Bruchreif Review
Laufzeit: ca. Minuten
Genre: Komödie
Regie: Peter Hewitt
Darsteller: Christopher Walken, Morgan Freeman, William H. Macy
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 08. Juli 2010
Inhalt:
Die alte Ausstellung eines Mueseums soll endlich erneuert und daher mit einem Museum in Dänemark getauscht werden. Einige der eingesessenen Aufseher und Wächter haben im Laufe der Jahre allerdings regelrechte Obsessionen für bestimmte Kunststücke entwickelt und sehen nicht ein, für immer von ihnen getrennt zu werden. Also beschließen sie die einzige mögliche Lösung: Sie klauen ihre Goldstücke.
Kritik:
»Wir haben die Videos gesehen...«
Einer dieser Filme, an denen man sein ganzes Leben lang vorbeiläuft, bis man irgendwann das Cover erblickt und durch die Besetzung beeindruckt wird und sich fragt: Warum ist der Streifen an mir vorbeigegangen? Morgan Freeman, Christopher Walken… es gab Zeiten, da hat das für die Top5 der Kino-Charts gereicht. Aber bekanntermaßen ändern sich Zeiten ja und selbst ich muss ab und an merken, dass eine schmucke Besetzung nicht alles ist.
Die Story umfasst eigentlich schon eine solide Idee. Die drei Museumsangestellten, die den Kunstwerken verfallen, denen sie seit Jahrzehnten ausgesetzt sind und ohne die sie gar nicht mehr leben können. Erst als es an den Raub an sich geht versagt das Drehbuch. Es fehlt nicht zwingend an Originalität und wirklich schlecht ist der Ablauf auch gar nicht, nur – wie Günther Netzer dieses Jahr so oft sagte: Der Abschluss gelingt nicht. Das Finale ist so einfallslos geschrieben worden, dass es den gesamten Film negiert und man sich nur denkt… „Wofür der ganze Film mit dem hin und her wenn es auch so geht?“. Das war wirklich enttäuschend, aber immerhin lagen die Erwartungen auch nicht zu hoch. Humortechnisch ist er zumindest auch eher ein Reinfall.
Charaktertechnisch kann man eigentlich nur die Figur von Christopher Walken verbuchen, die den Protagonisten darstellt und die die Obsession gegenüber den Kunstwerken wirklich vermittelt, die Figuren von Freeman und Macy sind lediglich beigefügte Sidekicks, die mehr schlecht als recht abgehandelt werden und ungemein eindimensional gezeichnet sind, was sehr schade ist. Wenn man schon einen solchen Cast hat, sollte man auch Nutzen aus ihren Talenten ziehen und nicht nur aus ihren Namen auf dem Cover.
Alles in allem also einer dieser typischen Videothek-Filme, bei denen man schließlich gar nicht mehr in Frage stellt, warum sie es nicht bis ins Kino geschafft haben. Zwar haben auch schon Filme wie
»Give Em Hell Melone« gezeigt, dass Direct to DVD Produktion oberen Durchschnitt erreichen können, »Bruchreif« reicht hingegen leider nur fürs untere Mittelfeld. Im Abendprogramm im Fernsehen kann man sicher auf Schlimmeres treffen, in den prall gefüllten Regalen der Videothek kann man auf der anderen Seite auch wieder massig Sehenswerteres finden. Dieser Film ist nicht mehr und nicht weniger als ein Perlenimmitat, das höchstens Christopher Walken Fans wirklich gefallen könnte.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 5/10
Effekte: 7/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 5/10