Beilight - Bis(s) zum Abendbrot Review
Laufzeit: ca. 82 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Jason Friedberg, Aaron Seltzer
Darsteller: Jenn Proske, Matt Lanter
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 09. September 2010
Inhalt:
Die junge Becca zieht zu ihrem Vater in ein abgelegenes, verschlafenes Nest, wo sie sich in den Vampir Edward verliebt.
Kritik:
»Fingerfood?«
Ich kenne »Scary Movie 2«. Ich kenne »Date Movie«. Ich kenne »Fantastic Movie«. Ich habe den Trailer zu diesem Streifen gesehen und ich wusste absolut was auf mich zukam. Ich kann mir nach wie vor nicht erklären, warum es so ist, aber diese Low Budget Parodien werden immer abgrundtief schlecht. Ohne zu übertreiben darf ich offen sagen, dass ich in nur einer halben Woche ein erheblich besseres Drehbuch verfasst hätte und damit Millionen von Meilen näher an der »Twilight«-Parodie dran gewesen wäre, die alle Hasser von Edward, Bella und Jacob mit »Beilight« hatten sehen wollen.
Es ist doch wirklich nicht so schwer, da die Vorlagen eine perfekte Steilvorlage nach der anderen liefern – allein die Existenz der Filme ist bereits schon ein so großer Witz, dass eine Parodie einfach nur hätte funktionieren müssen, aber die Autoren führen sich auf wie blödelnde Grundschulkinder, die so ziemlich keine Ahnung von der Materie zu haben scheinen und lediglich auf die stümperhafte Schnelle die Bilder verarbeiten, die sie in Trailern der verarschten Filme gesehen haben.
Ich habe ja schon bemängelt, dass »Scary Movie 4« lediglich eine Aneinanderreihung von Sketchen zu ausgewählten Filmen war, die nur mit sehr viel Müh und Not eine lasche Rahmenhandlung ergeben haben, was zumindest die Vorgänger erheblich besser geschafft haben. Hier ist es genauso und die Macher müssen nicht einmal von »Krieg der Welten« zu »Saw« und weiter zu »The Village« springen, sie haben völlig identisches Material vorliegen, in dem die Rahmenhandlung schon gegeben ist. Stattdessen hat man grottenschlechte Gags eingebaut, die gar nicht versuchen auf irgendeine Art von subtilem Umweg den Humor des Menschen zu beanspruchen, sondern die einfach geradeheraus die Vorlage beleidigen und damit hoffen, wenigstens die »Twilight«-Hasser zum hämischen Lachen zu bringen (»Nimm doch bitte neben dem geheimnisvollen Jungen Platz, mit dem du eine Beziehung haben wirst, die in vier Romanen und ihren Verfilmungen dramatisch langweilig ausgeschlachtet wird.«). Gelinde gesagt: Absolut erbärmlich.
Derartige Gags ziehen sich leider durch den ganzen Film und werden begleitet von Parodien auf und Witze über Celebrities, die absolut nichts im Film zu suchen haben, genauso missraten sind wie alles andere und teilweise wurde zumindest mir nicht mal der beabsichtigte Gag dahinter klar, da ich die Jonas Brothers oder die Crew von Beverly Hilly 90210 nicht mal kenne – wobei der Bekanntheitsgrad der Black Eyed Pease und von Lady Gaga auch nicht gerade zur Erheiterung der jeweiligen Szene beigetragen hat. Und wenn doch, hat sie der Trailer bereits vorweggenommen.
Rein optisch merkt man, dass der Film nicht gerade in Budget geschwommen ist, was aber auch auf »Twilight« zutraf und zumindest in diesem Fall ausreichend war. Schade, dass man nicht einmal versucht hat, die Figuren auch optisch auf die Schippe zu nehmen, jede einzelne ist einfach eine fast identische Kopie der Originale mit geradezu erbärmlich schwach abgeänderten Namen (Bella Becca) – falls sich die Mühe überhaupt gemacht wurde.
Mein einziges Lob gilt den beiden Hauptdarstellern und dem Filmtitel. Letzterer hat es überraschenderweise geschafft, den ohnehin schon genialen Originaltitel »Vampires suck« noch zu toppen, was uns schließlich nicht oft vergönnt ist – für gewöhnlich werden unsere Titel, wenn überhaupt, dann doch eher verhunzt.
Die Hauptdarsteller gefallen mir nicht nur, weil beide erheblich besser aussehen als ihre Originale, sondern auch, weil sie tatsächlich gut spielen. Während Matt Lanter (Edward) seiner Rolle nicht allzu viel abgewinnen konnte, da an ihm die meisten Blödeleien hingen blieben, hat mich Jenn Proske wirklich umgehauen. Sie kopiert Kristen Stewarts Darstellung der Bella noch um ein vielfaches besser, als Stewart selbst spielt, wirklich sehr gelungen.
Auch schön waren die deutschen Synchronstimmen der Originalfiguren.
Ansonsten kann man dem Film wirklich nur zugutehalten, dass er so kurz ausgefallen ist und man sich dieses filmische Geschwür nicht noch länger antun muss. Absolut kein Anschauen wert.
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 1/10 (aber nur weil ich heute meinen großzügigen Tag hab)
Effekte: 7/10
Anspruch: 1/10
Gesamteindruck: 4/10 (mit starker Tendenz nach unten)