Event Horizon – Am Rande des Universums Review
Laufzeit: ca. 92 Minuten
Genre: Science-Fiction Horror
Regie: Paul W.S. Anderson
Darsteller: Laurence Fishburne, Sam Neil, Joely Richardson
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 15. Januar 1998
Inhalt:
Nachdem das Raumschiff Event Horizon bei der Reise zum Rande des Universums verschwunden ist, taucht nun nach Jahren wieder ein Lebenszeichen von ihr auf. Sofort bricht ein mehrköpfiges Rettungsteam auf um das wertvolle Schiff zu bergen. Oh, und natürlich Überlebende zu retten – falls vorhanden.
Kritik:
Ich versuch’s ja wirklich, immer und immer wieder, aber es bringt einfach nichts… ich bin ein hoffnungsloser Fall, wie es scheint. Ich kann diesen verdammten Sci-Fi-Horrorstreifen einfach nichts abgewinnen. Ich fand die »Alien«-Filme allesamt öde und mich hat auch absolut keine Atmosphäre gepackt, die unter den Fans ja so hoch gehandelt wird. »Doom« ist da sicher kein besseres Beispiel, da der zusätzlich noch in allen anderen Punkten versagt hat… Und auch wenn »Event Horizon« das bisher beste Werk seines Genres bildet, das mir vor die Augen gekommen ist, kann ich es nicht über das breite Mittelfeld erheben.
Die Story ist schön und gut. Wieder ein Mal dieses am Rande des Universums passieren mysteriöse Dinge Szenario, das man von den Reavern aus
»Firefly« und
»Serenity« kennt, ein mehr oder weniger lebendiges Raumschiff, etc. Ein paar kluge Ideen stecken auch dahinter, wie das ganze Konzept der Event Horizon zeigt, die schließlich einen höchst fortschrittlichen Weg der Fortbewegung nutzt. Auch das Ganze Gebrummel über die Hölle, das aufkommt, ist im gegebenen Maße interessant. Kein Wunder, steckt ja auch gewissermaßen die beteiligte id Software dahinter, die Doom I-III produziert haben. Im Großen und Ganzen betrachtet also nichts Neues mit ein paar netten bis ziemlich netten Ideen.
Schauspielerisch kann man sicher am wenigsten meckern. Laurence Fishburne als tragende Rolle des Captains, Joely Richardson aus »Nip/Tuck« (die man hier allerdings mit erheblich weniger Falten sieht) und… nun gut, Sam Neil. Ich mochte ihn schon in »Die Mächte des Wahnsinns« nicht besonders und seine Rolle hier erfüllt ja einige derselben Faktoren, die die Problematik des genannten Streifens vorantrieben. Der Typ gehört für mich in »Jurassic Park« und damit hat sich’s auch schon.
Von den Effekten her hat auch alles einwandfrei gestimmt. Die Raumschiffe und Weltraumszenen waren schön anzusehen, der relativ häufige Gebrauch von Schwerelosigkeit ist sehr gut umgesetzt, vor allem bezüglich Flüssigkeiten und gewisser »biologischer Substanzen«. Speziell zum Finale hin wird zunehmend Gebrauch von Special Effects und Make Up (Hallo, »Hellraiser«!) gemacht, was wirklich alles sehr überzeugend wirkt.
Der große Punkt ist die Atmosphäre. Der Faktor eines Films, der im größten Teil für Spannung und Stimmung verantwortlich ist. Im Grunde genommen ist alles klasse inszeniert und mir würde auch nicht das Geringste einfallen, das man besser hätte machen können. Überhaupt ist dieses Szenario, allein am Rande des Weltalls in einem Raumschiff ohne Besatzung und mit merkwürdigen Vorkommnissen, schon ziemlicher Horror, aber das sagen schließlich auch sehr viele über die »Alien« Filme. Mich lässt das alles ziemlich kalt. Ich komm gar nicht erst ausreichend in den Film hinein um etwas anderes, als stellenweise Langeweile zu empfinden.
Das alles hier heißt also keinesfalls, dass der Film schlecht ist – ganz im Gegenteil, er ist seinem Ruf entsprechend sogar ziemlich gut. Ich spreche einfach für mich und meinen Geschmack, der mit diesem Genre absolut nicht kompatibel ist. Schade, aber zu ändern ist das nicht. Und das ist ja das Schöne an der Filmwelt – sie hat genug Genres zu bieten, zu denen selbst ich Zugang hab
Kurzum ist »Event Horizon« ein ziemlich guter Mix aus Science-Fiction und vor allem Horror, der atmosphärisch und schauspielerisch deutlich überzeugender ist als alle »Alien« Teile. Wer sich mit dem Genre anfreunden kann, wird mit diesem Film vollauf zufrieden sein.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 5/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 4/10
Gesamteindruck: 7/10