Superman Review
Laufzeit: ca. 143 Minuten
Genre: Fantasy-Action
Regie: Richard Donner
Darsteller: Christopher Reeve, Gene Hackman, Margot Kidder
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 26. Januar 1979
Inhalt:
Der Planet Krypton explodiert und der einzige Bewohner der futuristischen Gesellschaft, der überlebt, ist das Baby Kal-El, das von seinem Vater in einem Raumschiff fortgeschickt wurde. Kal-El landet auf der Erde und wird von einem älteren Ehepaar aufgenommen, versteckt und aufgezogen. Erst als Jugendlicher, als sein Pflegevater stirbt, zieht er los um die Kräfte einzusetzen, die er bisher stets verstecken musste. Als erwachsener Mann landet er als Clark Kent bei der Zeitung Daily Planet, was seine Geheimidentität decken soll.
Parallel dazu plant Bösewicht Lex Luthor aus dem Untergrund heraus seine nächste böse Tat.
Kritik:
»Wollust schreibt man ohne H.«
Ich halte ja nicht viel von Superman, da er in meinen Augen viel zu perfekt und somit unheimlich uninteressant ist, bin da eher der Fan von »Batman« oder »Spider-Man«. Ich gebe zu, dass mich die Serie »Smallville« einst ziemlich angetan hat und doch ein gewisses Interesse für den Supermann entstand, zumindest doch für seine Jugend, in der er seine Kräfte entdeckt und die ersten Hauptfiguren dieses Universums trifft.
Die Geschichte des Films an sich, ist nicht schlecht. Luthors Plan ist wirklich klasse und Clarks Einstieg beim Daily Planet und seine Annäherung an Lois Lane sind äußerst gelungen, darüber hinaus hat der Streifen aber auch seine Schwachpunkte, direkt beginnend mit dem Anfang. Nicht nur, dass der Vorspann viel zu lang war (was bei neueren Superheldenfilmen wie »Spider-Man« aber auch der Fall ist), auch das Intro um die letzten Geschehnisse auf Krypton sind nicht gerade kurz geraten und zudem leider noch ziemlich langweilig. Es werden Dinge gezeigt, die keinerlei Relevanz für den Film an sich haben (die Verbannung von Zod), höchstens für einen der Nachfolger und somit eher stören als willkommen sind. Die Jugend von Clark wurde dann glücklicherweise wieder kürzer gefasst, obgleich ich lieber an dieser Stelle ein paar Minuten mehr gehabt hätte, die das Entdecken seiner Kräfte betreffen oder die Dramatik um den Tod von Jonathan Kent. Wenn ich an den Tod von Onkel Ben in »Spider-Man« denke, hab ich immer diese markante Szene auf dem Bürgersteig im Kopf, in »Superman« gibt es Vergleichbares nicht, die Szene wird fast schon beiläufig abgeschoben.
Umso genialer werden die Szenen, ab dem ersten Auftritt von Christopher Reeve als Clark Kent. Sicher war mir Mr. Reeve ein Begriff, vor allem im Bezug auf Superman, aber ich hatte nie angenommen, dass er tatsächlich ein so guter Schauspieler sein könnte. Wie er einerseits den vollkommen trotteligen und schüchternen Clark spielt und auf der anderen Seite den charmanten, extrovertierten Superman verkörpert hat mich durchaus beeindruckt. Ich kenne ihn sonst nur aus seinen beiden letzten Filmen »Das Dorf der Verdammten« und »Das Fenster zum Hof«, in dem er bereits an den Rollstuhl gefesselt war und schauspielerisch ist das absolut kein Vergleich.
Gene Hackman als Lex Luthor ist auch sehr überzeugend und glaubwürdig, auch wenn es mir irgendwie nicht passen wollte, dass er und seine Untergebenen derart ins Lächerliche gezogen werden. Auch in »Superman Returns« hat Luthor für einige Lacher gesorgt, doch war seine Figur letztlich doch nicht derart klischeehaft und auch nicht wirklich lächerlich. Alles in allem hat mir Kevin Spacey in der Rolle definitiv besser gefallen.
Ansonsten gibt es nicht viel Auffälliges. Marlon Brando spielt Jor-El, aber wie schon in »The Score« habe ich ihn absolut nicht erkannt. Entweder sah er in »Der Pate« wirklich so anders aus oder es liegt daran, dass er in meinen Augen einfach kein markantes Gesicht hat. Auffällig gut gespielt hat er auch nicht, genau wie Margot Kidder als Lois Lane, die ansonsten aber auch zu keiner großen Rolle in ihrer Karriere gekommen ist.
Effekttechnisch kann man es aufgrund des Alters natürlich wieder so und so betrachten. Auf der einen Seite ist es vom heutigen Standpunkt aus stellenweise deutlich zu bemängeln, auf der anderen Seite hingegen muss man es einfach beeindruckend finden, wie schon bei »Star Trek«, was die Filmemacher hier bereits in den 70ern Großes geleistet haben. Und selbst für heutige Maßstäbe ist das Ganze nicht so schlecht, dass man fassungslos den Kopf schütteln müsste.
Der Film ist in meinen Augen weder Erlebnis noch Meilenstein und ich bin auch nicht überglücklich ihn mir angeschaut zu haben, aber er ist dennoch gut genug um zufrieden mit der vertanen Zeit zu sein. Als Fan von Superhelden darf man sicher den Blick riskieren ohne nachher maßlos enttäuscht zu sein und ich bin immerhin an dieser Stelle motiviert genug, mir auch die weiteren Superman Filme mit Christopher Reeve anzusehen, schon allein wegen dem Mann selbst, der für diese Rolle geboren wurde.
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (Reeve genial, Hackman gut, Rest Durchschnitt)
Plot: 6/10
Effekte: 7/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 6/10