Crimson Tide Review

Laufzeit: ca. 116 Minuten
Genre: Action-Thriller
Regie: Tony Scott
Darsteller: Denzel Washington, Gene Hackman, Viggo Mortensen, James Gandolfini
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 13. Juli 1995
Inhalt:
Ein amerikanisches U-Boot mit Atomwaffen bekommt den Befehl, ein russisches Schiff mit Nuklearwaffen zu eliminieren. Nach einem Angriff fällt allerdings der Funkverkehr aus, sodass der Befehl nicht bestätigt werden kann. Kommandant Ramsey will den Angriff dennoch ausführen, der erste Leutnant besteht allerdings auf die Bestätigung und enthebt den Kommandanten seines Amtes. Die Meinungen der Besatzung gehen darüber auseinander und Unruhe macht sich breit…
Kritik:
Irgendwie finde ich diese Studiofilme klasse… »Air Force One«, »Snakes On A Plane«, »Jagd auf roter Oktober« - kleinster Raum, gute Besetzung, zack boom, spannender Film im Kasten! So verhält sich das auch hier.
Besonders die Besetzung ist hier wirklich ausgezeichnet. Obgleich ich Denzel Washington nicht sonderlich mag, ist er natürlich ein verdammt guter Schauspieler – vor allem in diesen klugen Moralapostelrollen. Obgleich er als »American Gangster« noch weit mehr überzeugt hat, wie ich finde, stehen diese Rollen ja schon quasi für ihn wie eine Visitenkarte. Auch Gene Hackman hat eine für ihn nicht untypische Rolle übernommen, indem er den leicht paranoiden, befehlsgewohnten Kommandanten spielt. Er hat mich sogar ein ganz kleines bisschen an seine Rolle in »Der Staatsfeind Nr. 1« erinnert, was aber keine näheren Gründe hat… höchstens den ähnlichen Abgang. Jedenfalls passen beide hervorragend in ihre Rollen und überzeugen auch dementsprechend. Die fürs Casting zuständigen Leute wollten wohl kein Risiko eingehen und haben auf altbewährtes gesetzt. Ziemlich überrascht hat mich dann noch James Gandolfini, den ich noch nie zuvor in einem Film gesehen habe. Nun, vielleicht habe ich das, aber sein Gesicht fällt mir verständlicherweise erst seit »Sopranos« auf. Viggo Mortensen, dem der Militärhaarschnitt übrigens steht wie keinem zweiten, ist auch nett anzusehen, hat aber keine allzu große Rolle – zumindest verglichen mit meinen bisherigen Begegnungen mit ihm, wie
»Herr der Ringe« und
»A History Of Violence«.
Zum Setting kann man nicht viel sagen… das Ganze spielt in einem Studio in einer wackelnden U-Boot-Attrape. Jede Menge Metall, Geräte und enge Gänge. Aber immerhin ist es noch nicht so eng, dass Mr. Washington nicht mehr joggen könnte. Sah jedenfalls alles sehr authentisch aus. Auch die wenigen kurzen Außenaufnahmen des U-Boots, die im Grunde genommen nur für die zischenden Torpedos gedacht waren, sind überzeugend.
Die Story ist… sagen wir… schon etwas, das man angesichts des Filmes erwarten würde. Vieles ist vorhersehbar, wenn nicht sogar geradezu alles, aber dennoch unterhält er einen noch relativ gut. Vor allem diese Bekanntmachung zu Beginn des Filmes ist herrlich: Die drei mächtigsten Menschen der Welt… der Präsident der USA, der von Russland und der Kommandant eines Atom-U-Boots. Das haut einen doch direkt vom Hocker, oder? Ich fand’s toll. Und gewisse Szenen des Films scheinen ja auch so überzeugend zu sein, dass sogar »Die Simpsons« sie für die Episode »Homer geht zur Marine« übernommen oder zumindest Anstoß daran genommen haben.
Alles in allem also ein solider U-Boot-Thriller mit top Besetzung, keiner sonderlich überraschenden aber einer kurzweiligen Handlung, den man sich gerne im Fernsehen anschauen kann, aber den im Grunde genommen kein DVD-Regal braucht.
Und die Moral von der Geschicht‘: Mit Nuklearraketenabschussknöpfen spielt man nicht :]
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 3/10
Effekte: 6/10 (ein bisschen wackeln, ein bisschen Wasser… das brauch nicht gerade viel)
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 7/10