One Piece Movie 10 - Strong World Review
Laufzeit: ca. 113 Minuten
Genre: Anime / Abenteuer
Regie: Munehisa Sakai
Gesehen auf: Japanisch / Englisch
Erscheinungstermin: 12. Dezember 2009
Inhalt:
Gerade als die Strohhüte erfahren, dass auf mysteriöse Weise Inseln in ihrem Heimatmeer verschwinden und sie beschließen dorthin aufzubrechen, taucht der legendäre Pirat Shiki auf und entführt ihre Navigatorin Nami. Den Strohhut-Piraten bleibt keine andere Wahl als Shiki in sein über den Wolken fliegendes Königreich zu folgen und sich seinen finsteren Plänen in den Weg zu stellen...
Kritik:
»Why the hell are you taking the best part?!«
Endlich! ENDLICH! Ein geschlagenes Jahr warte ich nun schon auf diesen Augenblick und endlich komme auch ich in den Genuss des neusten One Piece Movies, um den so viel Wirbel gemacht wurde. Schon der zehnte Streifen meiner Lieblingsserie, das Jubiläum, zu dem sogar Erfinder Oda persönlich das Kommando übernahm. Und wenn man etwas so lange erwartet, sind die Erwartungen entsprechend hoch...
Trotzdem gelingt es dem Film zu überzeugen und auch wenn er nicht ganz so ausgefallen ist, wie ich mir das vorgestellt hatte (vor allem storytechnisch), zieht er doch knapp am
vierten Movie vorbei und schafft es somit an die Spitze!
Was mich Storytechnisch so überrascht hat... mhm... der ganze Trubel um den Film mit seiner Vorgeschichte, die bereits in der Serie aufgegriffen wurde, ich habe einfach etwas ganz Besonderes erwartet, doch letztlich wurde es doch nur wieder dasselbe altbekannte Grundgerüst, das alle anderen Movies zuvor auch mit sich bringen, lediglich viel pompöser ausgeschmückt. Ich habe erwartet, dass die Marine mit Garp und Sengoku maßgeblich involviert wären, doch abgesehen von ihrem kurzen Auftritt zu Beginn war das eine massive Fehleinschätzung... schade, denn ich hatte auch damit gerechnet, dass es auf einen BossKampf zwischen den beiden und Shiki hinausläuft, wie bereits in der Vorgeschichte, was einem legendären Piraten doch gerecht würde, der mit dem Piratenkönig Gold Roger segelte. So wurde er zwangsläufig fast schon ins Lächerliche gezogen, dadurch, dass er sich von einem Piraten-Rookie in die Suppe spucken lässt, der die New World noch nicht einmal von Weitem gesehen hat.
Spätestens jetzt sollte jedem Leser klar sein, dass man für den Film durchaus schon One Piece Grundwissen benötigt, ich bezweifle aber auch, dass andere Leute überhaupt in Versuchung kommen würden, sich so einen Film anzusehen (geschweige denn direkt bei Movie 10 einzusteigen, wenn es doch noch neun davor gibt). Zum Einen geht der Film nämlich davon aus, dass man die Vorgeschichte um Shiki kennt, denn auf deren Erklärung wird keine einzige Minute verschwendet, wodurch man sich doch fragen könnte, warum er anstatt Beine Schwerter hat und was ihn antreibt die Weltregierung derart zu verachten. Auch einige tolle Witze und Situationen zünden wahrscheinlich erst richtig, wenn man die Charaktere, ihre Beziehungen und ihr Verhalten kennt (ich spiele da speziell auf das Verhältnis zwischen Zorro und Sanji an).
Wenn man dann jedoch alles kennt und so aufnimmt, wie es gedacht ist, überzeugt der Film mit großartigem Humor und vielen tollen Stellen, die einen herzhaft zum Lachen bringen, wie man es von One Piece gewohnt ist.
Die Geschichte ist weitestgehend spannend, sieht man davon ab, dass sich das altbekannte Grundgerüst eben herauskristallisiert, hat tolle Schauplätze, Kämpfe und Nebenfiguren, was in den Filmen auch nicht immer gewiss ist. Besonders schön zu sehen, dass die drei Hauptkämpfer der Strohhüte ihre mächtigsten Attacken einsetzen und dass für Ruffy sogar eine neue Attacke erfunden wird um das Finale auf seine ganz eigene Art und Weise abzurunden.
Am allermeisten hat mich jedoch die Grafik begeistert. Wunderbar gezeichnet, ohne lästige 3D-Schluderei oder das offensichtliche Einsetzen von zweiter-Klasse-Zeichnern, die noch dazu unter enormen Zeitdruck standen - genau den Eindruck hat nämlich
Movie 9 erweckt. Unter der Aufsicht von Oda lief aber alles gänzlich anders ab und dieser Streifen zeigt sich als so hochwertig, wie ich mir einen Anime-Film (fast) nur vorstellen kann und ich wäre über alle Maße froh, wenn die Serie ein ähnliches Niveau halten könnte. So machte es glatt noch doppelt so viel Spaß Robin anzugaffen oder Nami beim Schwimmen und Umziehen beizuwohnen
Der Trubel und die Vorfreude um den Film werden ihm also gerecht, auch wenn man aus der Story einiges mehr hätte herausholen können, vor allem Überraschungen. Auf einer Skala von 1 bis 10 ist Strong World also nicht nur die 10, weil er eben nach der
9 kam, sondern auch, weil er es schaffte den
vierten Movie zu toppen und sich somit auch gegen alle anderen Teile der MovieBox durchsetzen kann.
Für Fans ein Muss, aber das muss ich wohl kaum erwähnen - richtige Fans warten eben schon seit einem geschlagenen Jahr darauf, Strong World endlich sehen zu können ;]
Bewertung:
Figuren: 8/10
Plot: 7/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 8/10