Die nackte Wahrheit Review
Laufzeit: ca. 96 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Robert Luketic
Darsteller: Katherine Heigl, Gerard Butler
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 01. Oktober 2009
Inhalt:
Abby ist Produzentin beim Fernsehen und ein totaler Kontrollfreak, was auch der Grund für ihr SingleDasein ist. Erst als der Sender gegen ihren Willen Mike engagiert, der durch seine Sendung "The Ugly Truth" bei einem Lokalsender Aufsehen damit erregt hat, seine Ansichten über Männer und Frauen kundzutun, gelingt ihr Date unter Mikes simplen fachkundigen Anweisungen.
Kritik:
"Wer ist dieses reizende Geschöpf?"
"Ich bin Ihre Produzentin."
"Oh, hey. Frauen über mir find ich scharf."
Ein
großartiger Film! Mit Sicherheit einer der Höhepunkte des Kinojahres 2009. Andererseits will ich auch nicht zu voreilig Anpreisungen von mir geben, denn wie man es von
»Beim ersten Mal« oder
»Love Vegas« gewohnt ist, verfliegt der Witz deutlich beim wiederholten Ansehen - so genial der Film bei der Entjungferung auch zu sein schien.
Konzentrieren wir uns aber einfach nur auf dieses erste Mal, da der Film schließlich auch ganz frisch ist und es wohl noch eine Weile dauern wird, bis jemand ihn sich erneut anschaut.
Bestechend an diesem Film, wie auch an den beiden anderen oben genannten, ist die neue Art Beziehungskomödie. Die schlichte, vorhersehbare Story bleibt, aber der Humor ist ein ganz anderer. Ich will nicht sagen, er wird vulgärer als man es von Hugh Grant oder Julia Roberts Romantikkomödien kennt, auch wenn das zweifelsohne der Fall ist. Es fallen ab und zu gewagte Wörtchen (die in den USA auch prompt zum R-Rating geführt haben...) aber der Humor verläuft nicht auf dieser Schiene. Im Grunde erinnert alles ein bisschen an das Programm von Mario Barth, quasi eine entfernte Verfilmung seiner Männer/Frauen-Geschichten (was tatsächlich meilenweit besser gewesen wäre als dieser Schund von »Männersache«...), auch wenn es das wohl auch nicht so genau trifft.
Die Figur des Mike ist so besonders, weil es sich dabei nicht um eine Frau handelt, die die Männer durchschaut hat, sondern um einen Typen, der offen zugibt und analysiert, wie Männer ticken und den Frauen diese simplen Gehirnwindungen erklärt. Er ist fest davon überzeugt, dass alle Männer gleich ticken und leicht zu manipulieren sind, wenn man nur weiß wie es geht - und er weiß es!
Nicht zuletzt ist die Figur aber so toll aufgrund von Gerard Butler, der ein unglaubich sympathischer Darsteller ist. Ich mochte ihn schon auf Anhieb in »P.S. Ich liebe dich«, ich finde ihn auch hier wieder großartig und ich bin sehr gespannt auf »Gamer«, in der er wieder zur Action zurückkehrt, wie als König Leonidas in »300«. Jedenfalls spielt Butler den selbstsicheren, selbstverliebten, aber dennoch nicht so einfach gestrickten Mann, wie seine Figur ihr Geschlecht selbst darstellt, äußerst liebenswert und überzeugend.
Mindestens genauso gut ist aber Katherine Heigl, die, obgleich das Niveau des Films vielleicht ein etwas anderes ist, einer Julia Roberts gehörige Konkurrenz macht. Ja, das sage ich auch irgendwo, weil ich Roberts noch nie sonderlich leiden konnte :> Sie spielt den KontrollFreak und den verstellten KontrollFreak jedenfalls mehr als überzeugend und harmoniert erstklassig mit Gerard Butler. Und auf jeden Fall ist sie deutlich sympathischer, als in
»Beim ersten Mal« - diese zickige Art ihrer Figur hat sich in meinem Kopf viel zu sehr mit der Schauspielerin dahinter vereint.
Humortechnisch bin ich aber vollkommen ausgefüllt! Ich habe sogar öfter und herzhafter gelacht als beim ersten Ansehen von
»Love Vegas«, vielleicht ungefähr so viel wie bei
»Beim ersten Mal«. Ich musste schon laut lachen, als das Intro begann, eine ganze Weile vor dem ersten Dialog und schließlich hatte ich noch Zwerchfellorgasmen bei Mikes genialen Sprüchen, die geradeheraus und ohne Blatt vorm Mund herausgeschossen kommen, genau wie die RestaurantSzene - großartige Unterhaltung.
Ich habe ihn lange nicht mehr gesehen, aber ich denke, dass »Wie werde ich ihn los in 10 Tagen« meine favorisierte Beziehungskomödie bleiben wird, aber wenn »Die nackte Wahrheit« beim zweiten Mal noch annähernd so zünden kann, landet er direkt dahinter auf Platz 2.
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 3/10
Effekte: -/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 8/10