Batman Forever Review
Laufzeit: ca. 121 Minuten
Genre: Fantasy-Action
Regie: Joel Schumacher
Darsteller: Val Kilmer, Tommy Lee Jones, Jim Carrey, Nicole Kidman
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 03. August 1995
Inhalt:
Batman hat in diesem Teil gleich mit zwei Superschurken zu kämpfen, denn während bereits Two-Face sein Unwesen treibt, tritt auch kurz darauf schon der Riddler mit auf die Bühne - und verbündet sich mit seinem Kollegen gegen den Superhelden.
Kritik:
"Er hat den Wagen genommen."
"Den Jaguar?"
"Nicht den Jaguar. Den
anderen Wagen."
"Den Bentley?"
Durch das Spielen von
Batman: Arkham Asylum bin ich gerade gänzlich im Batman-Fieber und ich muss schon sagen, dass er zumindest gleichauf mit Spider-Man ist und Joker eventuelle sogar Venom vom Platz meines Superschurken verdrängt hat. Genau aus diesem Grund fand ich es auch an der Zeit, die alten Batman Filme wieder auszubuddeln und endlich, bzw. erneut anzusehen.
Ich bin ja ohnehin kein Fan von Tim Burton und die ersten beiden Filme, »Batman« und
»Batmans Rückkehr« haben mich überhaupt nicht überzeugt. Letzterer war sowieso ein ziemlicher Reinfall und auch der Auftakt ist in meinen Augen überbewertet. Jack Nicholson als Joker ist so überflüssigerweise angepriesen wie seine Darstellung in »Shining« - eine markante, überzeugende Szene macht noch keine Superleistung. Aber ich schweife in den falschen Film ab...
Ich bin also kein Fan der beiden "Vorgänger" und konnte den Regiewechsel nur begrüßen. Ohne Tim Burton wurde alles etwas bunter und lockerer, die Stadt sah realistischer aus, es gab Platz für Späße und durchaus lustige Szenen. Es ist nichts falsch an einem düsteren Batman-Film, »The Dark Knight« zeigt das besser als jeder andere, aber in meinen Augen hat Burton das nicht ausreichend umsetzen können. Dann schon lieber diese etwas neutralere Darstellung von Schumacher.
Neben dem Regisseur hat auch der Hauptdarsteller gewechselt, der - für mich zumindest - ziemlich unbekannte Michael Keaton wurde vom deutlich bekannteren Val Kilmer abgelöst, was ich wiederum für keine TopBesetzung halte. Irgendwie wollte ihm das Gummikostüm einfach nicht stehen und in Verbindung mit seinen dicken Lippen wirkte die Gesamtgestalt eher misslungen. In »Top Secret« hat er definitiv eine bessere Figur gemacht.
Während Kilmer aber nicht überzeugen konnte, waren seine ebenfalls sehr namhaften Kollegen ihm einen großen Schritt voraus. Nicole Kidman, für die ich eigentlich überhaupt nichts übrig habe, sah hier richtig heiß aus, durchaus vergleichbar mit Cameron Diaz in
»Die Maske«. Und wo wir schon bei der Maske sind, können wir auch gleich mit Jim Carrey fortfahren. Für mich persönlich ist das jetzt ziemlich schwer zu beurteilen, denn ich habe so gut wie keine Erinnerungen mehr an die TV-Serie, kenne die Comics nicht und bin daher auch überhaupt nicht mit den Vorlagen vertraut. Carrey spielt den Riddler wie er so ziemlich alles spielt: Theatralisch, überdreht mit vielen Gesten und Grimassen, insgesamt sehr gekünstelt. Es passt zu »Ace Ventura«, es passt zur Maske, aber nachdem ich Bekanntschaft mit der etwas besonneren Variante des Schurken in
Arkham Asylum gemacht habe, will es mir einfach nicht zum Riddler passen. Ähnlich geht es mir auch mit Two-Face, der hier ein schizophren Irren darstellt, der sich überhaupt nicht mit seiner neueren Variante aus »The Dark Knight« vertragen würde. Ich empfand es auch als relativ enttäuschend, dass alle Schurken in den älteren Filmen einfach als so ziemlich dieselben Irren dargestellt werden, angefangen bei Joker, über Riddler bis hin zu Two-Face. Letzterer hat den anderen beiden aber voraus, dass er wirklich genial dargestellt wird. Seine zweifarbigen Klamotten, seine gespaltenen Geschmäcker, das geteilte Design seines Verstecks, das Benutzen des Wortes "wir" in Bezug auf seine Person. Das war wirklich ein Part, der mir ausgesprochen gut gefallen hat, vor allem, nachdem der Riddler eher enttäuschend war.
Storymäßig gibt der Film nicht wirklich viel her, er hat aber immerhin ein paar markante, wirklich gelungene Szenen, die Burton in der Form nicht gelungen sind. Es gab immer wieder ein Bild, bei dem ich mir dachte,
das ist definitiv eine Visitenkarte dieses Films. Und man möge sagen, was man will, aber das ist schon eine gewisse Leistung.
Nun fehlt mir noch »Batman & Robin«, der mit George Clooney wirklich mein Interesse hält, dann kann ich ein GesamtResümee abgeben was die Batman-Filme (im Farbfernsehen) angeht. Nichts desto trotz kann ich wohl sagen, dass »Batman Forever« die SilberTrophäe hinter »The Dark Knight« überreicht bekommen wird, da er durch einige sehr schöne Bilder, einem soliden Unterhaltungswerk und der gewohnten Starbesetzung überzeugt. Er bildet das Bild, das ich bekomme, wenn von den alten Batman-Filmen geredet wird und er ist bisher der einzige davon, bei dem ich nicht ungeduldig auf die Uhr gesehen habe.
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 5/10
Effekte: 7/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 7/10