Twelve Monkeys Review
Laufzeit: ca. 129 Minuten
Genre: Sci-Fi-Thriller
Regie: Terry Gilliam
Darsteller: Bruce Willis, Brad Pitt, Madeleine Stowe
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 21. März 1996
Inhalt:
In der Zukunft ist der Großteil der Menschheit von einer Seuche dahingerafft, nur etwas 1 % hat unter der Erde überlebt. James Cole, Häftling, wird durch die Zeit geschickt um Informationen über Art und Herkunft des Virus zu beschaffen. Allerdings landet er nicht wie vorgesehen im Jahr vor dem Ausbruch 1996, sondern 1990 – wo man ihn prompt in eine Nervenheilanstalt steckt.
Kritik:
Zwecks meiner Zeitreiserecherchen ließ sich natürlich kein Bogen um diese mehr oder weniger bekannte Legende machen. Schließlich Platz 187 in den Top250 von IMDb. Ich erwähne immer wieder gerne, wie mies dieses Ranking allgemein ist, aber wenn einem sowas schon ins Auge sticht, dann erscheint es doch als interessant. Vor allem, weil der Film zwar recht gut ist, aber in keine Top-Liste gehört.
Die Story ist nicht so genial, wie man bei einem Zeitreisefilm seines Bekanntheitsgrades erwarten würde. Wenn man »Donnie Darko« oder vielleicht auch noch »Butterfly Effect« (da will ich jetzt nichts mit Bestimmtheit sagen, da ich mir den demnächst unbedingt noch mal ansehen muss) in Relation sieht, ist diese Geschichte doch eher mau… ein Mann wird in die Vergangenheit geschickt, um hinter einer Seuche herzuschnüffeln, wobei die fehlgeleiteten Zeitreisen teilweise verheerende Folgen mit sich ziehen. Das Ende ist gelungen, aufgrund diverser Hinweise über den ganzen Film allerdings auch vorhersehbar.
Auch die ganze Aufmachung… ich meine, es ist alles stimmig und sieht wirklich gut aus, vor allem in den verkommenen Stadtteilen von Philadelphia usw., aber der Film ist aus der Mitte der 90er und hat ein ungefähres technisches Niveau von »Blade Runner« (1982). Sicher bringt der… rustikale Stil einen gewissen Charme mit sich und zu viel Special Effects, von denen es quasi keine gibt, hätten einiges kaputt gemacht, daher ist das vielleicht nicht unbedingt falsch. Ergo ist es richtig. Ich Genie ^.^
Auf jeden Fall ist der Film schauspielerisch ganz große Klasse. Bruce Willis als Protagonist ist sowieso immer richtig – der ist ja schließlich sozusagen mein weißer Will Smith. Und Brad Pitt, den ich seit
»Burn After Reading« vergöttere, spielt den Irren hier mindestens so genial wie Tom Hanks den unterbelichteten »Forrest Gump« - wenn nicht sogar noch einen Deut besser. Ist natürlich schwer einzuschätzen, weil Pitts Rolle wesentlich… auffälliger ist, könnte man vielleicht sagen. Er zappelt rum, veranstaltet Gesichtskirmes, krümmt seine Finger, schreit urplötzlich mitten im Satz los… auf jeden Fall schwer geniale Leistung! Die weibliche Hauptrolle hätte etwas namhafter besetzt werden können, aber kein Cast ist perfekt.
Huch, da geht mir auch schon der Saft aus. Was könnte man noch sagen? Mit dem erwähnten Charme meinte ich gewissermaßen auch eher die Atmosphäre die geschaffen wird. Diese heruntergekommenen Settings, seien es nun Zukunft, die Straßen voller besprühter Wände und Obdachloser oder die äußerst baufällige Klapse unterstreichen die ganze preapokalyptische Stimmung. Und… ach verdammt, ich geb’s auf, ich hab nicht mehr zu sagen ^^
Der Film ist auf jeden Fall gelungen, bietet großartige schauspielerische Leistungen und ein glorreiches Beispiel für einen Science-Fiction-Film, der ohne Special Effects auskommt. Die Story ist kein Meisterstreich und einigen wird er sicher auch etwas lang vorkommen – ging mir vor vielen Jahren, als ich ihn das erste Mal sah, auch so. Man braucht einfach ein gewisses Alter für so einen Film und wahrscheinlich auch ein Auge für die Details in Aufbau und Aufmachung eines Streifens. Dann sollte er aber durchaus unterhaltsam sein.
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (Willis und vor allem Pitt großartig, sonst nichts Umwerfendes vertreten)
Plot: 6/10
Effekte: -/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 7/10