner kommen würde, aber es gibt ja immer wieder einige, die zu faul sind, bei solchen Filmen mitzudenken (ich spreche aus Erfahrung). Wie dem auch sei… es gibt in der Geschichte einige nette Szenen, wie z.B. das Star Wars Theater für die Kinder oder eben die ziemlich schnellen Actionszenen gegen die Drachen. Es fallen auch eine Reihe cooler Sprüche, vor allem von Van Zan, aber hier muss ich schon sagen, dass einige äußerst aufgesetzt wirkten. Störte aber selbst in seiner Offensichtlichkeit nicht wirklich.
Von den Bildern her ist wirklich alles erste Sahne und überzeugend. Die weite bergische Landschaft mit der alten Burg, in der der Großteil des Filmes spielt, die Burg selbst mit ihren engen Gängen und Räumen, in denen eine ganze Gemeinschaft lebt oder auch das völlig zerstörte London (das als solches aber eigentlich nicht zu erkennen ist). Besonders gelungen fand ich auch die Szenen während des Flugeinsatzes in den Wolken und jedes Bild, in dem ein Drache vorkam oder Feuer gespien wurde – Top-Effekte, kann man nichts gegen sagen. Wie gesagt, nur bei Van Zans letzter Szene versagen sie etwas, obwohl gerade diese gut hätte werden müssen.
Die Spannung hält einen am Bildschirm und die 97 Minuten vergehen wie im Flug (ungefähr wie die 17 Sekunden Lebenserwartung der »Engel«… naja, fast) ohne auch nur einen Moment langweilig zu werden – selbst beim dritten Mal Ansehen. Die Schauspieler überzeugen, teilweise sogar in einer völlig neuen Art und Weise (wie McConaughey – ja, ich kam nicht drum herum ihn erneut zu loben, in der Rolle ist er einfach zu cool), die Effekte noch mehr und die Story beschränkt sich auf das Wichtigste ohne irgendwelche abenteuerlichen Erklärungen finden zu wollen. Das Ende ist ein klein wenig kitschig aber hey… wir wünschen dem guten Quinn doch alle noch ein paar schöne Jahre, in denen er mit die Welt neu bevölkern muss – pardon, darf (und mit Vergnügen tun wird, wie ich mir denken kann).
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (McConaughey rockt als harter Actionheld und Bale ist auch gewohnt überzeugend)
Plot: 5/10 (simpel und gut, leider mit einem zu kräftigen, ungeklärten Fehlerpunkt)
Effekte: 9/10 (schwächelt an einer Szene, ansonsten Top-Effekte)
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 7/10 (ich könnt ihn mir immer wieder anschauen! Leider irgendwie zu kurz)