Teeth Review

Every rose has its thorns...
Laufzeit: ca. 94 Minuten
Genre: Drama / (HorrorKomödie)
Regie: Mitchell Lichtenstein
Darsteller: Jess Weixler, Josh Hensley
Gesehen auf: Englisch
Erscheinungstermin: 2007
Inhalt:
Dawn hat ein Problem. Gewissermaßen hat viel mehr jeder ein Problem, der den Beischlaf mit ihr vollziehen möchte, denn ihre Vagina hat Zähne und beißt alles, das sich ihr nähert. Da Dawn allerdings „rein“ bleiben möchte, fällt es ihr all die Jahre über nicht auf, bis es sich allerdings nicht mehr bestreiten lässt…
Kritik:
»There is dinner, if you wanna bite.«
»I ate. Thanks.«
Ich las das erste Mal von diesem Film in den Reviews Of Movies I Haven’t Seen on
robotswithfeelings.com und als mir der Plot unterkam – „This woman's vagina has teeth. Teeth growing in her vagina“ – wusste ich, dass ich diesen Film sehen musste und nichts in der Welt würde mich davon abhalten! Nun ja, dass der Film bei seiner Veröffentlichung offenbar einen Bogen um Deutschland gemacht hatte, hielt mich schließlich doch etwas ab, aber nun bin ich doch an ihn herangekommen und er ist noch besser als ich erwartet hatte.
Der Film wird als Horrorkomödie gehandelt, aber ich würde ihn – fachkundig wie ich nun mal bin – eher als Drama bezeichnen. Es geht um dieses arme Mädchen, das in der näheren Umgebung eines Atomkraftwerkes aufwuchs, mit der totkranken Mutter, dem abstoßenden Bruder, ihren Reinheitsgeboten und gleichzeitig den Jungs, die sie flachlegen wollen. Im Grunde genommen hat der Film also einen wirklich tragischen Ton und über ungefähr die erste halbe Stunde hinweg zweifelte ich auch wirklich an ihm, aber dann ergab sich natürlich das Unvermeidliche, wenn man an Vaginas mit Zähnen denkt

Und genau ab da wird’s auch unglaublich lustig! Allerdings nicht lustig im Sinne von Komödie, sodass alles schön in Szene gesetzt wird, um drüber zu lachen, auch nicht sinnloses Herumgequatsche, wie in
»Jennifer’s Body«, der ja ganz entfernt eine ähnliche Story aufweist. Nein, man muss teilweise wirklich Augen und Ohren offenhalten um die Gags des Drehbuchs aufzuschnappen, die in Dialogen immer wieder beiläufig fallengelassen werden oder gar auf T-Shirt-Aufdrucken zu finden sind, aber genauso beiläufig wie sie zu fallen scheinen, genauso umwerfend sind sie auch. Es gibt kein Übermaß an diesen Stellen, aber ich musste bei jeder lachen, bei einigen sogar ziemlich heftig. »Teeth« ist einer der Filme, bei denen ich mich einfach nicht entscheiden konnte, mit welchem Zitat daraus ich am besten beginnen sollte, aber ich denke, dass ich bei diesem doch noch am meisten gelacht habe.
Wo
»Jennifer’s Body« schon aufgegriffen wurde, kann ich gleich sagen, dass es etwas anders verläuft. Dawn ist keine Jennifer, wie erwähnt frönt sie der Reinheit, tritt vor Jugendlichen auf um sie vor vorehelichem Sex zu warnen. Einige würden bei einem Film wie »Teeth« wahrscheinlich gerade eine Jennifer erwarten, die böswillig umherstreift um Schwänze abzubeißen, aber auf das Niveau geht es nicht herunter und gerade das gefällt mir auch so außerordentlich gut an dem Film: Er ist eben eine klassische Komödie, die das strunzdämliche und zugleich irgendwie geniale Thema schamlos ausnutzt, er hat eine wirkliche Geschichte, realistische Figuren und er trägt definitiv nicht zu dick auf.
Schauspielerisch gibt es weniger zu sagen. Jess Weixler spielt ihre Hauptrolle durchaus überzeugend, ist aber nicht unbedingt etwas fürs Auge, was der Rolle und der Story wahrscheinlich auch nicht sonderlich zuträglich gewesen wäre, von daher passt das schon ganz gut.
Ansonsten war der einzige Darsteller, den ich kannte, ihr Filmbruder John Hensley, den man als Sohn aus »Nip/Tuck« kennt, der aber eine eher kleine Nebenrolle bekleidet.
Darstellerisch also definitiv so B-Movie, wie der Film eben ist, aber vollkommen ausreichend und durchaus treffend.
Was soll ich sagen? Der Film ist wirklich klasse und hat zumindest meine Erwartungen bei der Idee um gefräßige Vaginas weit übertroffen. Letztlich fand ich ihn sogar noch unterhaltsamer als
»Jennifer’s Body«, der weiterhin der einzig einigermaßen vergleichbare Film ist, der mir einfallen würde… Der Film ist meiner Meinung nach mehr Drama als Komödie, dennoch muss man wirklich herzhaft dabei lachen und man hat im Nachhinein auch nicht das Gefühl, dass sich das eigene Gehirn erst wieder einschalten müsste. Auch effekttechnisch lässt sich keineswegs meckern, es wird allerdings auch nicht von sonderlich vielen Special Effects Gebrauch gemacht – wer also ein herrlich männerfeindliches Gesplatter sehen möchte, der ist hier eher falsch, obgleich es durchaus Szenen gibt, bei denen sich die Weichteile schützend zusammenziehen!
Geheimtipp und klare Empfehlung von mir.
Bewertung:
Darsteller: 6/10
Plot: 7/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 4/10
Gesamteindruck: 8/10