Godzilla Review
Laufzeit: ca. 139 Minuten
Genre: Action, Sci-Fi
Regie: Roland Emmerich
Darsteller: Matthew Broderick, Jean Reno, Maria Pitillo, Hank Azaria
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 10. September 1998
Inhalt:
Wenn man im Geheimen irgendwo am Hintern der Welt Atomtests durchführt und vorher nicht überprüft ob alle Echsen und Krabbelviecher verschwunden sind, kann es durchaus von Zeit zu Zeit zu kleineren Mutationen kommen. Ab und zu geschieht es sogar, dass es größere sein könnten… und dann hat Amerika den Mist am Hals.
Kritik:
Einer der Filme, die ich schon verdammt oft gesehen habe und mir auch immer wieder anschaue, wenn er mir vor die Flinte läuft. Und im Weiteren einer der Filme, die nur durch Optik und unfreiwilligem Humor überzeugen. Obgleich die Rahmenstory doch ganz in Ordnung geht (für ein Hollywood-Remake zumindest), sind zumindest die Dialoge einfach nur strunzbescheuert und zum Auslachen. Ich übertreibe nicht (viel), wenn ich sage, dass ich jedes Mal lachen muss, wenn einer der Darsteller den Mund aufmacht.
Aber nicht nur die Dialoge und Sprüche im Stil von »Das ist die größte Evakuierung in der Geschichte dieser Stadt und viele, viele Menschen sind nicht glücklich darüber« oder »Sie müssen sich beruhigen… nehmen Sie ein Bonbon« sind erfrischend albern, sondern auch die ganzen Figuren. Allen voran der zum Jähzorn neigende Bürgermeister mit seinem Berater, der nie von etwas eine Ahnung hat, gefolgt vom tollkühnen Kameramann, den Amerika kritisierenden französischen Geheimagenten (»Nennst du das Kaffee?«) und dem Würmer-Mann himself, der die mehr oder minder glorreiche Hauptrolle spielt. Den stotternden Offizier und die flirtende Archäologin nicht zu vergessen.
Da man das aber auch in jedem zweitklassigen B-Movie findet (nur weniger gut besetzt und dadurch auch irgendwie nicht annähernd so lustig) brauch es natürlich noch mehr um diesen Film von der Masse abzuheben. Und dieser Punkt wären zweifelsohne die Effekte. Roland Emmerich, klar, das steht für großartige Effekte und die kriegt man definitiv auch geboten. Vor allem Godzilla und alles andere Echsengetier im Film sind großartig dargestellt und wirken überaus echt (sofern man das überhaupt sagen kann). Auch die Verfolgungsjagden der Hubschrauber sind z.B. sehr überzeugend, auch wenn ich dabei immer den Eindruck hatte, als wäre bei den Gebäuden etwas gespart worden. Große Klötze mit ein paar beleuchteten Fenstern… das wirkte doch schon sehr amateurhaft, und eine Hommage an die alten Godzilla-Filme wird das wohl kaum gewesen sein – die ich übrigens nicht kenne und mir wohl auch nie anschauen werde, nur für den Fall, dass Vergleiche vermisst werden.
Überhaupt finde ich es sehr cool, dass Godzilla derart intelligent und vielseitig gemacht worden ist. Er taucht in Manhattan auf, richtet Chaos und Massenpanik an und verschwindet dann urplötzlich spurlos. Genau wie bei den Verfolgungsjagden der Helikopter, bei denen er den Piloten aus dem Sichtfeld tritt, sobald er um ein paar Ecken gelaufen ist. Eine Echse, so groß wie ein Wolkenkratzer, versteckt sich geschickt und greift dann aus dem Hinterhalt an (und das in wirklich netter Art und Weise). Zudem kann es natürlich noch Schwimmen, Graben, Eier legen, etc. pp. – es wird also nie langweilig! Und aufgrund der Eier und deren Bewohner kommt sogar ein Hauch »Jurassic Park« auf.
Bei »Godzilla« handelt es sich also definitiv um keinen Film, den man ernst nehmen könnte. Auch wenn die Optik einwandfrei und überzeugend ist, hält der Plot sich gerade mal im Durchschnitt auf und die Dialoge sind eben nur lächerlich albern und schlecht – was einen aber durchaus köstlich unterhalten kann, wenn man nicht allzu viel erwartet. Schauspielerisch geht das Ganze durchaus in Ordnung, sofern die ebenso albernen Figuren das überhaupt zulassen. Man sieht, es handelt sich also um einen von den Filmen. Ihr wisst schon.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 4/10
Effekte: 10/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 7/10